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Endlich: Ab 2022 wird dieser krebserregende Stoff in Süßigkeiten verboten

Ab 2022 wird ein Lebensmittelfarbstoff verboten, der u.a. in Kaugummis enthalten ist. Lies hier, warum diese Entscheidung längst überfällig war.

Frau Kaugummi
Welche Süßigkeiten aus deiner Kindheit vermisst du am meisten? Foto: IMAGO/ Westend61

Am 8. Oktober 2021 stimmten die EU-Mitgliedstaaten dem Antrag der Europäischen Kommission zu, E171 (Titandioxid) in allen Lebensmitteln zu verbieten. Der weiße Lebensmittelfarbstoff wurde bis dato vor allem in Kaugummis und Backwaren verwendet – und das, obwohl er nachweislich Krebs verursachen kann.

Titandioxid ist ab 2022 in Lebensmitteln verboten

Ab 2022 werden Lebensmittel ohne den Stoff E171, auch bekannt als Titandioxid auskommen müssen. Darauf haben sich die EU-Staaten nach dem Vorschlag der EU-Kommission im Hinblick auf mögliche Krebsrisiken geeinigt. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagt dazu: „Die Sicherheit unserer Lebensmittel und die Gesundheit unserer Verbraucher sind nicht verhandelbar“.

E171 wird unter anderem als Lebensmittelzusatzstoff genutzt. Er ist zu finden in Kaugummi, Süßigkeiten, Brühen, Zuckerstreuseln, Backmischungen, Käse, Soßen uvm. Auch dient er als Trennmittel oder als Zahnpasta-Aufheller. Im technischen Bereich findet der Stoff ebenso Anwendung: zum Beispiel bei Farben, Lacken und Kunststoffen, aber auch zur Papierherstellung.

Was ist das Problem an Titandioxid?

Es ist erwiesen, dass die winzigen Nanopartikel des Titandioxids körperliche Schutzbarrieren passieren können. Das heißt, dass sie unter anderem die Darmflora schädigen. Hier können chronische Entzündungsprozesse in Gang getreten und es können Krebs sowie ein schwaches Immunsystem begünstigt werden.

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Ist ein Mensch an Krebs erkrankt, so vermehren sich die Zellen ungehemmt, dabei werden gesunde Zellen der Organe verdrängt und die normale Funktion der Organe beeinträchtigt. Durch diese ungehemmte Zellteilung entstehen Tumore.

Bereits im Frühjahr legte die EU-Kommission den entsprechenden Vorschlag vor. Dieser fußte auf einer überarbeiteten Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, kurz Efsa. Die Ernährungsministerin Julia Klöckner von der CDU sprach sich ebenfalls für einen Zulassungsstopp von Titandioxid in Nahrungsmitteln aus.

In anderen Ländern, wie zum Beispiel in Frankreich ist der Stoff bereits seit zwei Jahren verboten. Foodwatch forderte seit 2019, dass der Stoff auch hierzulande verboten wird. Im selben Jahr wiesen sie unter anderem durch unabhängige Labortests zum Beispiel Titandioxid in Dr. Oetker-Produkten nach. Der Lebensmittelhersteller stellte die Verwendung von E171 anschließend ein – zumindest in Deutschland. In Österreich fanden sich 2021 immer noch Spuren von Titandioxid in Tortenstreuseln, Zuckerglasuren der Marke.

„Es ist höchste Zeit für die Kommission nun auch die 338 anderen in der EU zugelassenen Zusatzstoffe zu überprüfen.“

Foodwatch schreibt dahingehend: „Dieses Beispiel zeigt, dass freiwillige Zugeständnisse von Unternehmen nichts bringen und zu Doppelstandards führen können. Denn nur klare, verbindliche und einheitliche gesetzliche Vorgaben gewährleisten einen Verbraucherschutz, der in der gesamten EU gilt. Deswegen ist es höchste Zeit für die Kommission, nun auch die 338 anderen in der EU zugelassenen Zusatzstoffe zu überprüfen und vor allem die noch immer zahlreichen umstrittenen Zusatzstoffe zu verbieten.“

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