Fiona Erdmann ist schon seit über drei Jahren da, Sami Slimani immerhin seit 1,5 Jahren und neuerdings zählen auch die Harrisons zu den mehr oder weniger berühmten Einwohnern von Dubai. Und laut TV-Satiriker Jan Böhmermann liegt das nicht an dem traumhaften Wetter und den malerischen Stränden – nein, der Grund, warum es angeblich gerade jede Menge deutsche Influencer an den persischen Golf zieht, ist allein das liebe Geld. Doch spart man in Dubai wirklich so viele Steuern? wmn hat das mal gecheckt.
Wie viele Steuern zahlt man wirklich in Dubai?
In seiner letzten Sendung von ZDF Magazin Royale knöpfte sich Jan Böhmermann jede Menge deutsche Influencer vor, die nach Dubai ausgewandert sind, um dort für das vermeintliche Paradies Werbung zu machen – und ihr Konto aufzufüllen. Denn laut Böhmermann werde „mit deutscher Reichweite in Dubai Geld verdient, aber keine Steuer gezahlt“.
Aber stimmt das wirklich? Ist Dubai wirklich so ein Steuerparadies? Um es mal kurz und knapp zusammenzufassen: Ja. Tatsächlich zahlt man hier so gut wie gar keine Steuern. So wird in Dubai keinerlei Einkommenssteuer erhoben. Zum Vergleich: In Deutschland wird ab einem Einkommen von 57.052 Euro 42 Prozent vom Gehalt hingeblättert.
In Dubai ist dagegen nicht nur der Lohn steuerfrei. Auch die Rente und Kapitaleinkommen, wie zum Beispiel Dividenden, Zinsen und Veräußerungsgewinne, müssen nicht versteuert werden. Und selbst auf den Besitz von Immobilien ist keine Steuer zu entrichten. Auf Erbschaften und Schenkungen müssen ebenfalls keinerlei Abgaben geleistet werden.
Eine Steuer gibt es in Dubai dann doch
Für dich klingt das wie im Steuer-Märchen? Na ja, ein paar Abgaben sind dann aber doch auch in Dubai zu leisten. So ist hier beim Wiederverkauf von Immobilien eine Übertragungsgebühr von 4% für Immobilientransaktionen fällig. Diese wird meist von dem oder der Käufer:in gezahlt.
Und: Seit dem 01.01.2018 gibt es in Dubai nun auch eine Mehrwertsteuer. Doch die ist im Vergleich zu Deutschland äußerst moderat. Während wir hierzulande 19 % abdrücken, sind es in den Vereinigten Arabischen Emiraten gerade einmal 5 %.
… und die Sache hat natürlich einen Haken
Wenn du jetzt schon überlegst, deine Koffer zu packen, um es den Influencern nachzutun, solltest du vorher das Kleingedruckte lesen. Denn natürlich klingt das alles zu schön, um wahr zu sein. Wer nämlich von Dubai aus arbeiten möchte, braucht eine Lizenz des National Media Council und muss laut Böhmermann einen „Propaganda-Vertrag“ unterschreiben.
Darin verpflichten sich die neuen Bürger:innen Dubais, sich weder zu religiösen, noch politischen Dingen oder über Staatsoberhäupter zu äußern. Obendrein sollen sie für ein „positives Image“ der Stadt sorgen.
Wer das guten Gewissens für unterschreiben kann, der wird laut dem Satiriker mit Gratisreisen, üppigen Gelage auf Staatskosten und einem „Taschengeld“ belohnt.
Wenn du mehr erfahren willst, was es mit diesem „Propaganda-Vertrag“ auf sich hat, schau dir das ZDF Magazin Royale vom 19.02.2021 an.
Übrigens: Nicht überall auf der Welt werden Influencer so positiv gesehen wie in Dubai. In Neuseeland wurden sie beispielsweise wegen schlechten Benehmens gerade erst ermahnt.
Wir können aber dennoch einiges von Influencern lernen. Beispielsweise das sexy Posing. Mit welchen Nackt-Posen Influencer am meisten punkten, kannst du hier sehen.