Ab dem 1. Januar 2024 ist es nun soweit. Dann werden laut dem Verpackungsgesetz (VerpackG) für Milchgetränke und einige kaffeehaltige Produkte Pfand in Höhe von 25 Cent fällig. Für die Deutsche Pfandsystem GmbH fallen darunter Milch und Milchmischprodukte mit einem Milchanteil von mindestens 50 Prozent.
Hygiene-Probleme durch Pfand auf Milch- und Kaffeeprodukte
Mit der neuen Pfandregelung gehen auch Sorgen im Supermarkt einher, da von der neuen Regelung auch andere trinkbare Milcherzeugnisse wie Kefir und Joghurt betroffen sind, wenn sie in Einwegkunststoffflaschen zwischen 0,1 und 3 Litern angeboten werden.
Auch wenn zum Schutz der Umwelt die Ausweitung des Pfandsystems generell zu begrüßen ist, sind Expert*innen, wie HNA.de bereits berichtete, von den neuen Pfandregeln nicht sonderlich überzeugt: „Nach dem Öffnen und Ausleeren der Verpackungen können wegen der relativ hohen Viskosität dieser fettreichen Produkte erhebliche Mengen an Lebensmittelresten in den Verpackungen verbleiben, die einen sehr guten Nährboden für Mikroorganismen darstellen“, so informierte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bereits bei der Einführung der Pfandpflicht im Jahr 2003.
Hygienische Beeinträchtigung anderer Lebensmittel befürchtet
Auf die Supermärkte und vor allem die Verbraucher*innen könnten jetzt erstzunehmende Probleme zukommen: Die Mikroorganismen, die in den Resten der Milchprodukteflaschen, vor sich hinwachsen, könnten „sehr schnell auch zu einer nachteiligen Beeinflussung aller anderen in einem Verkaufsbetrieb lagernden Lebensmittel führen“. Laut dem BfR bestünde somit „die Gefahr einer unhygienischen Beeinträchtigung“ in Supermärkten oder Discountern.
Schädlinge im Supermarkt durch Pfand auf Milchprodukte?
Ungereinigte Verpackungen mit Resten von Milchprodukten würden außerdem tierische Schädlinge anziehen. Entwarnung wird aber auch gegeben: Die Berliner Morgenpost zitiert das BfR, wonach eine Gefahr für die Gesundheit allerdings unwahrscheinlich sei, wenn Supermärkte und Discounter die Automaten regelmäßig reinigten.
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Dennoch betonte schon vor einigen Jahren Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer im Milchindustrie-Verband, gegenüber der Lebensmittel Zeitung: „Plastikflaschen für Milch gehören in den Gelben Sack und nicht in den Rücknahmeautomaten“.