Aldi, Lidl und Co. haben derzeit ein riesiges Problem damit, die richtigen Produkte geliefert zu bekommen. Es gibt teilweise ewig lange Verzögerungen bei der Lieferung von Rohstoffen und ganz gewöhnlichen Grundprodukten, denn aufgrund der Corona-Pandemie sind die Lieferketten an vielen Stellen gefährdet.
Gerade im Non-Food-Bereich gibt es im Supermarkt derzeit besonders große Lieferprobleme. Das führt nicht nur dazu, dass wir länger in den Schlangen vor den Märkten warten müssen. Es kommt erschwerend hinzu, dass die meisten Menschen ihre Weihnachtsgeschenke in den nächsten Wochen online ordern wollen. Das könnte aber tatsächlich schwieriger werden als man meinen würde.
Lieferschwierigkeiten im Supermarkt: Das passiert bei Aldi und Co.
Corona macht sich wieder in Deutschland breit
Deutschland befindet sich gerade im Nach-Corona-Chaos, während es gleichzeitig schon wieder mitten in die nächste Pandemiewelle hineinstolpert. Gerade sind die Zahlen im Sommer heruntergegangen, doch schon im Herbst steigen sie wieder rapide an. Am 29.10. hatten wir in Deutschland laut RKI erneut eine Inzidenz von 139. So hoch waren die Zahlen seit Anfang Mai 2020 nicht mehr. Wir können uns also schon einmal auf einen Corona-Winter einstellen. Mal wieder.
Lieferschwierigkeiten in den Supermärkten: So schlimm wird es
Überall gibt es derzeit Probleme und Lieferschwierigkeiten. Vor allem Kleidung, Chipkarten, Papier, Holz und viele weitere Produkte, die hauptsächlich in China produziert werden, können derzeit nur verspätet (oder mit einem Preisaufschlag) geliefert werden können. Jetzt ist es klar: Selbst Discounter wie Aldi kommen derzeit nur schwerlich an ihre Ware heran.
Aldi Nord hat Lieferschwierigkeiten: Diese Produkte woanders kaufen?
Aldi und andere Discounter haben große Probleme mit den Non-Food-Produkten. Aktionsware muss derzeit zurückgestellt werden, denn sie kommt nur mit großer Verspätung an. Lebensmittel sind von der Knappheit nicht betroffen. Bei folgenden Produkten kann es passieren, dass du sie derzeit im Discounter nicht bekommst.
Was sind Non-Food-Produkte noch einmal? Eigentlich ist es selbsterklärend, was mit Non-Food-Produkten gemeint ist: Dazu zählen alle Produkte, die nicht in das Lebensmittel-Sortiment gehören.
- Klopapier: Die Marke Essity (Tempo und Zewa) hat in diesem Jahr bereits darunter gelitten, dass Zellolose-Tücher nicht mehr so einfach zu bekommen sind. Aus diesem Grund gibt es hier gerade eine Preissteigerung von satten 15%.
- Aktionsware: Aldi teaserte wochenlang seine neueste Fashion Kollektion an. Allerdings wurde der Launch und der Verkauf immer weiter nach hinten verschoben, denn der Discounter konnte einfach nicht absehen, wann sie geliefert werden könnte. Hier sieht du, wie die Aldi-Kollektion aussehen soll.
- Gewürze: Gewürze werden in den Supermärkten gerade so teuer wie noch nie. Das liegt vor allem an fehlenden Erntehelfer:innen in den Ursprungsländern, verlangsamter Produktion sowie die Schließungen von Häfen durch den Lockdown.
- Technische Geräte: Grafikkarten (um 81% Preissteigerung), Receiver (64%), Kühlschranke (44%) und Lautsprecher (28%) haben die größte Preissteigerung in den letzten Monaten erfahren.
- Sexspielzeuge: Auch Vibratoren sind im Preis um gut 18% gestiegen. Der Grund ist neben der Lieferengpässe auch noch die gestiegene Nachfrage in der Coronazeit.
Wie sind die Lieferengpässe zu erklären?
Die Nachwehen der Corona-Pandemie sind noch immer allgegenwärtig zu sehen und zu spüren. Derzeit geht es bei den Lieferverzögerungen um einen großen Rückstau im Frachtverkehr. Der Frachtverkehr aus China ist zudem bis zu 900% teurer geworden. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über die Lieferschwierigkeiten von Gewürzen. In der Zeit der Pandemie wurde einfach weniger produziert und noch heute leiden die Fabriken darunter.
Es ist jedoch nicht nur die Corona-Pandemie, die die Lieferungen nach Deutschland immer schwieriger macht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Logistik. Derzeit besteht großer Mangel an Containern, in denen die Ware nach Deutschland geliefert werden könnte. Die großen chinesischen Lieferhäfen Yantian und Ningbo waren außerdem vorige Woche gesperrt.
China birgt ein weiteres Lieferproblem, das viele Menschen nicht bedenken: Es liegt am Strommangel. In China wird nämlich der Strom derzeit rationalisiert. Derzeit muss die chinesische Wirtschaft also mit ihrem Strom genau haushalten. Das liegt zum Teil daran, dass die chinesische Regierung keine Kohle aus dem Ausland kaufen will. Mehr dazu liest du hier.
Ein chinesischer Zulieferer meldete an Aldi: „Wir hatten letzte Woche nur zwei Tage Strom. Wir wissen wirklich nicht, wie lange das so bleibt. Die kommenden Lieferungen werden sich verzögern.“
Lieferengpässe: Was ist mit Weihnachten?
Sollte sich die Logistik und die Lage nicht verbessern, kann dieser Engpass durchaus Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft haben. Preisanstiege sind schon jetzt in vielen Branchen zu verzeichnen. Welche Waren man schon jetzt kaufen sollte, damit sie rechtzeitig an Weihnachten da sind, erfährst du hier.