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Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Ex-König Juan Carlos ein

Die spanische Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den früheren König Juan Carlos I. eingestellt. Es gebe nicht genug Beweise für ein Strafverfahren.

Spaniens früherer König Juan Carlos I. zieht vorerst nicht zurück in seine Heimat.. © Gil Corzo/Shutterstock.com
Spaniens früherer König Juan Carlos I. zieht vorerst nicht zurück in seine Heimat.. © Gil Corzo/Shutterstock.com

Die Staatsanwaltschaft des spanischen Obersten Gerichtshofs lässt das Ermittlungsverfahren gegen den früheren König Juan Carlos I. (84) fallen. Das melden spanische Medien, darunter „El Mundo“.

Laut den Unterlagen, die vom Chefankläger gegen Korruption, Alejandro Luzón, unterzeichnet wurden, ist das Ministerium der Ansicht, dass es keine soliden Beweise gegen den emeritierten Monarchen gibt, um eine Beschwerde bei der Strafkammer des Obersten Gerichtshofs einzureichen.

Außerdem kam die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss, dass Juan Carlos de Borbón nicht strafrechtlich verfolgt werden kann, weil er während seiner Zeit als Staatsoberhaupt unantastbar war. Eine Verjährungsfrist wird ebenfalls genannt.

In den Unterlagen listete die Staatsanwaltschaft drei Punkte auf, wegen denen gegen den ehemaligen König ermittelt wurde: eine mögliche Verbindung zwischen Zahlungen und Aufträgen für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Mekka und Medina in Saudi-Arabien, die Geschenke des mexikanischen Milliardärs Allen Sanginés-Krause und das verborgene Vermögen auf der Insel Jersey.

Juan Carlos soll nun daran interessiert sein, in seine Heimatland zurückzukehren.

Juan Carlos seit 2020 im Exil

Juan Carlos lebt seit 2020 im Exil. Dass das frühere Staatsoberhaupt nicht mehr im Lande ist, hatte der Palast am 3. August 2020 bekannt gegeben. Auf der offiziellen Seite wurde ein Schreiben veröffentlicht, indem der Ex-König seine Ausreise erklärte. Nachdem im Juni vom spanischen Obersten Gerichtshof ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden war, in dem es unter anderem um seine Verwicklung in die oben genannte Korruptionsaffäre ging, wollte er laut eigenen Angaben durch seine Abreise größeren Schaden vom Ansehen des Palastes abwenden.

Juan Carlos I. war vom 22. November 1975 bis zum 18. Juni 2014 König von Spanien. Abdanken musste der Monarch, weil seine angeblichen außerehelichen Affären, der Skandal um die Elefantenjagd in Afrika und der Finanzskandal um Schwiegersohn Iñaki Urdangarin (55) das Ansehen des Königshauses beschädigt hatten. Seit Juni 2014 sind Juan Carlos‘ Sohn Felipe VI. (54) und dessen Frau (seit 2004) Letizia (49) das neue Königspaar.

(ili/spot)