Veröffentlicht inBuzz

Regrow: Pflanzen einfach nachzüchten

Wieso den Salatstumpf in den Müll werfen, wenn daraus ein neuer Salat entsteht? Beim Regrow bilden Pflanzenreste die Grundlage für die Nachzucht von Gemüse und Kräutern. Mit diesen Pflanzen funktioniert’s bestimmt.

Aus alt mach neu: Steckt der Salatstumpf in Wasser
Aus alt mach neu: Steckt der Salatstumpf in Wasser

Jedes Mal im Supermarkt oder beim Gemüsehändler aufs Neue Geld für Obst, Gemüse oder Kräuter ausgeben? Das muss nicht sein. Wer Töpfe, Erde und etwas Platz auf der Fensterbank hat, kann Pflanzen leicht zuhause nachzüchten. In seinem Buch „Regrow für Einsteiger“ (mvg) erklärt Guillaume Marinette, wie aus den Resten von Gewächsen neue entstehen. Das sogenannte „Regrow“ lässt sich eigentlich bei allen Pflanzen anwenden. Statt im Müll zu landen, finden Wurzel, Stängel und Co. einen Platz in einem Wassergefäß. Jedoch gilt zu beachten, dass es vor allem bei Früchten sehr lange dauern kann, bis aus einer alten Frucht neue entstehen.

Wer etwa einen Avocadokern in die Erde setzt, kann sich im Anschluss zwar über eine schöne Pflanze freuen. Schönes Obst erhalte man aber nur nach einer Fremdbestäubung. „Man bräuchte also zwei Bäume“, erklärt der Autor. Aus anderen Obstkernen könnte zwar eines Tages ein Bäumchen entstehen, das eigene Früchte trägt – in der Regel dauert das jedoch sehr lange. Als Beispiel: Bei Pfirsichen dauert das im Schnitt sechs bis sieben Jahre, bei Mangos benötigt die Nachzucht rund zehn Jahre, bis die Pflanze ihren maximalen Ertrag erbringt. Wer so bald wie möglich etwas von seinem Regrow-Projekt haben möchte, sollte deshalb auf Gemüse und Kräuter setzen. Diese fünf Gewächse lassen sich besonders leicht und schnell nachzüchten.

Frühlingszwiebel

Ein sehr einfacher Regrow-Kandidat ist die Frühlingszwiebel. Nach frühestens zwei Wochen nach der Saat lässt sie sich ernten – sogar eine komplette Frühlingszwiebel, denn die Ernte fällt ähnlich aus wie beim Original. Bei dem Gemüse gibt es zwei Möglichkeiten, Regrow zu betreiben: In einem Glas Wasser oder in einem Topf voller Erde. Wer mehr Geschmack und mehr Nährstoffe möchte, sollte sich jedoch die Mühe machen und die Frühlingszwiebel in die Erde setzen.

So funktioniert’s: Schon beim Kauf kommt es darauf an, Frühlingzwiebeln zu kaufen, die noch ihre Wurzel besitzen. Den unteren Teil samt Wurzel mit einem Messer abschneiden. Er sollte rund fünf Zentimeter lang sein. Die abgeschnittenen Stücke in ein Glas mit nicht zu kaltem Wasser stellen. Die Pflänzchen bleiben darin rund eine Woche. Dabei das Wasser alle zwei Tage wechseln. Die Frühlingzwiebel bekommt erste Triebe? Dann kann sie in einen Topf mit Erde umziehen. Dabei gilt es zu beachten, dass der untere Teil der Pflanze mit Erde bedeckt ist. Besonders wohl fühlen sich die jungen Frühlingszwiebeln an einem hellen Ort – im Freien oder auch drinnen. Nur noch regelmäßig gießen, und schon wächst und gedeiht die Pflanze weiter.

Römersalat

Der Römersalat, oder auch Romanasalat genannt, zählt zu den Pflanzen, die sich besonders leicht nachzüchten lassen. Im Gegensatz zur Frühlingszwiebel wächst der Salat jedoch nur einmal nach. Beim Regrow fällt der Salat etwas kleiner aus als der ursprüngliche. An Geschmack büßt er jedoch nicht ein. Einmal Fahrt aufgenommen, entwickelt sich der Römersalat sehr schnell. Deshalb sollten Hobbyzüchter nicht den Zeitpunkt verpassen, die neuen Blätter vor der Blütenbildung zu ernten.

So funktioniert’s: Den Salatstumpf auf circa fünf Zentimeter abschneiden, in ein kleines Gefäß geben und mit Wasser zugießen. Danach das Gefäß für fünf bis zehn Tage an einen sonnigen Platz stellen und das Wasser alle zwei Tage wechseln. Sprießen erste Wurzeln, landet der Stumpf in einem Topf mit Pflanzenerde – jedoch nicht zu tief, damit die Blätter frei wachsen können.

Basilikum, Minze und Thymian

Die beliebten Küchenkräuter Basilikum, Minze und Thymian bieten sich vorzüglich für eine Nachzucht an. Deren Aufzucht gestaltet sich sehr einfach. Ist das Pflänzchen nachgewachsen, können die einzelnen Blätter oder Stiele gepflückt werden. Vor allem Basilikum und Minze wuchern schnell. Die Pflanzen fühlen sich im Sommer draußen wohl, aber auch drinnen wachsen sie problemlos nach.

So funktioniert’s: Bei Kräutern aller Art läuft die Nachzucht gleich ab. Zunächst einen Stängel aussuchen, diesen mit einer Schere gerade abschneiden und die unteren Blätter davon entfernen, sodass nur noch die obersten übrig sind. Den Stängel danach in ein Glas mit nicht zu kaltem Wasser stellen. An einem hellen Ort, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung, wächst die Pflanze nach. Die Kräuter regelmäßig mit frischem Wasser versorgen, am besten alle zwei Tage. Bilden sich Wurzeln, ziehen die Pflänzchen in einen Topf mit Erde um.

(sob/spot)