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Ralf Bauer verrät seine rührende Geburtstagstradition

Ralf Bauer hat Geburtstag und allen Grund zum Feiern. Im Interview erzählt er von seinem Regiedebüt und verrät eine liebevolle Geburtstagstradition.

Ralf Bauer feiert seinen Geburtstag und sein Regiedebüt.. © (c) Hinzgucker
Ralf Bauer feiert seinen Geburtstag und sein Regiedebüt.. © (c) Hinzgucker

Schauspieler Ralf Bauer feiert am Sonntag (12.9.) seinen 55. Geburtstag und hat auch allen Grund dazu. Denn kurz vor seinem Wiegenfest erschien auch sein Regiedebüt. Das Actiondrama „Die Wiederkehr – Sem Dhul“ – unter anderem mit der deutsch-türkischen Schauspielerin Wilma Elles (34, „6 Mütter“) und Bollywood-Megastar Gulshan Grover (65) – ist seit 17. August 2021 als Stream bei Vimeo On Demand verfügbar. Der Film wird aber auch in verschiedenen Kinos und Autokinos gezeigt.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Ralf Bauer von den Dreharbeiten zu dem ungewöhnlichen und sehenswerten Streifen, in dem sich der Surfer-Lifestyle von St. Peter-Ording und die Philosophie Tibets spiegeln oder anders gesagt Unterhaltung auf Meinung trifft. Außerdem verrät er seine rührende Geburtstagstradition.

Sie haben am 12. September Geburtstag. Wie feiern Sie den Tag?

Ralf Bauer: Um ehrlich zu sein, ich weiß es noch nicht – diese letzte Woche war so wild, dass ich nicht genau weiß, wo mir der Kopf steht. Am Donnerstag war ich bis abends für Dreharbeiten in Österreich, Freitagfrüh war ich in Düsseldorf als Studiogast bei „Volle Kanne“ (ZDF) und danach bin ich wieder nach München, wo es mit einer Fernsehproduktion weiterging. Am Wochenende werde ich mir auf jeden Fall die Zeit nehmen, um mit Freunden und der Familie zu feiern, vielleicht mit Grillen und Rotwein…?

Welche persönliche Tradition haben Sie an Ihrem Geburtstag?

Bauer: Am Morgen, zur Uhrzeit als ich geboren wurde, rufe ich an meinem Geburtstag immer meine Mutter an.

Was wünschen Sie sich für das neue Lebensjahr?

Bauer: Liebe, Abenteuer, Poesie.

Worauf freuen Sie sich schon jetzt?

Bauer: Auf alles!

Ein Grund zur Freude dürfte auch Ihr Regiedebüt „Die Wiederkehr – Sem Dhul“ sein. Wie lange haben Sie von der ersten Idee bis zur Fertigstellung daran gearbeitet?

Bauer: Die Idee wurde 2014 bei einem längeren Aufenthalt in Dharamsala geboren. Dort war ich unter anderem zur „Lehre“ bei einem tibetischen Doktor und bei einer Veranstaltung im Kloster vom Dalai Lama eingeladen. Alles auf tibetisch – ich verstand kein Wort. Da hatte ich ein Bild im Kopf, wie mein Kollege und Freund Antonio Putignano [60] auf dem Rücken eines Esels hockt, durch eine karge Bergwelt reitet und im Hintergrund sieht man ein tibetisches Kloster…

Warum wollten Sie den Film machen?

Bauer: Ich wollte zwei Welten miteinander verbinden, die Teil meines Lebens sind. Berge und Meer, Surfer-Lifestyle und tibetische Philosophie. Schauen Sie sich die Tibeter an, die trotz ihrer extrem schwierigen Situation noch freundlich und friedfertig sind und das Schöne im Leben sehen. Da muss es etwas geben, das interessant ist aufzuzeigen. Vielleicht, dass wir alle davon lernen können, von dieser lebbaren Philosophie, die die Gedankenrichtung im Kopf ändert und bei der die Gemeinschaft, gegenseitiger Respekt und die Achtung vor der Natur wichtiger sind als das eigene Ego.

Im Film geht es „spiegeln sich der Surfer-Lifestyle von St. Peter-Ording und die Philosophie Tibets“, heißt es in der Beschreibung. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Bauer: Wenn Surfer den ganzen Tag auf dem Wasser über die Wellen geflogen sind, und sich zwischen Himmel und Meer mit einem weiten Horizont von Wind und Wellen haben tragen lassen – dann haben sie am Abend ein breites, in sich ruhendes Grinsen im Gesicht. Man sitzt am Strand, schaut auf den Sonnenuntergang, lauscht dem Wellengang und ist zufrieden. Die tibetischen Mönche haben dies auch, wenn sie die Philosophien Buddhas begreifen. Man schaue sich Buddhastatuen an – sie haben in der friedlichen Versunkenheit ein Lächeln auf den Lippen. Wenn man mit den Naturgesetzen und Elementen im Einklang lebt, hat diese Harmonie eine ganz besondere Kraft. Und man lässt sich nicht von einer Böe vom Brett fegen.

Fans der erfolgreichen Serie „Gegen den Wind“ (1995-1999) fühlen sich bei diesen Bildern natürlich an Ihren ersten großen TV-Erfolg erinnert. Wie denken Sie heute über die Serie?

Bauer: „Gegen den Wind“ war eine tolle Serie – wir hatten damals sehr viel Freude daran, sie zu drehen. Ich habe es geliebt, wenn viel Wind war, in der Mittagspause oder aber nach Drehschluss, aufs Brett zu springen und eine Runde zu drehen… Windsurfen ist ein grandioser Sport, der einem viel über sich und die Welt sagen kann. Auch deswegen war mir dieser Aspekt der Surfer im Film wichtig. 

Im Film gibt es auch ein Wiedersehen mit Ihrem einstigen Serienkollegen Antonio Putignano. Wie war das? Hatten Sie sich aus den Augen verloren?

Bauer: Mit Antonio habe ich immer Kontakt gehalten. 

Es geht um „Freundschaft, Verrat und Loyalität“. Was verbinden Sie mit diesen Begriffen?

Bauer: Freundschaft und Loyalität sind wichtige Faktoren für ein friedvolles, ausgeglichenes Leben. Der Verrat ist der Wurm, der das System ins Wanken bringt…

Haben echte Mönche mitgespielt? War es schwer, sie zur Mitarbeit zu überreden?

Bauer: Ja, sie haben auch mitgespielt, aber vor allem die Dreharbeiten in Dharamsala überhaupt erst möglich gemacht. Sie haben die Genehmigungen organisiert, sie haben uns bekocht, von A nach B gefahren… Die Mönche waren Feuer und Flamme – und ich bin wahnsinnig dankbar hierfür. Das war ein großes Geschenk.

Sie haben mit einem internationalen Cast gedreht. Wie war die Verständigung? 

Bauer: Am Set wurde alles mögliche gesprochen: tibetisch, englisch, rumänisch, türkisch, persisch, spanisch, italienisch, indisch und ein wenig deutsch…

Haben Sie am Rande der Dreharbeiten Yoga gemacht?

Bauer: Yoga praktiziere ich seit einigen Jahren, bin dadurch körperlich fit und kann mich gut entspannen. Was während des kräftezehrenden Produktionszeitraums auch meine Rettung war. Ohne diese tolle Wirkung der alltäglichen Praxis hätte ich diesen Film, mit den Herausforderungen einer Low-Budget-Produktion und den vielen unterschiedlichen Positionen, die ich vor und vor allem hinter der Kamera inne hatte, nicht umsetzen können.

(ili/spot)