Einmal auf eine spitze Muschel getreten oder im Restaurant das Falsche gegessen: Auch im Urlaub ist man nicht vor Unfällen oder Krankheiten sicher. Darum ist eine gut gefüllte Reiseapotheke das A und O. Was Reisende unbedingt einpacken sollten? „Zunächst einmal sollte man natürlich an all jene Medikamente denken, die man regelmäßig einnimmt“, wird Dr. Grit Berger, Leiterin der Apotheke der Zentralklinik Bad Berka, in einer Pressemitteilung zitiert.
Ebenfalls zur Pflichtausstattung würden bei Inlandsreisen Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrände gehören. Vor allem zu genügend „Sonnencreme mit einem ausreichenden Lichtschutzfaktor“, rät Dr. Berger. Zudem „etwas gegen Schmerzen und Fieber, Mittel gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie ein kleines Verbandspäckchen und Heftpflaster“.
Reisetabletten, Desinfektionsmittel und Masken
Reisetabletten würde die Leiterin der Klinik-Apotheke denjenigen raten, die bei längeren Auto- oder Busfahren empfindlich reagieren. Generell könne man sich in der Apotheke darüber beraten lassen, welche Medikamente geeignet sind, „wenn man zu Sonnenallergien neigt, empfindlich auf ungewohntes Essen reagiert oder einfach nur an Heuschnupfen leidet“, erklärt die Expertin.
Ebenfalls sinnvoll: ein Fieberthermometer, Taschentücher und ein Desinfektionsmittel. Letzteres, um sich in Corona-Zeiten die Hände zu desinfizieren oder um Wunden zu säubern. Aufgrund der Pandemie darf ein Mund-Nasen-Schutz ebenfalls nicht auf der Packliste fehlen; wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu FFP2-Masken.
Die richtige Lagerung von Medikamenten
Es kommt nicht nur darauf an, welche Arzneimittel man dabei hat, sondern auch, wie man diese lagert. Denn viele Medikamente seien licht- und temperaturempfindlich: „Am besten, man bewahrt sie bei Zimmertemperatur bis maximal 25 Grad auf. Das ist aber lediglich ein Richtwert“, so Dr. Berger. Wenn sie ein paar Tage zwei oder drei Grad wärmer liegen, sei das laut der Apothekerin nicht weiter schlimm. Nur bei empfindlichen Arzneien wie Insulin „sollte aber die Temperatur von zwei bis acht Grad genauestens eingehalten werden“. Um die Medikamente vor der Hitze zu schützen, zum Beispiel bei der Hin- und Rückfahrt, empfiehlt sie eine Kühltasche mit Kühlakkus.
Nicht nur wegen der Corona-Impfung sollte der Impfausweis in die Reisetasche wandern. Denn im gelben Heftchen könne man auch nachsehen, „ob etwa Pertussis (Keuchhusten), Wundstarrkrampf und Diphtherie Impfungen aufgefrischt wurden oder eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) abgeschlossen ist“. In manchen Ländern muss man – unabhängig von Corona – einen Nachweis bestimmter Impfungen vorlegen, um Einreisen zu können – zum Beispiel für Gelbfieber.
Entferntere Ziele, mehr Medikamente
Wenn man innerhalb der EU Urlaub macht, ist eine Apotheke meist nicht weit. Wer nach der Corona-Pandemie allerdings nach Asien oder Afrika reist, sollte soweit es geht mit Arzneimitteln versorgt und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Denn in diesen Ländern sind viele Medikamentenfälschungen auf dem Markt. In tropischen Regionen sind Malariatabletten zudem ein Muss. Die Mitnahme von Antibiotika kann bei längeren Reisen in abgelegene Orte sinnvoll sein; am besten vorher mit dem Arzt die Reiseapotheke besprechen.
Wer mit dem Flugzeug unterwegs ist, darf Medikamente sowohl im Hand- als auch im Reisegepäck mitführen. Sind die Arzneimittel flüssig, dürfen nur 100 Milliliter pro Behälter im Handgepäck landen, wenn sie in einem durchsichtigen Ein-Liter-Beutel transportiert werden. Wer allerdings durch ein Rezept oder ärztliches Attest nachweisen kann, dass er die Medikamente während des Flugs benötigt, muss sie nicht in einen extra Beutel packen.