Im Winter scheint ja bekanntlich nicht so viel Sonne wie im Sommer. Das heißt natürlich auch, dass wir blasser sind. Für unsere Haut ist die geringe Menge an UV-Strahlen natürlich besser, dennoch können viele nicht ohne eine vermeintlich gesunde Bräune leben. Genau deswegen wird deswegen häufig zum Selbstbräuner gegriffen. Wir haben uns mal angeschaut, wie schädlich Selbstbräuner wirklich sind.
Alles zum Thema „schädliche Selbstbräuner“:
Faktencheck: So schädlich sind Selbstbräuner
Normalerweise werden wir braun, weil die UV-Strahlen auf unserer Haut dafür sorgen, dass Melanin hergestellt wird. Selbstbräuner ruft eine ähnliche Reaktion durch Chemikalien hervor: Dihydroxyacteon (DHA) reagiert mit unserer obersten Hautschicht und stellt Melanoide her.
Was ist Melanin? Melanin oder auch Melanoide sind dunkelbraune bis schwarze oder gelbliche bis rötliche Pigmente. Diese sorgen dafür, dass sich unsere Haut, unsere Haare und auch unsere Augen färben – und eben auch dafür, dass wir braun werden.
Während Melanin in den tieferen Hautschichten gebildet wird, sind die Melanoide nur auf der ersten Hautschicht und sehen deshalb künstlicher aus. Außerdem bilden Melanoide nicht wie Melatonin eine schützende UV-Schicht.
Das DHA an sich ist nicht schädlich. Allerdings wird bei der Reaktion auf der Haut Formaldehyd freigesetzt. Das Bundesamt für Risikobewertung hat diesen Stoff in der Atemluft bereits als krebserregend eingestuft. In Kosmetika sind die schädlichen Inhaltsstoffe noch bis zu einem Anteil von 0,2 % erlaubt.
Das sagen Dermatolog:innen
Dermatolog:innen sind sich hier einig, dass Selbstbräuner eine sichere Methode sind, um einen goldenen Schimmer zu erhalten. Vor allem, wenn man sie mit der ungeschützten Sonnenexposition vergleicht. Die meisten Selbstbräuner enthalten denselben Wirkstoff, um der Haut ihre dunkle Färbung zu verleihen: DHA. Die Abkürzung steht für Dihydroxyaceton.
Ist Selbstbräuner also schädlich? Bräunungsprodukte für den Heimgebrauch enthalten in der Regel zwischen 3 und 5 % DHA – ein Anteil, der als ungiftig und nicht krebserregend gilt. Es ist jedoch immer eine gute Idee, die Produktanweisungen zu befolgen, die Selbstbräunung in einem gut belüfteten Bereich aufzutragen und zu vermeiden, dass die Lotion verschluckt wird oder in die Augen gelangt.
Wie schlimm ist Formaldehyd im Selbstbräuner?
Wie bei vielen krebserregenden Stoffen kann man nicht eindeutig sagen, ob ein regelmäßiger Konsum von sehr geringen Mengen tatsächlich Auslöser für Krebs sein kann. Tatsache ist aber, dass Formaldehyd starke Kontaktallergien auslösen kann und schon allein deshalb gemieden werden sollte.
Außerdem problematisch ist, dass das DHA in der Tube schnell reagiert und zum Beispiel bei heißer Lagerung oder nach dem Verfallsdatum mehr Formaldehyd enthält. Deshalb solltest du bei Selbstbräuner immer diese Tipps beachten:
- Nutze Selbstbräuner nie über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus.
- Lagere deine Tube dunkel und kühl.
Woran kann ich DHA & Formaldehyd in meinem Selbstbräuner erkennen?
Formaldehyd ist nicht auf der Tube ausgezeichnet, da ein Anteil von weniger als 0,05 % nicht deklarationspflichtig ist. Der Verbraucher weiß also gar nicht, in welchen Selbstbräunern Formaldehyd steckt und in welchen nicht. Es bleibt also nur das DHA als Kennzeichnung.
Leider nutzen sogar Naturkosmetikhersteller diesen Stoff. Ein Naturkosmetik-Siegel schützt also nicht vor dem DHA, das ergab eine Untersuchung von Ökotest, die in 15 von 19 Selbstbräunern DHA fand.
Achtung: Auch in normalen, nicht als Selbstbräuner ausgezeichneten Cremes kann DHA stecken.
Gibt es eine gesündere Alternative?
Ja. Anstatt DHA kann man auch Erythrulose nutzen. Der Zucker wird durch fermentierte Pflanzen gewonnen und färbt deine Haut viel gleichmäßiger als DHA. Dafür dauert es auch länger und man braucht mehrere Anwendungen, um Resultate zu sehen.
Bisher gibt es aber nur wenige Hersteller, die auf diesen Inhaltsstoff setzen, wie Melvita (Prosun Selbstbräuner) oder Sanct Bernard (Selbstbräungscreme). Viele Firmen mischen beide Stoffe für das beste Ergebnis.
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Kann man Selbstbräuner noch benutzen?
Diese Frage musst du für dich selbst beantworten. Wenn du es weiterhin machen möchtest, solltest du auf jeden Fall Lagerung und Haltbarkeit beachten. Auf Nummer sicher gehst du mit Erythrulose, auch wenn diese Cremes etwas teurer sind.
Wenn du einen kleinen Selbstbräuner-Unfall hattest und ihn entfernen willst, dann haben wir hier die besten Tipps. Oder du gehst ganz altmodisch Sonnenbaden. Achte dabei aber auf Sonnencreme ohne Nanopartikel.