In seinem Filmdebüt „Walkabout“ (1971) führte er zwei weiße Kinder durchs australische Outback – und wurde damit sofort zum Star in seiner Heimat. Danach war er in wichtigen Filmen der New Australien Wave zu sehen, vor allem neben Richard Chamberlain (87) in „Die letzte Welle“. Mit einer Nebenrolle im Kultfilm „Crocodile Dundee“ wurde er 1986 auch einem großen Publikum bekannt. In „Australia“ spielte er an der Seite von Nicole Kidman (54) und Hugh Jackman (53).
Nun ist David Gulpilil im Alter von 68 Jahren gestorben. 2019 wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert. Gulpilil war der erste Aborigine, der in Australien ein Filmstar wurde.
Steven Marshall, der Premierminister des australischen Bundesstaates South Australia, gab den Tod des Schauspielers bekannt: „Mit tiefer Trauer teile ich mit den Menschen in Südaustralien den Tod einer Ikone und eines Künstlers, der die Geschichte des australischen Films und die Darstellung der Aborigines auf der Leinwand geprägt hat“.
David Gulpilil: Botschafter der Aborigines-Kultur
David Gulpilil wuchs als Angehöriger des Stamms der Yolngu in Northern Australia auf. Seine Kindheit verbrachte er im Outback, fernab von westlichen Einflüssen, lernte Jagen und Spurenlesen. Später bekam er Englischunterricht auf einer Missionsschule, wurde für sein Debüt „Walkabout“ entdeckt.
Die Kultur seines Stammes pflegte Gulpilil neben seiner Filmkarriere mit Auftritten als Traditionstänzer. Er meldete sich immer wieder politisch zu Wort, forderte die Rückgabe von Land an Aborigines. 2013 schrieb Gulpili, der außerdem Kinderbücher verfasste, sein erstes Drehbuch. „Charlie’s Country“, in dem er auch die Hauptrolle verkörperte, war ein internationaler Kritikererfolg. 2019 zog sich Gulpil von der Schauspielerei zurück, als bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert wurde.