Bist du einer der Menschen, die ihr Restwasser im Wasserkocher wegschütten oder nutzt du dieses einfach sorgenfrei weiter? Viele haben Angst vor Keimen oder Schadstoffen und schütten das Wasser deshalb weg. Doch ist das notwendig? Wir haben uns das genau angeschaut.
Darum schütten Menschen in Deutschland ihr Restwasser weg
Laut einer Umfrage des Fresenius-Institutes aus dem Jahr 2017 gibt es verschiedene Gründe, warum 53 Prozent der Deutschen das Restwasser aus dem Wasserkocher wegschütten. Die folgenden Gründe wurden dementsprechend genannt:
- Kalkablagerungen (59 Prozent)
- Bakterien (54 Prozent)
- Schadstoffe (36 Prozent)
- unappetitlicher Geschmack (31 Prozent)
Allerdings seien die Ängste der meisten Menschen unbegründet. Die meisten Wasserkocher sind geprüft und mit dem GS-Siegel (geprüfte Sicherheit) versehen. Dies bedeutet, dass das Gerät den rechtlichen Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz entspricht.
Restwasser im Wasserkocher: Sind diese Nebenprodukte schädlich?
Es lässt sich beinahe gar nicht vermeiden, dass im Wasserkocher eine Portion Restwasser übrig bleibt. So sieht die Mindestfüllmenge bei den meisten Geräten einen halben Liter vor, welchen man für eine einzige Tasse meistens nicht braucht. Aufgrund dessen bleibt das Restwasser oft stunden- oder tagelang im Wasserkocher stehen. Während viele dieses wegschütten, ist das allerdings nicht unbedingt nötig!
Nickel-Allergiker:innen und Besitzer:innen von Wasserkochern aus Plastik sollten allerdings vorsichtig sein. Wir haben die verschiedenen Faktoren genauer unter die Lupe genommen und herausgefunden, welche Bestandteile wirklich schädlich sind und bei welchen Entwarnung gegeben werden kann.
1. Kalkablagerungen
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, den Wasserkocher je nach Wasserhärte des Haushalts alle ein bis drei Monate zu entkalken. Der Hauptgrund dafür ist allerdings, dass verkalkte Wasserkocher mehr Energie verbrauchen. Denn aus gesundheitlicher Sicht sind die weißen Ablagerungen unproblematisch.
Kalk ist an sich sogar gesund! Denn er besteht aus Kalzium und Magnesium, was unter anderem die Knochen stärkt. Allerdings begünstigt der Kalk auch das Wachstum von Bakterien.
2. Keime im Restwasser
Ja, im stehenden Wasser sammeln sich zwar schnell Bakterien, aber diese werden durch das Erhitzen des Wassers abgetötet. Das Restwasser im Wasserkocher sollte für zwei bis drei Minuten auf 60 bis 70 Grad erhitzt werden, damit alle Keime vernichtet werden. Erst dann solltest du es trinken. An sich sind die Bakterien allerdings kein Grund, das Restwasser wegzuschütten.
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3. Schadstoffe im Restwasser
In Sachen Schadstoffe sind es vor allem Nickel (bei Edelstahlkochern) und Bisphenol A, welche den Menschen Sorgen bereiten. Doch im Rahmen der durchgeführten Fresenius-Studie wird gesagt, dass alle Geräte, die mit dem GS-Siegel versehen sind, nur selten problematische Belastungen aufzeigen. Menschen mit einer Nickel-Allergie sollten allerdings trotzdem lieber auf das Restwasser im Wasserkocher verzichten.
Fazit: Restkocher im Wasser nutzen – ja oder nein?
Nach unserem Artikel wird dir vielleicht klar, dass das Restwasser im Wasserkocher in den meisten Fällen keine große Gefahr darstellt. Die Kalkablagerungen sind nicht gesundheitsschädlich, Bakterien werden durch das Kochen abgetötet und auch die längeren Standzeiten sind in Sachen Schadstoffen nicht problematisch.
Trotzdem solltest du einige Dinge beim Gebrauch von Restwasser beachten:
- Achte beim Kauf eines Wasserkochers auf das GS-Zeichen.
- Koche das Restwasser immer nochmal gründlich auf.
- Nutze einen BPA-freien Wasserkocher aus Glas oder Edelstahl.
- Wenn du eine Nickelallergie hast, solltest du das Restwasser lieber wegschütten oder zum Pflanzengießen benutzen.