Insbesondere an heißen Tagen besteht bei längeren Aufenthalten in der Sonne ein hohes Risiko, sich einen Sonnenbrand zuzuziehen. Um diesem vorzubeugen, ist es wichtig, ausreichend Sonnenschutzmittel aufzutragen. Viele Menschen greifen bei Sonnenbrand auf spezielle After-Sun-Lotionen zurück. Einige schwören auch auf altbewährte Hausmittel wie Quark gegen Sonnenbrand. Hier erfährst du, ob diese Methode tatsächlich wirksam und vor allem ratsam ist.
Versuche Sonnenbrand zu meiden
Sonnenbrand zu vermeiden sollte das A und O sein, da er sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit der Haut haben kann. Sonnenbrand ist eine akute Schädigung der Haut, die durch übermäßige Exposition gegenüber ultravioletten Strahlen verursacht wird. Die Haut wird nach zu viel Sonne rot, geschwollen und schmerzt bei Berührung. Schlimmer Sonnenbrand kann demnach auch zu Blasenbildung, Schälung und Juckreiz führen.
Langfristig kann Sonnenbrand auch das Risiko für Hautkrebs erhöhen, da er die DNA in den Hautzellen schädigt und diese Schäden sich im Laufe der Zeit anhäufen können. Darüber hinaus kann zu viel UV-Strahlung zu vorzeitiger Hautalterung führen, was sich in Form von Falten, feinen Linien, Altersflecken und einer ungleichmäßigen Hauttextur äußern kann. Aus diesem Grund ist das tägliche Tragen von Sonnenschutz außerordentlich wichtig.
Internettrend: Sour Creme gegen Sonnenbrand
TikTok ist bekannt dafür, Lifehacks zu teilen. Manche von ihnen haben bereits unser Leben verändert. Andere sind großer Quatsch. Dementsprechend skeptisch waren wir, als wir das TikTok-Video der Userin @meghanlon gesehen haben. Dort lässt sie ihre Follower:innen an einem Trick gegen Sonnenbrand teilhaben. Mittlerweile wurde ihr Tipp über 620.000 Mal gestreamt.
Im Video läuft Meg zu ihrem gut befüllten Kühlschrank und greift sich kurzerhand eine Sour Creme. Aber nicht etwa, um Tacos darin zu dippen. Nein, sie schmiert sich die Sour Creme auf ihre sonnenverbrannten Beine. Im Off erklärt sie, dass sie die Sour Creme für eine Stunde einwirken lässt. Bereits am nächsten Tag wäre der Sonnenbrand verschwunden.
Das macht uns stutzig. Haben wir etwa über Jahre viel zu viel Geld in After-Sun-Lotion investiert, obwohl wir einfach eine Sour Creme hätten nehmen können? Tatsächlich hat bereits meine Oma mir erzählt, dass Quark gegen Sonnenbrand wirkt. Und mein Vater hat sich in seiner Jugend regelmäßig Quark auf die Stirn geschmiert, wenn er Migräne hatte. Das liegt ganz einfach daran, dass dieses Hausmittel kühlt und immer schnell zu Hand ist. Expert:innen sind allerdings skeptisch, wie gut das Milchprodukt gegen Sonnenbrand helfen soll.
Warum After Sun im Zweifel die bessere Wahl ist
Stephanie Taylor ist Gesundheitsexpertin und meint gegenüber dem Magazin Tyla, dass es keine gute Idee wäre, Sour Creme oder Quark gegen Sonnenbrand einzusetzen. Zwar gesteht sie der Sour Creme zu, dass die Milchsäure abgestorbene Haut natürlich entfernen kann. Auch die kühlende Wirkung für einige Minuten wäre der Sour Creme nicht abzusprechen. Doch bereits nach kurzer Zeit würde diese Wirkung nachlassen.
Die Haut ist bei einem Sonnenbrand erhitzt und gut durchblutet. Dagegen kommt keine Sour Creme der Welt an. Stattdessen verdirbt die Sahne oder der Quark nach einiger Zeit und fängt an, klebrig, bröckelig und gammelig zu werden. Zudem bekommt man das Sahnegemisch, welches nach einer Stunde betörend duften sollte, nur sehr schwer wieder von der Haut.
Taylor meint weiter, dass Produkte, die extra für Sonnenbrände entwickelt wurden, viel besser bei der Hauterneuerung wirken. Außerdem kleben diese weniger und kühlen die Haut lang anhaltend.
Sie verweist vor allem auf Produkte mit Aloe Vera, Kokosöl oder Feuchtigkeitscremes auf Sojabasis. Zuletzt hat sie noch einen viel besseren Lifehack parat. Und zwar solle man seine Aprés-Sun-Lotion einfach in den Kühlschrank stellen. So muss man sich nicht wie eine Ofenkartoffel einreiben, kann aber dennoch zu einem Produkt auf dem Kühlschrank greifen.#
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Fazit: Quark gegen Sonnenbrand lindert nur kurz
Quark gegen Sonnenbrand ist nicht nur ein altes Hausmittel, sondern wird auch heute überall im Netz als echter Geheimtipp angepriesen. Viele Seiten empfehlen etwa, dass man den kalten Quark einfach in ein dünnes Leinen- oder Geschirrtuch schmieren soll, auf die Art muss das Produkt nicht direkt auf die Haut und lässt sich schneller wieder entfernen.
Ca. eine halbe Stunde sollte man die Tücher liegen lassen und die kühlende Wirkung genießen. Die im Quark enthaltene Milchsäure soll das Hautmilieu stabilisieren. Tatsächlich kann die ohnehin strapazierte Haut davon im Worst Case aber zusätzlich irritiert werden. Der schmerzlindernde Effekt ist demnach nur kurz zu spüren.
Der Professor Peter Elsner, Hautarzt und Sprecher der dermatologischen Gesellschaft, bestätigt ebenfalls, dass Quark nicht die Entzündungen der Haut, die durch Sonnenbrand entstehen, hemmen kann. Da keine Stoffe des Quarks in die Haut eindringen können, sondern diese lediglich den Säureschutzmantel der Haut stärken. Im Zweifel ist die gute alte After-Sun-Lotion also immer die bessere Wahl.
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