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Separatorenfleisch: Schon einmal hat es zu Gehirnentzündungen geführt

Separatorenfleisch ist gerade wieder in den News. Was es damit auf sich hat & was Tönnies wieder damit zu tun hat, erfährst du hier.

Separatorenfleisch Rinder
Ein neuer Skandal rund ums Separatorenfleisch hat Deutschland erreicht. Foto: DAPA Images

Gerade jetzt, wo die Grillsaison startet, rücken Grillwürstchen und Fleischprodukte im stärker in unseren Fokus. Immer wieder begegnet einem dabei der Begriff Separatorenfleisch. Worum es sich dabei handelt und was hinter dem neuesten Skandal steckt, erfährst du hier.

Separatorenfleisch-Skandal: Fake-Fleisch in unzähligen Produkten

Der größte Schlachtkonzern Deutschlands Tönnies schmückt sich schon seit Jahren nicht mit guter Publicity. Der neueste Skandal wurde vom NDR und dem Spiegel aufgedeckt und verrät, dass Tönnies und auch weitere Schlachtunternehmen in Geflügelprodukten massenhaft Separatorenfleisch verarbeitet haben.

Exkurs: Unter Separatorenfleisch versteht man einen Brei, der aus Knochenresten und Schlachtabfällen hergestellt wird. Wenn Separatorenfleisch verwendet wird, wie zum Beispiel in Bratwürstchen, muss das ausdrücklich gekennzeichnet werden.

Jetzt kam allerdings heraus, dass von 30 untersuchten Geflügelwurstwaren, neun positiv auf das Gemisch getestet wurden, ohne dass dies angegeben wurde.

Würstchen auf Grill
Bratwürstchen sind durch das Separatorenfleisch krebserregend. Das hat die WHO herausgefunden. Foto: BW Studios / getty via canva

Warum wird Separatorenfleisch genutzt?

Fleisch ist teuer, besonders dann, wenn die Tiere ein annähernd lebenswertes Leben haben sollen. Um diese Kosten zu sparen, wird oftmals auf Separatorenfleisch zurückgegriffen. Da dies aus Schlachtabfällen besteht, die sowieso anfallen, ist die Masse sehr viel günstiger als richtiges Fleisch.

Tönnies-Skandal: Nicht der erste Skandal um das „Billig-Fleisch“

Nicht nur steht Tönnies ständig in den Schlagzeilen, auch die Geschichte rund ums Separatorenfleisch ist keine neue. In den 90er-Jahren stellte sich heraus, dass die Gehirnerkrankung BSE nicht nur wie zunächst angenommen bei Schafen auftritt, sondern auch auf Rinder übertragbar ist. Zehntausende Rinder verendeten qualvoll, erst in Großbritannien und dann auch im Rest Europas an der Krankheit.

Als dann der erste Todesfall bei einem Menschen mit der Ursache BSE festgestellt wurde, schlug die Gesellschaft Alarm. Tausende Rinder wurden zusätzlich geschlachtet. Insgesamt starben etwa 200 Menschen an BSE. Nicht zuletzt kam die Krankheit durch kontaminiertes Separatorenfleisch in den Organismus des Menschen.

Separatorenfleisch: Erlaubt oder verboten?

Seit dem BSE-Skandal gibt es eine Kennzeichnungspflicht für alle Fleischhersteller in Deutschland. Diese besagt, dass man auf der Verpackung genau darüber aufklären muss, ob Separatorenfleisch verwendet wurde. In anderen europäischen Ländern ist das Gemisch vollständig verboten. Ob dieses Verbot in Deutschland auch kommt, könnte der aktuelle Tönnies-Skandal entscheiden. Zunächst müssen die Fleischwarenhersteller allerdings mit einer strafrechtlichen Untersuchung rechnen.

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