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Wenn Urlaub Stress macht: Reisende wünschen sich mehr Unterstützung

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Was der Dichter Matthias Claudius wohl in Corona-Zeiten dazu sagen würde? Teilnehmer der „Travel Companion“-Studie von Expedia sind alles andere als sprachlos und wünschen sich nicht nur ein Ende der Reisebeschränkungen, sondern auch mehr Hilfe.

Eine sorgfältige Planung des Urlaubs ist in Zeiten von Corona das A und O.. © kitzcorner/Shutterstock.com
Eine sorgfältige Planung des Urlaubs ist in Zeiten von Corona das A und O.. © kitzcorner/Shutterstock.com

Über ein Jahr lebt die Menschheit nun schon mit dem Coronavirus und dessen Rattenschwanz: Lockdown, Ausgangsbeschränkungen, Homeschooling und auch Urlaub mit gewissen Hindernissen zehren an den Nerven. Nie wollte eine Reise so sorgfältig geplant sein wie zu Pandemie-Zeiten und das macht den sonst so reiselustigen Deutschen zu schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt die „Travel Companion“-Studie des Online-Reisebüros Expedia, die sich mit Einstellungen rund um das Thema Urlaub während der Corona-Pandemie befasst.

Demnach geben 45 Prozent der Bundesbürger zu, dass der Gedanke, innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Auslandsreise zu buchen, ihren Stresspegel steigen lässt. Mehr als die Hälfte der Deutschen hat ihre Urlaubsplanung deswegen ein- oder sogar zweimal aufgegeben beziehungsweise verschoben. Wen wundert’s? Schließlich kocht gefühlt jedes Land sein eigenen Corona-Süppchen, dass mal mehr, mal weniger mit strengen Ein- und Ausreisebestimmungen sowie Impfauflagen gepfeffert ist.

Mehr Unterstützung: Überblick im Corona-Dschungel behalten

So sollen Touristen schon ab dem 16. Mai ohne Quarantänepflicht wieder nach Italien einreisen und vom sogenannte „Grünen Pass“ profitieren können, der „aller Voraussicht nach in der zweiten Juni-Hälfte voll einsetzbar“ sein werde, gab Italiens Regierungschef Mario Draghi (73) im Rahmen des G20-Gipfels bekannt. Bis dahin soll es ein nationaler „Grüner Impfpass“ richten, wie der allerdings konkret aussieht, steht noch in den Sternen. Trotzdem könnte er ein kleiner Lichtblick für Sonnenhungrige sein, die den Gardasee oder das Südtiroler Alpenpanorama vermissen.

Auch in Spanien rollt der Tourismus langsam wieder an. Die Balearen und Teile des spanischen Festlands wie etwa Galicien und Valencia gelten offiziell nicht mehr als Risikogebiete. Trotzdem muss bei einer Einreise aus Deutschland nach wie vor ein negativer PCR-Test nachgewiesen und ein Einreise-Formular ausgefüllt werden. Hat man es aber erst einmal nach Spanien geschafft, ist keine Quarantäne mehr nötig. Wer also etwas spanische Sonne tanken möchte, kann das in Valencia wieder tun und in der Altstadt auf Entdeckungstour gehen. So sticht die seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Handelsbörse La Lonja de la Seda unter den zahlreichen architektonischen Schmuckstücken heraus. Aber auch die Kathedrale der drittgrößten Stadt Spaniens kann sich sehen lassen.

Vor Reiseantritt – egal, ob Italien oder Spanien – lohnt sich ein Blick auf die Seite des Auswärtigen Amts. Und das wiederum kann der Urlaubsfreude einen kräftigen Dämpfer verpassen. Zwischen Reisewarnungen, Ampelsystemen und Online-Formularen ist guter Rat teuer und genau den wünscht sich laut der Umfrage so mancher Weltenbummler: 27 Prozent der 15.000 Befragten gestehen sich ein, mehr Unterstützung bei der Buchung von Reisen zu benötigen als vor der Pandemie.

Sogar mehr als die Hälfte (51 Prozent) möchte aus einer Hand über aktuelle Entwicklungen, Beschränkungen und Regelungen auf dem Laufenden gehalten werden. Hilfe dabei bietet die Reise-App des Auswärtigen Amts oder der Expedia Covid-19-Reiseplaner, der detailliert über die aktuelle Lage (Masken- und Quarantänepflicht) am Urlaubsziel informiert.

Mehr Abwechslung: Hauptsache raus aus dem Corona-Alltag!

Dieses Ziel muss nicht unbedingt im Süden liegen. Bereits seit Anfang Mai können Sylt und Fehmarn wieder von Urlaubern bereist werden. Hotels, Ferienhäuser, Restaurants und Kneipen öffneten dort im Rahmen eines Modellprojekts und auch in der Schlei-Region samt Eckernförde sowie in der inneren Lübecker Bucht sind Touristen wieder mehr als willkommen. Laut Umfrage kommt es den Urlaubshungrigen auch gar nicht darauf an, unbedingt wieder eine Fernreise machen zu können: Hauptsache raus aus dem Corona-Alltag, meinten 49 Prozent der Befragten.

Auch Essen, das serviert wird (49 Prozent) und für das man hinterher nicht selbst die Küche aufräumen muss (45 Prozent), steht hoch im Kurs. Warum also nicht mal die Sylter Spezialität Kutterscholle mit Bratkartoffeln und Speck kosten? Wem das zu deftig ist, der genießt vielleicht einfach einen Cocktail im Strandcafé oder Restaurant – dann ist die Entspannung perfekt, darin sind sich 36 Prozent der Umfrage-Teilnehmer aus zwölf Ländern einig.

So oder so wünschen sich 60 Prozent, wieder ohne Beschränkungen reisen und die Welt Stück für Stück entdecken zu können, um dem Rat des Dalai Lama (85) folgen zu können: „Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.“

(kms/spot)

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