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Darum solltest du sofort aufhören Babypuder zu nutzen

Babypuder gilt als echter Allrounder für alle Beauty-Wehwehchen. Dabei kann die tägliche Nutzung richtig schädlich sein. Warum du darauf verzichten solltest.

babypuder schädlich
Babypuder gilt als schädlich. Wir erklären, warum. Foto: 279photo/Getty via Canva.com

Jeder liebt Babyhaut, also warum nicht auch zu Babyprodukten greifen, um sie selbst zu erreichen? Das mag bei Babyshampoo vielleicht klappen, aber beim Puder solltest du lieber zweimal überlegen. Denn neueste Studien zeigen, dass selbst unsere Kleinsten das schädliche Babypuder nicht nutzen sollten.

Warum sollte Babypuder schädlich sein?

Der Hauptbestandteil von Babypuder ist Talkum, also pulverisierter Talk. Talk wird in der Industrie vielfältig verwendet und ist zum Beispiel in allen pulvrigen Make-up Produkten enthalten oder wird zum Beispiel in der Leichtathletik für besseren Halt genutzt. Talkum absorbiert Feuchtigkeit sehr gut und wird genau deshalb bei Babys genutzt, um Entzündungen in der Windelgegend vorzubeugen. 

Das Problem: Talkum ist schädlich, wenn es eingeatmet wird und kann durch die Herstellung kleine Mengen Asbest enthalten. Beides ist gesundheitsschädlich und soll bei regelmäßiger Anwendung sogar zu Krebs führen.

sportler bekommt babypuder auf wunde
Auch im Spitzensport wird Babypuder für besseren Halt verwendet.

Problem #1: Babypuder einatmen

Gerade Kleinkinder und Babys können schwerwiegende gesundheitliche Folgen vom Einatmen eines Babypuders haben und damit hat der mögliche Asbestgehalt gar nichts zu tun, sondern die Beschaffenheit von Talkum.

Da Talkum sich nicht in Wasser auflöst, bleibt es in den Atemwegen und quellt dort auf. Das kann zu Atemnot bis hin zu schweren Lungenentzündungen führen. Deshalb rät der Bund für Risikobewärtung seit 2011 dazu auf, Babypuder bei Babys und Kleinkindern nicht mehr zu nutzen.

Ärzt:innen und Geburtsthelfer:innen raten von Babypuder ab und empfehlen stattdessen Windelcremes für Babys.

Übrigens: Auch Erwachsene, die kein schädliches Talk durch Babypuder einatmen sind gefährdet durch Produkte wie Rouge oder Gesichtspuder. Beide enthalten meistens ein Talkum-Basis und werden so täglich eingeatmet. Talkum ist nur einer von vielen schädlichen Inhaltsstoffen in Kosmetika.

Baby und Beine
Gerade flinke Kletteräffchen haben schnell das Babypuder in der Hand und verschütten es. Dabei kann es eingeatmet werden.(Photo: LD)

Problem #2: Schädlicher Asbest im Babypuder

In der Herstellung können beim Talkum ähnliche Fasern wie in Asbest entstehen. Das Problem liegt auf dem Wort Können. Denn nicht in jedem Talkum ist es zu finden. Eine Untersuchung von 2007 zeigte, dass ein Viertel handelsüblicher Talkumpuder kleine Mengen von Asbest enthielten. Zwei von 57 Pudern einen erhöhten Anteil, der gesetzlich sogar verboten ist.

Die Asbestfasern sind dann schädlich, wenn sie über die Atemwege aufgenommen werden und können sogar Krebs verursachen.

Frau mit Blumen zwischen den Beinen
Den Intimbereich abpudern? Keine gute Idee.(Photo: LD)

Ist Babypuder verantwortlich für Eierstockkrebs?

In Amerika verklagte 2016 ein Hinterbliebener Johnsson&Johnsson auf 72 Mio. Dollar, weil das Körperpuder keinen Warnhinweis auf mögliche Folgen enthielt. Seine Frau war an Eierstockkrebs gestorben und hatte täglich das Babypuder genutzt. 2017 musste der Beauty-Gigant einer anderen an Eierstockkrebs erkrankten Frau 350 Mio. € Schadensersatz zahlen, nachdem das Gericht ihre Krebserkrankung auf das tägliche Nutzen des Babypuders im Genitalbereich zurückführte.

Es gibt viele ähnliche Fälle, die Eierstockkrebs auf die häufige Anwendung von Baby- oder Körperpuder im Genitalbereich zurückführen wollen. Eine Studie von 1992 fand leicht erhöhte Risiken an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, wenn über einen langen Zeitraum regelmäßig Talk im Intimbereich genutzt wurde. 

Eine aktuelle Studie von 2014 fand jedoch keinen Zusammenhang. Wenn überhaupt weisen Studien also darauf hin, dass das Krebsrisiko erhöht wird. Dass das Puder selbst der Auslöser ist, kann nicht klar belegt werden.

Lidhscatten Dose Pinsel Puder
In Rouge und Puder sind oft Talkum enthalten.

Talkum in Babypuder & Co. erkennen

Mit diesem geballten Wissen liegt es auf der Hand, dass kein Seidengefühl der Welt die Risiken, die Babypuder birgt, wert sind. Wie also erkennst du, ob es in deinen Lieblingsprodukten steckt?

Talkum kommt in vielen pudrigen Beauty-Produkten vor. Du erkennst es auf der Inhaltsstoffliste als „Talc“. Penaten Babypuder oder auch das Babypuder der Marken Babylove und Babydream beinhalten Talkum.

Gibt es Babypuder-Alternativen?

Babypuder gehört einfach zu deiner täglichen Routine? Eine mögliche Alternative ist das Babypuder ohne schädliches Talkum von Töpfer ?, diese verwenden anstatt des Talks Distärkeposphat, welche bisher als absolut unschädlich gilt.

Ein anderes Körperpuder ohne Stärke gibt es auch von Dr. Hauschka?. Hier wird statt schädlichen Talkum Reisstärke genutzt. 

Fazit: Es gibt genügend Alternativen

Im Zweifelsfall sollte man Talkum einfach weglassen, denn ob es nun Krebs auslöst, oder vielleicht nur eine einfache Allergie, lässt sich schwer nachweisen, da oft so viele Faktoren eine Rolle spielen. Wer das Babypuder für das Baby benutzen will, sollte schützende Wickelcremes benutzen.

Und wenn du es selbst benutzt, kann auf die oben genannten Alternativen ausweichen.

Übrigens: Auch in Sonnencremes lauern potenziell krebserregende Stoffe, deshalb solltest du auf Naturkosmetik ausweichen. Anhand von Naturkosmetik-Siegeln erkennst du sie ganz einfach.

Gucken hier schauen.