Unser Haar muss im Alltag ganz schön viel mitmachen: Ständiges Waschen, Föhnen und Stylen schädigt die Haarstruktur. Die Folge: Splissige Längen und abgebrochene Spitzen. Doch mit der richtigen Pflege kannst du Spliss vermeiden. Dafür musst du jedoch wissen, unter welcher der 5 Arten von Spliss du leidest.
Spliss vermeiden: Das musst du wissen
Spliss vermeiden: Wie geht das?
Um zu verstehen, wie Spliss entsteht und wie du ihn vermeiden kannst, solltest du wissen, wie ein Haar aufgebaut ist. Vergleichbar ist es mit einem Baumstamm, wobei das Mark im Inneren vom Cortex ummantelt wird. Den Cortex kannst du dir wie ein Kabelbündel vorstellen, das von einem Kleber zusammengehalten wird. Ummantelt und damit geschützt wird der Cortex von einer Schuppenschicht. Doch diese kann angegriffen und zerstört werden – beispielsweise durch aggressive Shampoos, Chemikalien beim Haarefärben, zu heißes Föhnen oder Stress.
Am ältesten Teil des Haares, dem Haarende, können die Belastungen dazu führen, dass der Cortex an dieser Stelle ohne Schuppenschicht bloßliegt. Ohne diese Schicht wird der Cortex nicht mehr geschützt, weswegen sich das beanspruchte Haar an diesem Punkt einmal oder mehrmals spaltet – entstanden ist der Spliss.
Kann man Spliss reparieren?
Die schlechte Nachricht: Haare mit Spliss lassen sich nicht mehr reparieren, auch wenn die Werbung und viele Pflegeprodukte etwas anderes versprechen. Ist die Schuppenschicht erst einmal kaputt, kann sie nicht wieder aufgebaut werden.
Besser ist es, die kaputten Haare durch einen Spliss-Schnitt zu entfernen und das Haar von Neuem wachsen zu lassen. Mit unseren Tipps kannst du neuen Spliss vermeiden.
Welche Arten von Spliss gibt es?
Spliss ist nicht gleich Spliss, denn die äußeren Einwirkungen führen zu unterschiedlichen Haarspaltungen. Wir stellen euch die fünf häufigsten Spliss-Arten und ihre Ursachen vor.
1. Der Ast – alles auf Anfang
Bei dieser Spliss-Art sehen die Haarspitzen wie eine Astgabel aus. Der Cortex ist in diesem Fall noch recht gesund, aber das Haar ist dennoch angegriffen und besonders trocken. Um neuen Spliss zu vermeiden, hilft mehr Feuchtigkeit, zum Beispiel mit Haarmasken aus Kokos- oder Olivenöl.
2. Die Gabel – fortgeschrittene Schädigung
Bei der Gabel spalten sich die Haarspitzen in drei Teile, was ein Zeichen für stark geschädigte Haarfasern ist. Das können Folgen von zu häufigem oder falschem Kämmen sein. Um weiteren Spliss zu vermeiden, solltest du immer zuerst den unteren Teil deiner Haare kämmen, damit die Haarlängen nicht bereits in der Mitte brechen. Außerdem können Intensiv-Masken helfen. Brechen die Haare bereits ab, sollte ein Friseur die Spitzen schneiden.
3. Der Baum – ab zum Friseur
Sehen die Haarspitzen wie kleine Astgabeln aus, hast du es mit der Spliss-Art Baum zu tun. Das Haar ist sehr stark geschädigt. Nicht nur die Haarfaser spaltet sich, sondern auch der Cortex, also der Faserstamm der Haare. Diese Form ist die extremste Spliss-Form. In diesem Fall musst du sofort einen Friseur aufsuchen, da sich der Spliss weiter nach oben ziehen kann. Sonst sind ausgefranste und ungepflegte Haare die Folge.
4. Die Kerze – aufgeraute und ausgedünnte Haarenden
Bei dieser Spliss-Art werden die Haarspitzen immer dünner und sehen aus wie eine Kerze. Die Kerze zeigt, dass die äußere Rindenschicht der Haare (Kutikula) aufgeraut und demoliert ist. Die Kutikula ist ausgedünnt, wodurch das Haar immer feiner wird. Für eine volle Haarpracht muss auch in diesem Fall die Schere zum Einsatz kommen. Um neuen Spliss zu vermeiden, solltest du deine Haare anschließend mit viel Feuchtigkeit durch Intensivkuren verwöhnen.
