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Widerlich: Dieser rassistische Satz bei Olympia geht durch Mark & Bein

Rassismus ist selbst bei Olympia noch immer an der Tagesordnung. Dieser Satz hat die Welt gestern erschüttert.

Ronja Eibl bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Foto: IMAGO / AFLOSPORT

Wofür steht eigentlich Olympia? Das Kräftemessen der verschiedenenen Länder ist eigentlich ein Akt der Freundschaft und der Liebe unter den Nationen. Das wissen die meisten von uns. Denn obwohl es auch ein Konkurrenzkampf ist, geht es bei Olympia vor allem um den Frieden unter den Nationen und das Gefühl, dass wir alle, die ganze Welt, gleich und einig sind.

Doch immer wieder fällt auch dieses eigentlich so schöne Sportereignis durch Rassismus, Diskriminierung und schlechtes Gebahren in der Presse auf. Wie auch gestern. Ein rassistischer Ausspruch unter den Radrenner:innen sorgte dafür, dass heute das ganze Internet Kopfsteht. Wir zeigen, was so widerlich an der Aussage von Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer, Patrick Moster war und warum wir seine Entschuldigung nicht mehr hören können.

Patrick Moster bei einer Pressekonferenz im Jahr 2017. Foto: IMAGO / Matthias Koch

Was war passiert? „Holt die Kameltreiber“

Das Einzelzeitfahren der männlichen Radprofis hat gestern für einen Rassismuseklat gesorgt. Nikias Arndt, der für Deutschland antrat, wurde von dem Radfunktionär Patrick Moster angefeuert. Allerdings auf eine so rassistische Art und Weise, dass sich die meisten Menschen wundern, dass er es überhaupt über die Lippen bringen konnte. Nikias Arndt fuhr in dieser Zeit hinter einem algerischen Radrennfahrer Azzedine Lagab. Er schrie seinen Schützling an: „Holt die Kameltreiber“, um ihm zu sagen, dass er seinen Vordermann einholen sollte.

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Die Entschuldigung für dieses Verhalten ist ziemlich lächerlich

Nach dem Radrennen ist Patrick Moster klargeworden, was er da gesagt hat und er entschuldigte sich sofort. Seine Erklärung: Es tue ihm sehr leid, was er da gesagt habe. Zudem erklärte er: „Ich habe selbst in meinem Bekanntenkreis einige Personen, die aus Nordafrika stammen. Deswegen tut es mir unendlich leid.“

Dass es Patrick Moster leidtut, ist offensichtlich. Seine Entschuldigung klingt aufrichtig und ehrlich, doch ungeschehen macht es den Satz nicht. Der Radfunktionär wird keine Konsequenzen aus seinem Rassismus ziehen müssen, außer, dass er sich in der Öffentlichkeit des Internets heute für seinen Satz rechtfertigen muss.

Darum regt uns die Entschuldigung so auf

Wie so oft entschuldigt der Radfunktionär sich, indem er seine Bekanntschaft mit anderen Menschen mit Migrationshintergrund in den Vordergrund stellt. Er sagt damit unterschwellig: „Ich kann doch nicht rassistisch sein, denn ich kenne selbst Ausländer.“ Diesen Satz hören wir immer wieder und er muss eingeordnet werden. Denn jeder Mensch kann rassistisch sein, auch wenn er noch so viele ausländische Freunde und Bekannte hat. Patrick Moster ist da keine Ausnahme.

Seit dem großen Aufschrei der Black Lives Matter-Bewegung haben viele von uns bereits verstanden, dass wir alle in rassistischen Strukturen denken. Struktureller Rassismus ist nicht nur in den USA ein Thema, sondern auch in Deutschland und in vielen anderen Ländern.