Aufgrund der immer noch hohen Energiepreise zögern viele Menschen auch in diesem Jahr die Heizung anzustellen. Um in den eigenen vier Wänden nicht frieren zu müssen, suchen viele nach Alternativen zur herkömmlichen Heizung. Eine Option ist der sogenannte Teelichtofen. Diese selbstgebauten Tonöfen nutzen kleine Teelichter als Energiequelle und versprechen wohlige Wärme. Doch ist der Teelichtofen tatsächlich eine effektive Heizmöglichkeit? Und was sollte bei der Benutzung beachtet werden? Wir haben die Antworten.
Heizen mit Teelichtofen: Wird der Raum damit wirklich warm?
Diejenigen, die derzeit nach Möglichkeiten suchen, die Heizung entweder gar nicht oder nur in geringem Maße zu nutzen, stoßen vermehrt auf den aktuellen Trend des sogenannten Teelichtofens. Dabei basiert dieser auf einer äußerst simplen Konstruktion: Er verwendet eine Schale, wie sie bei vielen Blumentöpfen zu finden ist, mit einem Loch in der Mitte als Basis. In dieses Loch wird eine lange Stange eingeführt, an der zwei Blumentöpfe übereinander gestapelt und befestigt werden. Auf dem Boden werden einige Teelichter platziert, die dann angezündet werden und ihre Wärme an die Blumentöpfe abgeben.
Die Idee klingt zwar nett, aber es gibt einen entscheidenden Nachteil: Die Wärmeleistung eines Teelichts ist im Vergleich zur Heizung sehr gering. Ein durchschnittliches Teelicht erzeugt nur etwa 40 Watt. Selbst wenn der Teelichtofen die Wärmeleistung von drei oder vier Teelichtern bündelt, reicht die Gesamtleistung von 160 Watt nicht aus, um die Raumtemperatur spürbar zu erhöhen.
Um einen Raum ausreichend zu erwärmen, bräuchte man praktisch einen Teelichtofen pro Quadratmeter. Das bedeutet konkret, dass für ein 20 Quadratmeter großes Zimmer etwa 20 Teelichtöfen erforderlich wären, um eine angemessene Wärmeleistung zu erreichen. Dies ist nicht nur schwer umzusetzen, sondern auch potenziell gefährlich.
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Ist die Benutzung sicher?
Zu Beginn ist es wichtig festzustellen, dass offenes Feuer stets eine potenzielle Gefahr darstellt. Selbst die Verwendung eines Teelichtofens in den eigenen vier Wänden birgt ein erhöhtes Brandrisiko. Reinhard Loch, ein Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, weist auf die allgemeine Gefahr hin, die bei der Verwendung von echten Kerzen am Weihnachtsbaum besteht: „Die Wahrscheinlichkeit eines Brandes ist in solchen Fällen einfach zu hoch.“ Dies liegt daran, dass die Teelichter im „Ofen“ sehr eng beieinander stehen.
Aber das ist nicht das einzige Problem. Wenn mehrere dieser Teelichtöfen in einem Raum aufgestellt werden, um die Wohnung zu beheizen, kann dies auf lange Sicht zu einem Schadstoffproblem führen, wie der Experte erklärt. Um dies zu vermeiden, ist regelmäßiges Lüften besonders wichtig, auch wenn dabei Wärme verloren geht.
Deutsche Feuerwehrverband steht der Benutzung von Teelichtöfen kritisch gegenüber
Der Deutsche Feuerwehrverband und der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks äußern jedoch Bedenken hinsichtlich der Verwendung eines Teelichtofens. Sie befürchten, dass der enge Abstand zwischen den Kerzen eine erhöhte Brandgefahr darstellen könnte. Dies könnte potenziell zu gefährlichen Wachsbränden, Verpuffungen oder sogar Wohnungsbränden führen, wie Frieder Kircher, der Vorsitzende eines gemeinsamen Ausschusses von Feuerwehrverband und Brandschutzvereinigung, erklärt.
Wenn man dennoch die Wohlfühltemperatur mit einem Teelichtofen erhöhen möchte, ist es von größter Wichtigkeit, die selbstgebaute Konstruktion niemals unbeaufsichtigt zu lassen. Zusätzlich ist es besonders wichtig, die Kerzen IMMER zu löschen, wenn man den Raum verlässt – selbst wenn es nur für kurze Zeit ist. Zudem sollte man darauf achten, dass sich Kinder und Haustiere nicht in die Nähe der brennenden Teelichter begeben.
Fazit: Keine Heiz-Alternative, aber angenehme Wärmequelle
Ein Teelichtofen kann keine herkömmliche Heizung ersetzen, denn die kleinen Teelichter haben einfach nicht genug Power. Außerdem ist das Heizen mit Kerzen aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen keine kluge Wahl. Sicherheitsmäßig ist es auch wichtig zu beachten, dass Kerzen nicht zu dicht beieinander stehen sollten, da offene Flammen immer noch ein nicht zu vernachlässigendes Brandrisiko darstellen. Trotzdem kann ein Teelichtofen an einem kühlen Abend für mehr Behaglichkeit sorgen, jedoch nicht als Hauptwärmequelle dienen.