Robert Habeck (51) hat bereits eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die Erleichterung beim Vorsitzenden der Partei Bündnis 90/Die Grünen ist jedoch nicht besonders groß, wie er im Interview mit „Deutschlandfunk“ erzählt. „Erst mal war ich krank danach und dann war es eine Restdose, die verimpft werden musste“, sagt er. Sein Name stand auf einer Warteliste, Habeck sei „kurzfristig“ informiert worden. Die AstraZeneca-Dosis wäre sonst verfallen. Ein schlechtes Gewissen, dass er mit 51 Jahren und guter Gesundheit bereits geimpft wurde, habe er demzufolge nicht.
Habeck begreife das Impfen „nicht als einen Weg zur individuellen Freiheit, sondern als Beitrag dafür, dass die Gesellschaft insgesamt resilienter gegen das Virus wird“. Insofern spüre der Politiker „keine persönliche Erleichterung“, bereits geimpft worden zu sein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) will die Priorisierung für den Impfstoff AstraZeneca aufheben, wie er am Mittwoch (5. Mai) in der WDR-Sendung „Aktuelle Stunde“ sagte. Habeck begrüßt dieses Vorhaben: „In der Tendenz ja.“
„Der Tendenz nach sollten wir die Strategie ändern und den Impfstoff zu den Menschen bringen und nicht die Menschen zu dem Impfstoff“, führt der Grünen-Chef aus. Denn ohne Priorisierung gebe es etwa die Möglichkeit, „mit mobilen Impfteams in den sozialen Brennpunkten, in den Milieus, wo Menschen sich vielleicht besonders stark anstecken, aber nicht besonders gut aufgeklärt sind, verstärkt zu impfen“.