Wenn die Temperaturen steigen, tauchen die Eichenprozessionsspinner wieder auf. Diese kleinen Raupen stellen eine große Gefahr für deine Gesundheit dar. Hier erfährst du, worauf du achten musst und wie du dich schützen kannst.
Was sind Eichenprozessionsspinner?
Eichenprozessionsspinner sind Raupen, die sich im Frühling und Sommer bevorzugt auf Eichen ansiedeln. Ursprünglich aus der Mittelmeerregion stammend, haben sie sich seit den 1990er-Jahren auch in Deutschland verbreitet. Die Raupen sind an ihren langen, weißen Härchen und den blauen und orangefarbenen Streifen entlang ihres Körpers leicht zu erkennen.
Schwarze Tüte am Baum gesichtet? Dann nichts wie weg!
Wer durch Park oder Wald spaziert und dort einen großen schwarzen Plastikbeutel am Stamm sieht, sollte das Weite suchen.
Die Tüte ist eine sogenannte Eichenprozessionsspinner-Falle, kurz EPS-Falle. In dieser wird die Raupe eingefangen und durch Pheromone dorthin gelockt. Der schwarze Beutel ist in seinem Innern so glatt beschichtet, dass die Raupen nicht mehr herausklettern können.
Eichenprozessionsspinner: So gefährlich sind die kleinen Raupen
Die Härchen des Eichenprozessionsspinners enthalten ein starkes Nesselgift, das beim Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen kann. Diese Brennhaare sind mit kleinen Widerhaken versehen, die sich leicht in die Haut bohren. Mögliche Reaktionen sind:
- Starker Juckreiz und Hautausschläge: Die Berührung der Härchen kann zu extremem Juckreiz, Rötungen und Quaddeln führen.
- Augenreizungen: Kommen die Härchen in Kontakt mit den Augen, können sie Rötungen, Schwellungen und Tränenfluss verursachen. Niemals reiben, da dies die Symptome verschlimmern kann.
- Atemwegsbeschwerden: Beim Einatmen der Härchen können sie zu Entzündungen der Atemwege führen, ähnlich wie bei einer Bronchitis oder Kehlkopfentzündung. Besonders gefährdet sind Asthmatiker:innen. Hier kann im schlimmsten Fall Lebensgefahr drohen!
Hier lauern die Raupen der Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner bevorzugen lichte Eichenwälder, Bestandsränder und Einzelbäume. Sie sind jedoch auch in Siedlungen und städtischen Gebieten zu finden. Schulen, Kitas und öffentliche Plätze in der Nähe befallener Bäume müssen oft gesperrt werden, um die Ausbreitung zu verhindern.
Eichenprozessionsspinner: Bekämpfung und Vorbeugung
- Absaugen und Verbrennen: In öffentlichen Bereichen werden die Raupen oft abgesaugt und verbrannt, um die Gefahr zu beseitigen. Auf Privatgrundstücken sind die Besitzer:innen selbst für die Bekämpfung verantwortlich.
- Fliegengitter und Abdichten: Schütze dein Zuhause, indem du Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringst und mögliche Schlupflöcher abdichtest.
- Natürliche Abwehrmittel: Stark riechende ätherische Öle wie Salmiak, Wacholder und Zitrusöle können die Raupen fernhalten.
Sofortmaßnahmen bei Kontakt
- Kleidung wechseln und duschen: Wenn du mit den Härchen in Kontakt kommst, wechsle sofort deine Kleidung und dusche gründlich.
- Haut reinigen und föhnen: Betroffene Hautstellen mit Wasser und Seife waschen und anschließend föhnen, um verbliebene Härchen zu entfernen.
- Arztbesuch bei schweren Symptomen: Bei starken allergischen Reaktionen, Augenproblemen oder Atembeschwerden sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Eichenprozessionsspinner: Langfristige Gefahr
Auch nach der Verpuppung bleiben die giftigen Härchen der Eichenprozessionsspinner in der Umgebung und können bis zu zehn (!) Jahre in den Bäumen hängen. Daher ist es wichtig, betroffene Gebiete zu meiden und Haustiere fernzuhalten.
Mit diesen Maßnahmen kannst du dich und deine Familie vor den gesundheitlichen Gefahren der Eichenprozessionsspinner schützen. Bleib wachsam und informiere dich regelmäßig über aktuelle Befallsgebiete.
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