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Teresa Enke kritisiert Boris Becker scharf

Teresa Enke hat Aussagen von Boris Becker in einem „The Times“-Interview scharf angegriffen. Die Tennis-Legende kommentierte zuvor die depressionsbedingte Wimbledon-Absage von Naomi Osaka.

Teresa Enke findet in Richtung Boris Becker sehr deutliche Worte.. © imago/Stephan Wallocha
Teresa Enke findet in Richtung Boris Becker sehr deutliche Worte.. © imago/Stephan Wallocha

Scharfe Worte von Teresa Enke (45) in Richtung Boris Becker (53). Die Witwe des ehemaligen DFB-Torwarts Robert Enke, der sich 2009 im Alter von 32 Jahren das Leben nahm, bezog in einem Tweet der Robert-Enke-Stiftung zu Aussagen der deutschen Tennis-Legende Stellung. In einem Interview mit der britischen Zeitung „The Times“ kritisierte Becker zuvor die japanische Tennisspielerin Naomi Osaka (23), die aufgrund psychischer Probleme zuletzt ihre Teilnahme am Wimbledon-Turnier absagte.

Becker kommentierte diese Entscheidung mit den Worten: „Sie ist gesund, sie ist wohlhabend, wo ist also der Druck?“ Wenn man nicht mit den Medien umgehen könne, sei es schwer, ein professioneller Tennisspieler zu sein, so Becker. Außerdem sei es schwierig, sein Preisgeld oder Sponsorengelder ohne Medien zu verdienen. Osaka machte zuvor auch den medialen Druck für ihre Depressionen verantwortlich, boykottierte bei ihrem letzten Auftritt bei den French Open die Presse und zog sich kurz darauf aus dem Turnier zurück. Sie habe sich schützen wollen, da sie sich verletzlich fühlte, erklärte Osaka wenig später.

Scharfe Reaktion auf Twitter

Enke spricht nun Becker direkt auf seine Aussagen hin an: „Lieber Boris Becker, Dein Ernst? Naomi Osaka ist momentan nicht gesund! Depression ist keine Frage von Geld, Erfolg oder Luxus – Depression ist eine Krankheit, die leider jeden erwischen kann.“ Die Robert-Enke-Stiftung, deren Vorstandsvorsitzende Teresa Enke ist, unterstützt Projekte, Maßnahmen und Einrichtungen, die über Herzkrankheiten von Kindern sowie Depressionskrankheiten aufklären und deren Erforschung oder Behandlung dienen.

Ihr Mann Robert Enke, zu der Zeit aktiver Bundesligaprofi und Nationalspieler, beging im Jahr 2009 für die Öffentlichkeit völlig überraschend Suizid. Unmittelbar nach dessen Tod machte Enke die schweren Depressionen öffentlich, mit denen ihr Mann seit vielen Jahren zu kämpfen hatte. Ihre erste gemeinsame Tochter starb im Jahr 2006 im Alter von nur zwei Jahren an einem schweren Herzfehler.

Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111

(dr/spot)