Zwar ist Scarlett Johansson erst 36 Jahre alt, die Schauspielerin steht aber schon seit gut drei Jahrzehnten vor der Kamera. Im Gespräch mit dem britischen Magazin „The Gentlewoman“ spricht sie nun unter anderem darüber, wie sie einige Kontroversen der vergangenen Jahre erlebt hat und erklärt: „Ja, ich habe eine Karriere daraus gemacht.“
So gab es unter anderem Rassismus- und „Whitewashing“-Vorwürfe – eine Praxis in der Unterhaltungsindustrie, bei der nicht-weiße Charaktere mit weißen Schauspielern besetzt werden – wegen ihrer Rolle in dem Sci-Fi-Film „Ghost in the Shell“. Auch hielt sie immer wieder zu dem umstrittenen Regisseur Woody Allen (85, „Match Point“) und trat mehrfach in seinen Filmen auf.
„Das andere Zeug ist nicht mein Job“
„Ich werde Meinungen über Dinge haben, denn so bin ich einfach“, erzählt die Schauspielerin. Sie wisse aber auch, dass sie in der Vergangenheit Fehler begangen habe. Für jeden sei es schwierig, ebensolche Fehler zuzugeben, gerade wenn etwas an die Öffentlichkeit komme, könne „es peinlich sein. […] Ich bin auch ein Mensch.“ Johansson versuche zu lernen, wann sie lieber keinen Kommentar abgebe. „Ich kann reaktionsfreudig sein. Ich kann ungeduldig sein“, erklärt die Schauspielerin. Das vertrage sich nicht unbedingt gut mit Selbsterkenntnis.
Gleichzeitig weist die 36-Jährige eine gewisse Verantwortung von sich. Es sei „unfair“, dass man von Darstellern erwarte, eine öffentliche Rolle in der Gesellschaft einzunehmen: „Du hast dich nicht dazu entschieden, ein Politiker zu werden, du bist ein Schauspieler.“ Ihr Beruf sei es, Figuren darzustellen und damit „emotionale Reaktionen“ hervorzurufen. „Das andere Zeug ist nicht mein Job.“
Sie konnte den Marvel-Hype erahnen
Seit „Iron Man 2“ ist Johansson als Black Widow auch Teil des auf der Leinwand unglaublich erfolgreichen Marvel-Universums. „Avengers: Endgame“, in dem sie ebenfalls zu sehen ist, belegt etwa derzeit Platz zwei der nach Einspielergebnissen erfolgreichsten Kinofilme überhaupt.
Schon vor dem Hype der vergangenen Jahre konnte die Schauspielerin bereits erahnen, dass die Superhelden-Filme einmal sehr erfolgreich sein würden. Sie erinnere sich an den Dreh für „Marvel’s The Avengers“, besonders an den Augenblick, als den Darstellern, neben ihr unter anderem Robert Downey Jr. (55, Iron Man) und Chris Evans (39, Captain America), erstmals eine der Szenen gezeigt wurde. „Ich denke, das war der Moment für uns alle, an dem wir nach sechs Monaten an Dreharbeiten realisiert haben: ‚Oh, das wird funktionieren. Ich glaube das wird funktionieren.'“