Gehst du zum Wein kaufen in ein Fachgeschäft und lässt dich beraten? Oder suchst du deinen Wein im Supermarkt aus und entscheidest dich im Zweifelsfall für das schönste Etikett? Die meisten von uns wählen wohl die pragmatische Variante und folgen beim Weinkauf ihrer Intuition. Das kann leider auch mal daneben gehen: zu süß, zu sauer, zu trocken, zu kräftig. Noch schlimmer, wenn sich der Fehlkauf am nächsten Tag mit Kopfschmerzen rächt. Damit dir das in Zukunft nicht mehr passiert und du künftig stets zum passenden Wein greifst, haben wir hier 5 Tipps für dich, wie du guten Wein im Supermarkt erkennst.
So findest du Wein, der dir schmeckt und zur Gelegenheit passt
Ob rot, weiß oder rosé: Wein geht eigentlich immer. Doch wie findet man den Wein, der einem schmeckt, ohne eine Kostprobe nehmen zu können? Dabei solltest du dir eine Reihe von Fragen stellen und dementsprechend deine Auswahl treffen:
1. Magst du es eher süß oder trocken?
Süßer Wein ist als „lieblich“ deklariert. „Feinherb“ oder „halbtrocken“ ist schon etwas weniger süß. Trockener Wein befindet sich am anderen Ende der Skala.
2. Darf der Weißwein Säure enthalten oder soll er säurearm sein?
Säurebetonte Weißweine sind besonders frisch und aromatisch. Zu ihnen zählen Riesling und Sauvignon Blanc. Manchen Menschen bekommt die Säure nicht. Sie sollten zu säurearmen Weinen wie Grauburgunder oder Silvaner greifen.
Wie die Sommelière und Weinexpertin Romana Echensperger gegenüber web.de erklärt, gibt es dabei eine einfache Regel: „Wein aus kühleren Regionen ist meist frischer und säurebetonter.“ Weine aus wärmeren Gegenden seien hingegen säurearmer.
3. Weich oder rau: Wie soll sich der Rotwein im Mund anfühlen?
Wie sich der Rotwein „anfühlt“, wird u. a. vom Tanningehalt bestimmt. Dabei handelt es sich um Gerbstoffe, die dem Wein Struktur geben. Tanninreiche Weine fühlen sich etwas rau oder pelzig im Mund an. Typische Sorten sind Cabernet Sauvignon oder Lemberger.
Weniger Tannin lässt den Wein weicher wirken. Merlot und Spätburgunder sind besonders gerbstoffarm. Wer den Mittelweg gehen will, wählt einen Bordeaux.
4. Wie teuer darf der Wein sein?
Je teurer, desto besser? Nicht unbedingt. Zwar entscheidet der Preis oft über die Qualität. Gute Weine gibt es aber auch schon für wenige Euro. Günstigere Weine werden meist maschinell geerntet, wodurch auch ein paar schlechte Trauben im Wein landen. Zudem reifen sie in großen Stahltanks. Bei teuren Weinen werden weniger Trauben pro Stock geerntet. Bei der Handlese können unreife und schlechte Trauben aussortiert werden. Zum Schluss reift der Wein in einem kleinen Holzfass. All das steigert die Qualität – ist aber auch mit einem höheren Preis verbunden.
Noch ein Tipp der Expertin: Je empfindlicher die Rebsorte, desto teurer der Wein. So sei es kaum möglich, einen günstigen Spätburgunder in guter Qualität zu bekommen: „Die Traube ist empfindlich und erfordert mehr Arbeit.“ Wer es günstig will, sollte daher zu Merlot, Syrah oder Cabernet Sauvignon greifen: „Die haben eine dicke Schale und sind so robuster in der Verarbeitung.“ Weine aus mediterranem Klima seien ebenfalls oft günstiger.
Nice to know: Übrigens wird Wein nicht besser, je länger er im Regal steht. So sollte Wein aus dem Supermarkt möglichst jung getrunken werden.
5. Zu welchem Essen soll der Wein passen?
Wer nach dem passenden Wein zum Essen sucht, sollte sich vor allem den Alkoholgehalt auf dem Etikett ansehen. Zu einem scharfen Essen sollte man eher einen Wein mit maximal 12 Volumenprozent oder weniger wählen. Zu einem deftigen Essen kann es hingegen ein kräftiger Wein mit 13 oder mehr Volumenprozent sein.
Generell gilt: Zu Fisch und leichten Speisen gehört Weißwein, zu Fleisch, Käse und deftigen Gerichten Rotwein. Welcher Wein zu welchem Essen passt, liest du hier. Am Ende kommt es aber natürlich auf die persönliche Vorliebe an.