Es wird immer wärmer und die Verlockung, draußen im Wald zu schlafen immer größer. Doch viele Menschen trauen sich nicht sofort und ohne irgendeine Vorbereitung, in der freien Natur zu nächtigen. Wir haben uns deshalb angeschaut, was es zu beachten gibt, wenn du im Wald schlafen möchtest.
Im Wald schlafen: Diese 6 Dinge musst du beachten
Im Sommer würden wir uns am liebsten direkt zum Schlafen in einen kühlen See legen. Da dies aber nicht immer funktioniert, ist die Variante, draußen im Wald zu schlafen, immer eine gute Idee. Allerdings gibt es einige Dinge, die du vor deinem Übernachtungsabenteuer beachten und mit einbeziehen solltest. Wir haben mit dem Bushcrafter Marcus Friedrich gesprochen, der mit uns seine Erfahrungen zum Thema „im Wald schlafen“ teilt und weiß, worauf es ankommt.
Was ist ein Bushcrafter? Laut Wikipedia ist Bushcrafting eine „Beschäftigung mit und vor allem die Erprobung, Optimierung und Nutzung von allen Fertigkeiten, Techniken und handwerklichen Tätigkeiten, die für das Überleben oder einen längeren Aufenthalt in der Natur nützlich sein können.“ Das Wort ist von den englischen Worten „bush“ (zu Deutsch: Busch) und „craft“ (zu Deutsch: Handwerk) abgeleitet.
1. Es ist nicht überall erlaubt, draußen zu schlafen
Wenn du dich dazu entschieden hast, im Wald zu schlafen, wirst du sicherlich nicht auf einen klassischen Campingplatz absteigen. Deshalb empfiehlt Marcus sich vorher mit dem Thema Wildcampen und dessen Bedingungen an bestimmten Orten genau auseinanderzusetzen: „Die Regelungen sind in Europa von Land zu Land und oft auch von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. In Deutschland sind meist Naturschutz- oder Waldgesetze diesbezügliche Informationsquellen.“
Tipp: Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du einfach beim Grundeigentümer des Waldes um Erlaubnis fragen!
2. Zelten ist im Wald nicht erlaubt!
Ein Zelt gehört auf einen Campingplatz – nicht aber in einen Wald. In Fachkreisen man das Campen im Wald unter freiem Himmel auf „biwakieren“. Daher kommt auch die Bezeichnung „Biwaksack“. Damit gemeint ist eine winddichte, oft auch wasserdichte Außenhüllen für den Schlafsack, mit denen eine Übernachtung unter freiem Himmel ermöglicht wird. Allerdings geht es auch anders, wie Marcus weiß: „Auch in einer Hängematte lässt es sich wunderbar entspannen!“
3. Wähle deinen Schlafplatz im Wald immer mit einem ‚Notausgang‘
Wenn es darum geht, den richtigen Ort, um im Wald zu schlafen, auszusuchen, empfiehlt Marcus folgendes: „Idealerweise liegt euer ausgewählter Schlafplatz so, dass der Abbruch eures Abenteuers – aus welchem Grund auch immer – auch bei Dunkelheit gefahrlos möglich ist. Das bedeutet, er sollte zu Fuß leicht und sicher erreichbar sein. Achtet darauf, dass ihr immer wisst, wie ihr zurück nach Hause oder zum Auto kommt.“
Außerdem solltest du deinen Schlafplatz nicht direkt an einem Fluss, Bach oder inmitten einer Wiese aufbauen, da es hier sehr schnell sehr feucht werden kann. Und: „Grundsätzlich sollte man seinen Schlafplatz am nächsten Morgen wieder so verlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Das heißt: keine Pflanzen mutwillig zerstören und den Platz im Naturzustand verlassen.“
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4. Denke an die richtige Ausrüstung für dein Abenteuer
„Je weniger Ausrüstung, desto größer das Abenteuer“, so Marcus zu diesem Thema. Allerdings hat er uns trotzdem einige Essentials zusammengestellt, die bei deinem Abenteuer „im Wald schlafen“ nicht fehlen sollten:
- Isomatte
- Schlafsack
- Picknickdecke als Unterlage
- Wetterschutz (oder wasserdichter Biwacksack)
- Stirnlampe
- Taschenlampe
- Campingkocher
- Töpfe
- Geschirr
- Fleecejacke oder Isolationsjacke
5. Sei besonders vorsichtig, wenn du ein Lagerfeuer machst
Ein Lagerfeuer gehört für viele Menschen zum Abenteuer „im Wald schlafen“ dazu. Allerdings solltest du hier besonders vorsichtig sein – und das in mehrerlei Hinsicht. Zum einen sind Lagerfeuer nicht überall und/oder nicht jederzeit erlaubt. „Wichtig ist daher, vorab die geltenden Regelungen und die aktuelle Waldbrandgefahr zu erfragen. Verzichte darauf, wenn Feuermachen aufgrund von Trockenheit verboten wurde!“
Zudem musst du beim Feuer machen immer darauf achten, dass dieses nicht außer Kontrolle gerät und zuverlässig gelöscht wurde, wenn du den Platz wieder verlässt. „Achtet zudem am Lagerfeuer auf genügend Abstand zu eurer Ausrüstung“, so Marcus zu dieser Thematik.
6. Denke an die Tiere des Waldes und verhalte dich respektvoll
In Deutschland oder Mitteleuropa von einem Tier angefallen zu werden, ist sehr unwahrscheinlich. Die Tiere des Waldes – Dachse, Wildschweine, Füchse, Rehe etc. – halten meistens einen gesunden Abstand zu Menschen. Deshalb solltest du auch respektvoll gegenüber der Tierwelt handeln, wenn du im Wald schläfst.
„Tiere brauchen besonders nachts ihre Ruhe! Schlafe nur dort, wo es ausdrücklich erlaubt ist und respektiere Schutzzonen. Störe die Tiere nicht mit zu hellem Licht. Auch die Zonen der Jägerschaft solltet ihr respektieren.“