Es gibt zwei unterschiedliche Lager, wenn es um Anis geht: Entweder man ist ein großer Fan oder man kann es überhaupt nicht ausstehen. Dieses Gewürz verleiht nicht nur Spirituosen wie Ouzo, Sambuca und Pastis ihren einzigartigen Geschmack, sondern wird auch in Form von Anisplätzchen während der Weihnachtszeit gerne verwendet. Doch Anis wird nicht nur wegen seines Aromas, sondern auch aufgrund seiner Wirkung hoch geschätzt.
Was du über Anis und seine Wirkung wissen musst:
Anis: So wird aus der Pflanze ein Gewürz
Das Gewürz Anis besteht aus den getrockneten Samen der Anispflanze. Diese stammt aus dem Mittelmeerraum und wird heute hauptsächlich in der Türkei, Ägypten oder in tropischen Gebieten wie Argentinien oder Südostasien angebaut.
Das Gewürz schmeckt süßlich und gleichzeitig herb. Für sein unverwechselbares Aroma verantwortlich sind die in Anis enthaltenen ätherischen Öle, aus denen die Samen bis zu 80 Prozent bestehen. Außerdem enthält Anis Flavonoide, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die eine gesundheitsförderliche Wirkung haben.
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Dafür wird Anis verwendet
Wegen seines süßlichen, aber gleichzeitig würzigen Aromas wird Anis sowohl für süße, als auch herzhafte Speisen und Getränke verwendet. Vor allem in der orientalischen Küche ist das Gewürz sehr beliebt. Man verwendet es z. B. traditionell in Eintöpfen mit Lamm, Rind und Fisch.
Spirituosen wie Sambuca, Raki, Pastis und Ouzo verleiht Anis sein unverwechselbares Lakritz-Aroma. Wem beispielsweise Ouzo nicht schmeckt, der mag für gewöhnlich auch keinen Sambuca.
Bei uns findet Anis vor allem in der Weihnachtszeit Verwendung. Mit dem Gewürz kannst du selbstgemachten Lebkuchen und Christstollen verfeinern oder es in Glühwein und Punsch hinzugeben. Besonders aromatisch sind Anisplätzchen, ein Weihnachtsgebäck, das als „Springerle“ vor allem in Süddeutschland bekannt ist.
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Diese Wirkung hat Anis
Wie schon erwähnt, hat Anis aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine besondere Wirkung auf die Gesundheit. Neben den getrockneten Samen werden auch die reifen Früchte verwendet und zu Anisöl verarbeitet. Dieses besteht zu 90 bis 95 Prozent aus trans-Anethol und zu 0,3 bis 0,4 Prozent aus cis-Anethol. Außerdem ist die Substanz Estragol zu 1 bis 4 Prozent enthalten.
Man verwendet Anis u. a.
- bei Erkältungskrankheiten, um festsitzenden Schleim aus den Bronchien zu lösen
- bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Magenkrämpfen und Völlegefühl
- zur Milchbildung bei jungen Müttern
Sollte man Anis wegen seiner Wirkung jeden Tag genießen?
Auch wenn das zunächst so klingt, als hätte Anis nur positive Wirkung, sollte man es nicht jeden Tag zu sich nehmen. Der Grund: Laut des Instituts für Risikobewertung sind die pflanzlichen Inhaltsstoffe Estragol und Methyleugenol nicht uneingeschränkt empfehlenswert. So zeigten die Stoffe in mehreren Versuchsreihen krebsauslösende und erbgutverändernde Wirkungen. Neben Anis kommen die Stoffe auch in Estragon, Basilikum, Sternanis, Piment, Muskat, Lemongras und Fenchel vor.
Das BfR empfiehlt daher, Gewürze und Kräutertees, die Estragol oder Methyleugenol enthalten, nicht zu oft und nur in kleinen Mengen zu verwenden.