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Zutritt verboten! Die Geschichte des verfluchten Ortes Bhangarh

Die Ruinen der einst prunkvollen Stadt Bhangarh dürfen nach Sonnenuntergang nicht betreten werden. Der Grund: Hier sollen Geister ihr Unwesen treiben. Das glaubt sogar die indische Regierung.

Die Ruinen von Bhangarh sollen verflucht sein.. © mrinalpal/Shutterstock.com
Die Ruinen von Bhangarh sollen verflucht sein.. © mrinalpal/Shutterstock.com

Es war einst eine prächtige Stadt, heute sind nur noch Ruinen übrig. Die Rede ist von Bhangarh im indischen Bundestaat Rajasthan. Die Einheimischen meiden diesen Ort – denn hier sollen Geister ihr Unwesen treiben. Die Angst vor den Spukgestalten geht sogar so weit, dass das Betreten nach Sonnenuntergang offiziell verboten ist. Das macht Bhangarh zum einzigen spukenden Ort Indiens, der als solcher staatlich anerkannt ist.

Ein Guru soll die Stadt Bhangarh verflucht haben

Am Ortseingang ist ein Schild angebracht, auf dem übersetzt zu lesen ist: „Das Betreten der Grenzen von Bhangarh vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang ist strengstens verboten.“ Zudem wird vor rechtlichen Schritten gewarnt, wenn man sich den Regeln widersetzt, berichtete „India TV“. Doch die Stadt galt nicht immer als verflucht: Bhangarh wurde im späten 16. Jahrhundert während der Herrschaft von Bhagwant Das für seinen zweiten Sohn Madho Singh erbaut. Doch leider hielt das Glück nicht lange an…

Glaubt man der Legende, verfluchte Guru Balu Nath die Stadt. Dieser hatte den Bau von Bhangarh nur unter einer Bedingung erlaubt: Die Schatten der Paläste dürfen ihn nicht berühren. „Sonst soll die Stadt nicht mehr sein“, soll der Guru gerufen haben. Aus Unwissenheit ließ der Enkel von Madho Singh einen Palast errichten, dessen Schatten den Guru erreichte. Balu Nath hielt sein Wort und verfluchte die Stadt. Zufall oder nicht: Nachdem 1630 der Herrscher starb, verfiel Bhangarh langsam und die Einwohnerzahl nahm ab. Nach einer Hungersnot im Jahr 1783 wurde die Stadt schließlich komplett aufgegeben.

Brachte eine Prinzessin das Verderben?

Doch es existiert laut der indischen Zeitung „The Hindu“ noch eine Legende, die den Verfall der Stadt erklären soll. Angeblich lebte in Bhangarh die schöne Prinzessin Ratnavati. Ein Magier namens Shinghia verliebte sich in sie und wollte sie mithilfe eines verzauberten Öls gefügig machen. Doch die Prinzessin sah, was Shinghia mit dem Öl machte und warf das Gefäß zu Boden. Als das Öl die Erde berührte, verwandelte es sich in einen Stein und überrollte den Magier. Shinghia verfluchte daraufhin die Stadt und die Prinzessin – die junge Frau soll kurze Zeit später in einer Schlacht den Tod gefunden haben.

Bis heute fürchten sich die Menschen in den umliegenden Dörfern vor dem Fluch. Niemand soll lebend zurückgekommen sein, der nach Sonnenuntergang die Stadt betreten hat, erzählen sich die Anwohner laut „India TV“. Neben den hinduistischen Tempelruinen zieht die unheimliche Geschichte Touristen magisch an. Wer nach der Corona-Krise die 1,5 Stunden lange Fahrt von Jaipur auf sich nehmen möchte, kann sich selbst von der mystischen Aura von Bhangarh überzeugen.

(amw/spot)