Internethypes kommen und gehen wie Profile auf Tinder – Es gab die Emo-Zeit, den Normcore-Trend und die Yolo-Jünger. Die neueste Modeerscheinung im Social Media sind die VSCO-Girls. Die Ladys überrollen gerade pflichtbewusst Twitter, Instagram und TikTok. Wie ihr sie erkennt und wie ihr euch davor schützen könnt, erfahrt ihr hier:
Die VSCO-Girl Uniform
Im Internet kursieren allerhand Definition eines VSCO-Girls. Erkennbar sind sie vor allem an den folgenden äußeren Merkmalen:
- Bei Kleidergröße XS sind die Schnitte gewollt bieder und doch oft superknapp.
- Wahlweise tuts auch ein oversized T-Shirt in Batikoptik.
- Birkenstocks, Crocs oder schwarz/weiße Vans machen besonders lange Beine.
- Immer eine Polaroid-Kamera dabeihaben, um den “moment” zu “catchen”.
- Eine Muschelkette (nein, nicht selbstgebastelt, sondern von Brandy Melville für gut 60 €) ist ein Muss.
- Mindestens 3 Scrungees (1 im Haar, 2 um das Handgelenk) zum „sharen“.
- Fjallräven-Kanken lässig über die Schulter geworfen.
- Refill-Wasserflasche (50 €, weil nachhaltig) mit Glasstrohhalm (10 €, wegen der Schildkröten)
- “sksksks…” ist der universelle Ausspruch für Überraschung. Wer weiß warum.
- Je nach Wochentag ein Schild mit witzig-warnendem Klimaspruch á la
“Fickt lieber miteinander als unsere Erde.” und “Make love not CO2.”
Der VSCO-Charakter
Anhand dieser Unifiorm können wir exzellente Schlüsse auf das Verhalten und die Denkweise der VSCO-Girls schließen. Im Großen und Ganzen geht es ihnen darum, ihren superentspannten, alternativen und doch nicht allzu andersartigen Lifestyle zu präsentieren.
- Ja, teuer sollten ihre Kleider sein. Aber bloß keine Marke zeigen!
- Ja, nachhaltig sollte das Leben sein. Aber bloß so, dass es auch jeder sieht.
- Ja, gezwungene Ungezwungenheit gibt es tatsächlich. Ein zwanghaftes Freiheitsgefühl bringt die Ladys täglich dazu, sich daheim vor dem Spiegel beim Tanzen zu filmen.
Der VSCO-Ursprung
Die App VSCO ist eine in den meisten Kreisen bereits überholte Fotobearbeitungs-App. Damit kann jeder seine schicken Instagramposts noch ein Level höher schrauben – vong Professionalität her.
Die VSCO-Girls sind jedenfalls das Paradebeispiel der User dieser App. Sie setzen sich gekonnt in Szene und schrauben noch gekonnter an den Farb- und Lichtreglern, sodass echte Profifotografien vorgetäuscht werden.
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Sollte das VSCO-Girl ein Ziel sein?
Der Modetrend der VSCO-Girls bringt natürlich eine Art Statussymbol mit sich. So jemand möchte sich ja stilbewusst und trotzdem nachhaltig präsentieren. Einerseits kann bei Vielen wahnsinnig cool ankommen. Andererseits ist hierbei auch genau der Punkt: „klimabewusst sein muss auch schick aussehen“. Indem selbst diesem ernsten und aktuellen Thema die Optik beigemessen wird, kann man VSCO-Girls doch irgendwie nicht alles abkaufen.
Außerdem musst man sich immer persönlich fragen: wo bleibt mein individueller Style, wenn ich mich von den anderen VSCO-Girls eigentlich kaum unterscheide? Bewusst sollte man sich also eher nicht dazu entscheiden, genau alle Kästchen der VSCO-Girl-Checkliste abzuhacken. Ein ganz eigener Geschmack ist immer noch der beste.
Fazit – Zum Glück nur ein Modetrend
Viele fragen sich, ob die VSCO-Girls stellvertretend für die gesamte Generation Z stehen. Wir geben Entwarnung: Nein, VSCO ist keine Massenerscheinung, doch können sich die meisten Vertreter der Gen Z etwas darunter vorstellen. Der Hashtag #vscoogirl zählt auf Instragram bereits mehr als 1,5 Millionen Beiträge.