5. Der Knoten – verhedderte Lockenpracht
Diese Spliss-Form kommt vor allem bei Naturlocken vor. Die Haarspitzen verknoten sich, was durch häufiges Kämmen noch verstärkt wird. Das kann im schlimmsten Fall zum Haarbruch fördern. Um diese Form von Spliss zu vermeiden, solltest du in Zukunft lieber zu einen grobzinkigen Kamm statt zur Bürste greifen.
Schluss mit Haarspalterei! Diese Tricks helfen Spliss zu vermeiden
Da gespaltene Haare nicht wieder zusammenwachsen können, ist es wichtig, von vornherein Spliss zu vermeiden. Das solltest du dafür tun:
1. Schonende Stoffe verwenden
Gönn dir ein Seidenkissen 🛒. Die weiche Oberfläche des Stoffs sorgt dafür, dass die schützende Schuppenschicht geschont wird und die Haare keine Feuchtigkeit verlieren.
Auch ein normales Handtuch kann die Schuppenschicht beschädigen und Spliss fördern. Um die Haaroberfläche zu schonen, sollte die Löwenmähne stattdessen in einem simplen Baumwollshirt trocken getupft werden.
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2. Naturbürsten nutzen
Zum Kämmen solltest du Bürsten aus Naturfasern wie Wildschweinborsten verwenden. Das reibt die Haarstruktur nicht auf und hilft dabei den Talg von der Kopfhaut auf Spitzen zu verteilen, was zusätzlichen Schutz bietet. Eine tolle Alternative sind Tangle Teezer 🛒, die deine Haarpracht schonend entwirren.
3. Haare richtig waschen
Shampoos lösen die Fettschicht der Haare und Silikone greifen die Haarstruktur an. Um die Haare nicht unnötig zu strapazieren, solltest du die Haare maximal zwei- bis dreimal pro Woche waschen, aber nicht zu heiß und vor allem mit silikonfreien Shampoos. Denn Silikone bilden einen Film um die Haare, wodurch keine Feuchtigkeit mehr in die Strähnen gelangt, was die Haare austrocknet.
Darüber hinaus lohnt es sich, so oft wie möglich auf den Föhn zu verzichten, um den Haaren keine weitere Feuchtigkeit zu entziehen.
4. Spezielle Haarprodukte einsetzen
Damit die Haarspitzen nicht austrocknen, solltest du regelmäßig Conditioner und Haarmasken nutzen. Optimale tägliche Ergänzungen dazu sind Feuchtigkeitssprays und Spitzenfluids ohne Silikone. Deine Haare brauchen nämlich viele Vitamine, um gesund zu bleiben.
Um schädliche Kosmetik-Inhaltsstoffe zu meiden, kannst du auch auf die Wirkung von Jojobalöl vertrauen oder Hausmittel gegen Spliss verwenden. Dazu gehört die Haarmaske aus einer zerdrückten Avocado, drei Esslöffel Olivenöl und zwei Esslöffel Eiweiß. Du kannst alle Zutaten in einer Schüssel zu einer cremigen Konsistenz vermischen, auf dem Haar verteilen und 45 bis 60 Minuten einwirken lassen.
5. Löwenmähne regelmäßig stutzen
Damit die Haare langfristig stark bleiben, solltest du alle sechs bis acht Wochen Spitzen schneiden. Um keine Länge zu verlieren, bietet sich das sogenannte Hair Dusting an. Dabei wird eine Haarsträhne nach der anderen gestrafft, anschließend schneidet der Friseur lediglich die abstehenden Enden ab.
Eine weitere Methode für den Haarschnitt ohne Längenverlust ist die Split-Ender-Technologie. Der Split Ender 🛒 ist eine spezieller Haarschneidemaschine, die beim Gleiten über die Haare lediglich die kaputten Haarspitzen abgetrennt.
Alternativ kannst du auch die heiße Schere ausprobieren, bei der die Schere mit Strom auf 110 bis 140 Grad erhitzt wird und die frisch geschnittenen Spitzen durch die Hitze versiegelt werden.
Fazit: Spliss vermeiden ist möglich
Unsere Haare werden durch äußere Einflüsse ständig strapaziert und ausgetrocknet. Umso wichtiger, die Haare kontinuierlich zu pflegen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Eine nährstoffreiche Ernährung kann die Löwenmähne zusätzlich von innen pflegen. Dabei kann auch die Wirkung von Moringa helfen. Wer nach schonenden Hausmitteln sucht, um seine Haare aufzuhellen, wird bei uns ebenfalls fündig.
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