Der britische Sänger Morrissey (61) fühlt sich offenbar bei den „Simpsons“ falsch dargestellt. In der jüngsten Episode der Zeichentrickserie spielte laut „bbc.com“ eine Figur eine Rolle, die an Morrissey erinnert. In der Folge mit dem Titel „Panic On The Streets of Springfield“ ist Lisa Simpson dem Bericht zufolge vernarrt in einen vegan lebenden Sänger einer Indie-Band aus den 1980er Jahren. Ihre Träume werden demnach aber zerstört, als sich herausstellt, dass ihr Idol zu einem verbitterten, übergewichtigen Fleischesser mit Einwanderer-feindlichen Einstellungen geworden ist. Auf Morrisseys Facebook-Seite heißt es dazu von seinem Manager, die TV-Show sei „verletzend und rassistisch“.
Peter Katsis schreibt in dem Statement unter anderem: Es sei „überraschend, was für eine Wende zum Schlimmsten“ die Bücher der „Simpsons“ in den letzten Jahren genommen hätten. „Sich über Themen lustig zu machen, ist eine Sache“, heißt es weiter, aber wenn eine Show so tief sinke, dass sie „hasserfüllte Taktiken“ anwende, „wie den Morrissey-Charakter mit einem aus dem Hemd hängenden Bauch zu zeigen (auch wenn er noch nie so ausgesehen hat in seiner Karriere), kommt die Frage auf, wer die wirklich verletzende, rassistische Gruppe hier ist“. Der Manager fügte hinzu: „Schlimmer noch – die Morrissey-Figur als Rassist zu bezeichnen, ohne konkrete Belege zu liefern, bietet nichts. Es dient nur dazu, den Künstler zu beleidigen.“
Das sagt der Verfasser
Der Verfasser der Episode hatte erklärt, dass die Figur nicht Morrissey darstelle. „Ich bleibe dabei“, sagte Tim Long zu „Variety“: „Der Charakter ist definitiv Morrissey-artig, mit vielleicht einem kleinen Schuss Robert Smith von The Cure, Ian Curtis von Joy Division und einer Reihe anderer Leute.“ Quilloughby, so der Name der „Simpsons“-Figur, ist in der Serie der Sänger der Band The Snuffs – wohl angelehnt an Morrisseys The Smiths.
In den vergangenen Jahren wurde Morrissey immer wieder für seine kontroversen Ansichten kritisiert. Unter anderem schien der Sänger eine rechte Partei zu unterstützen, als er mit deren Logo im TV auftrat, heißt es bei BBC. Der Künstler hat stets bestritten, ein Rassist zu sein.