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So tickt Olaf Scholz privat

Er hat die Liebe seines Lebens gefunden und spät seine Leidenschaft für Sport entdeckt: So lebt der neue Kanzler Olaf Scholz abseits der Politik.

Olaf Scholz und seine Frau Britta Ernst auf dem Weg zu einem Wahllokal in Potsdam.. © imago/SNA
Olaf Scholz und seine Frau Britta Ernst auf dem Weg zu einem Wahllokal in Potsdam.. © imago/SNA

Wie tickt Olaf Scholz (63) privat? Der neue Bundeskanzler scheint sich komplett der Politik verschrieben zu haben. Um zur Ruhe zu kommen, braucht er offenbar auch keine Ablenkung. Er sei ohnehin „ein entspannter Mensch, der in sich ruht“, sagte er im Juli bei einem Auftritt in der Gesprächsreihe „Brigitte live“.

Spät entdeckte Leidenschaft für Sport

Ein paar Hobbys hat der Nachfolger von Angela Merkel (67) aber doch. Scholz treibt Sport. Nicht, um abzuschalten – Sport tue ihm gut und mache Spaß, wie er in dem „Brigitte“-Gespräch erklärte. Das ist allerdings nicht immer so gewesen. „In Schulzeiten habe ich Sport gehasst, heute jogge ich so oft es geht“, schreibt Scholz, der auch „leidenschaftlich und viel“ liest, auf seiner Homepage. „Ich versuche, mir zwei oder drei Mal pro Woche Zeit für Sport zu nehmen – joggen, rudern oder wandern. Außerdem fahren wir gerne Rad.“

Der Politiker verrät dort auch, wie er als Spätberufener zum Sport kam – durch seine Frau Britta Ernst (60). Als er etwa 40 Jahre alt war, habe sie ihm gesagt, er müsse etwas tun und er sei ihr „sehr dankbar“ dafür, verriet er bei „Brigitte live“.

Das Rudern hat Scholz, der in Osnabrück geboren wurde und mit zwei Brüdern in Hamburg aufwuchs, erst mit über 50 für sich entdeckt, wie er im August im „Bunte“-Interview erzählte. „Erst frühmorgens ein paar Runden auf der Alster rudern und dann ins Rathaus fahren zur Senatssitzung, das war schön damals“, so Scholz. Von 2011 bis 2018 war er Erster Bürgermeister von Hamburg.

Gut essen, lange schlafen – wenn möglich

Auf seiner Webseite verrät Scholz zudem, dass er am besten beim Joggen und beim Essen entspanne. Im „Bunte“-Gespräch bezeichnete sich der neue Kanzler als „Genießer“: „Ich koche gerne, am liebsten am Wochenende. Meine Frau und ich wechseln uns da ab. Meine Königsberger Klopse krieg ich ganz gut hin. So was gibt es ja kaum noch in Restaurants.“ Dabei richte er sich „weitgehend“ nach dem Rezept von Tim Mälzer, „mit kleinen Variationen“.

Außerdem verriet Scholz im „Brigitte live“-Gespräch, er sei Langschläfer, es sei aber lange nicht dazugekommen, dass er ausschlafen konnte. Im Urlaub und am Wochenende „klappt das schon mal“. Seine Frau dagegen stehe gerne früh auf. Als Rentner komme er wahrscheinlich zum Frühstück, „wenn sie zu Mittag isst“, scherzte er.

Das ist die Frau an seiner Seite

Seiner Ehefrau Britta Ernst hat Olaf Scholz viel zu verdanken, wie er selbst sagt. Sie sei die Frau, die ihn am stärksten geprägt habe, erklärte er bei „Brigitte live“: „Ich glaube, dass ich ein ganz anderer Mensch wäre, wenn ich nicht mit Britta Ernst verheiratet wäre.“ Er sei ein „eindeutig“ besserer Mensch durch sie geworden.

Mit der brandenburgischen Bildungsministerin und derzeitigen Präsidentin der Kultusministerkonferenz ist Scholz seit 1998 verheiratet. Mitte der 80er Jahre lernte er sie in Hamburg kennen, wie Scholz auf seiner Homepage schreibt. Seine Frau sei eine „großartige Politikerin“, deshalb zeigte sich der ehemalige Bundesfinanzminister im Wahlkampf auch über die Frage empört, ob sie weiterarbeiten würde, wenn er Kanzler würde.

„Die Liebe meines Lebens“

In einem „Spiegel“-Interview sagte der damalige Vizekanzler einmal: „Das Wichtigste im Leben ist die Liebe. Und deshalb bin ich sehr glücklich darüber, dass meine Frau und ich seit vielen Jahrzehnten eine glückliche Beziehung miteinander haben. Das hat für mich jeden Tag Priorität.“ Politik sei ein großer Teil seines Lebens, „aber eben nur ein Teil“. „Bunte“ sagte er: „Britta ist die Liebe meines Lebens, unverändert seit so langer Zeit. Ämter kommen und gehen, die Liebe bleibt.“

Was bei Olaf Scholz, der in Hamburg Rechtswissenschaft studierte und seit 1985 als Rechtsanwalt zugelassen ist, offenbar außerdem bleibt: seine Aktentasche. „Ich hänge sehr an dieser Tasche“, sagte er „Bunte“. „Die Tasche begleitet mich schon, seit ich als junger Anwalt angefangen habe, das ist bald 40 Jahre her. Sie ist praktisch – da geht viel rein. Ich mag auch die Patina, die sich inzwischen angesetzt hat. Sie gefällt mir von Jahr zu Jahr besser.“

(jes/ntr/spot)