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Sind Tomaten aus den Niederlanden nachhaltiger als aus Spanien?

Dass Tomaten im Winter nicht besonders aromatisch sind, weiß man. Doch aus welchem Anbauland sind sie am nachhaltigsten?

Tomaten Supermarkt
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Nicht nur Tomaten-Liebhaber:innen wissen: Im Winter sind die roten Früchte leider nicht sehr geschmackvoll. Dennoch will man ungern darauf verzichten. Heimische Tomaten findet momentan man jedoch nur selten. Denn um zu gedeihen, braucht das Gemüse vor allem eins: Sonne! Daher wachsen die meisten Tomaten aus Europa im Winter im Gewächshaus. Vor allem aus den Niederlanden und Spanien werden sie importiert. Doch welches Anbauland sollte man beim Tomaten kaufen bevorzugen?

Tomaten
Im Winter sind die Tomaten oft blass und haben wenig Geschmack. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

Warum es nicht egal ist, woher unsere Tomaten kommen

In Deutschland zählen Tomaten zu den beliebtesten Gemüsesorten. Pro Jahr essen wir knapp 30 Kilo Tomaten – pro Person! Die meisten Tomaten, die man in deutschen Supermärkten findet, kommen aus den Niederlanden, Spanien und Deutschland selbst.

Tomaten aus regionalem Anbau unterstützen nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern haben in der Regel auch eine geringere CO2-Bilanz durch kürzere Transportwege. Zudem ermöglicht der Kauf saisonaler Tomaten aus der Region, den ökologischen Fußabdruck deines Einkaufs weiter zu reduzieren.

Im Winter fällt Deutschland aufgrund der klimatischen Verhältnisse als Anbauland jedoch weg. Stellt sich die Frage: Sollte man lieber Tomaten aus Spanien oder aus den Niederlanden kaufen? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich mit den verschiedenen Anbaumöglichkeiten von Tomaten befassen.

Nachhaltige Tomaten: Auf diese Faktoren kommt es an

Um zu bewerten, wie nachhaltig die Tomatenproduktion ist, muss man verschiedene Faktoren berücksichtigen.

1. Anbauweise

Der Gewächshausanbau, besonders verbreitet in den Niederlanden, ermöglicht eine ganzjährige Produktion und nutzt dabei sogenannte hydroponische Systeme, bei denen Tomaten in einem wassersparenden Verfahren auf Substraten wie Steinwolle angebaut werden. Wie der SWR berichtet, erfordert diese Methode allerdings einen hohen Energieaufwand für die Beleuchtung und Temperaturregelung, vor allem im Winter.

Noch dazu ist die Herstellung von Steinwolle sehr energieintensiv und verschlechtert die CO2-Bilanz der Tomatenproduktion. Gewächshäuser, die mit fossilen Brennstoffen beheizt werden, können die Umweltbilanz von Tomaten ebenfalls erheblich beeinflussen.

Im Gegensatz dazu steht der Freilandanbau, der in der Regel weniger Energie verbraucht. Dieser wird vor allem in Spanien und – im Sommer – in Deutschland genutzt. Allerdings ist der Freilandanbau stärker von den klimatischen Bedingungen abhängig und erfordert in trockenen Perioden einen erhöhten Wasserverbrauch.

2. Einsatz von Pestiziden

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Tomatenanbau ist der Einsatz von Pestiziden. Am nachhaltigsten ist natürlich der Verzicht auf chemische Dünger und Pestizide. Natürliche Alternativen fördern die Biodiversität und schützen die Bodengesundheit.

3. Transportweg

Die CO2-Bilanz von Tomaten wird nicht nur durch die Anbaumethode, sondern auch durch die Transportwege beeinflusst. Kurze Transportwege, wie bei regional angebauten Tomaten, reduzieren die CO2-Emissionen im Vergleich zu Tomaten, die über lange Strecken transportiert werden müssen.

Tomaten kaufen: Lieber aus Spanien oder den Niederlanden?

Tomaten aus den Niederlanden zeichnen sich durch den Einsatz von innovativen und kontrollierten Gewächshausmethoden aus. Diese Methoden ermöglichen eine ganzjährige Produktion und den sparsamen Umgang mit Wasser. Aufgrund der notwendigen Beleuchtung und Heizung im Winter kann der Anbau in Gewächshäusern jedoch sehr energieintensiv sein, was den ökologischen Fußabdruck erhöht. Viele niederländische Produzent:innen setzen jedoch auf erneuerbare Energiequellen und fortschrittliche Technologien, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Tomaten aus Spanien profitieren hingegen vom mediterranen Klima, das den Freilandanbau ermöglicht. Das kann in manchen Aspekten nachhaltiger sein als der energieintensive Gewächshausanbau. Allerdings kann der Anbau in Spanien, besonders in südlichen Regionen, sehr viel Wasser erfordern und dadurch Wasserknappheit fördern. Zudem können längere Transportwege nach Deutschland die CO2-Bilanz negativ beeinflussen.

Letztendlich gibt es also keine pauschale Antwort auf die Frage, ob Tomaten aus den Niederlanden oder aus Spanien besser sind. Am nachhaltigsten wäre es, erst im Sommer wieder Tomaten aus regionalem Bio-Anbau zu kaufen.

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