Ohne Worte, aber mit einer herzzerreißenden Bildercollage hat Alessia Herren auf den plötzlichen Tod ihres Vaters Wilhelm „Willi“ Herren via Instagram reagiert. Zu sehen gibt es in ihrer Instagram-Story vier Fotos der beiden, die jeweils mehrere Jahre voneinander entfernt aufgenommen wurden. Das erste davon zeigt eine winzige Alessia, die nur mit Hilfe ihres Papas überhaupt stehen kann – das letzte eine inzwischen erwachsene Tochter, die ihrem Vater einen Kuss auf die Wange drückt.
Mutter Ute starb noch früher
Der Tod des Entertainers mit gerade einmal 45 Jahren ist eine gewaltige, bei weitem aber nicht die erste Tragödie der Familie Herren. Seine Mutter Ute wurde noch nicht einmal 45, sie verstarb bereits im Alter von 35 Jahren an Krebs. Davor, wie Willi Herren selbst erst 2015 von seinem Vater erfuhr, arbeitete sie als Prostituierte, um die insgesamt sechs Kinder zu ernähren. „Sie hat angeschafft, damit wir Kinder es besser hatten, damit Essen auf den Tisch kam“, enthüllte Herren vor rund sechs Jahren im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung.
Geschämt habe er sich nach dieser Enthüllung aber nicht, im Gegenteil: „Würde sie noch leben, dann würde ich mich bei ihr bedanken. Mir gefällt der Gedanke nicht, das ist klar. Aber wenige Mütter würden für ihre Kinder so weit gehen. Davor habe ich Respekt.“
Party- und Familienmensch
Durchforstet man Willi Herrens Instagram-Account, so fällt sofort auf, dass zwei Dinge sein Leben bestimmten: Party und Familie. Immer wieder zeigte er auf seinem Feed neben Auftritten als Mallorca-Star auch stolz seine Liebsten oder bedankte sich bei ihnen für ihre Unterstützung. Erst am 20. September 2020 gratulierte er seinem Vater, einem ehemaligen Boxer, zum 86. Geburtstag.
Beim gemeinsamen Foto wunderte sich Herren, was die jüngeren Versionen beider Männer wohl zu diesem Anblick gesagt hätten: „Damals war unser Verhältnis bei Weitem nicht so gut wie es heute ist. Ich war damals ein frecher Teenie in der Pubertät. Du warst ein strenger Vater, der nicht immer alles richtig gemacht hat. Hätte ich damals diesen Blick in die Zukunft gehabt – ich hätte vor Freude geweint.“
Wilhelm Herren Sr. ist, im Gegensatz zu seiner Frau und seinem Sohn, das Glück eines langen Lebens vergönnt. Ohne Schicksalsschlag blieb aber auch das seine nicht. „Mein Vater leidet an Demenz“, schrieb Willi Herren zu demselben Foto zum 86. Geburtstag. „An guten Tagen lachst du mit den Pflegern, machst Späße und freust dich. An schlechten wiederum ist es weniger schön, teilweise besorgniserregend. Aber sobald ich den Anruf bekomme, dass es dir nicht gut geht und ich wenig später vor dir stehe, sehe ich dieses Lächeln im Gesicht. Und in meinem weichen Angst und Sorge. Denn du erkennst mich noch immer, sagt sowas wie: ‚Wat is‘, minge Jung?‘ Und dafür bin ich dankbar. Keine Krankheit besiegt unser Verhältnis.“
Hausgemachte Familiendramen
„Blut ist dicker als Wasser“, lautete das Credo von Willi Herren. Das er selbst seinen Teil zu dem einen oder anderen Familiendrama beigetragen hat, war dabei nicht erst seit der Doku-Reihe „Die Herrens: Willis wilde Welt“ verbrieft, die von 2014 bis 2016 auf RTLzwei lief. Zum Zeitpunkt der Serie war Herren bereits Jahre mit seiner Managerin Jana Windolph zusammen. In der Sendung wurde aber auch das wahrlich wilde Leben der Familie rund um dessen Ex-Frau Mirella Fazzi thematisiert, mit der er von 1993 bis 2003 liiert war und seine beiden Kinder Alessia und Stefano hat.
Letzterer machte Willi Herren am 16. Oktober 2013, also mit nicht einmal 40 Jahren, bereits zum Opa. Im März 2020, Herren war inzwischen rund zwei Jahre mit Schlagersängerin Jasmin Jennewein verheiratet, folgte mit der kleinen Valentina gar Enkelkind Nummer zwei. Während er von der Kleinen nie ein Bild auf seinem Feed postete, tummelt sich Enkel Emilio dort immer wieder. 2019 schrieb er etwa zu einem gemeinsamen Foto: „Es sind 2191 Tage. 131.460 Stunden. 7,8 Mio Minuten. Unzählige bewegende Augenblicke. Und ein Name: Emilio Willi – mein ganzer Stolz. Heute wirst du sechs, mein tolles Enkelkind.“
Und dann kommt der Satz, der das Schicksal von Willi Herren, sofern das überhaupt geht, noch tragischer macht: „Ich weiß, dass wir noch viele weitere Geburtstage miteinander – mit deiner Mama, deinem Papa, deiner tollen Tante, deiner Oma und all den anderen Verwandten – feiern werden.“ Doch es war ihnen nur noch ein einziger vergönnt.