Veröffentlicht inBuzz

Nike macht es vor: Diese Modest Swimwear kämpft für die Rechte muslimischer Frauen

Einfach Badekleidung an und schwimmen gehen, ist nicht für alle Menschen einfach so machbar. Nike will da Abhilfe schaffen und hat nun eine neue Modest Swimwear auf den Markt gebracht.

Modest Swimwear
Die Modest Swimwear von Nike macht momentan erneute Schlagzeilen. Foto: Vershinin89 / shutterstock

Modest Swimwear (zu Deutsch: „Sittsame Schwimmbekleidung“) ist für viele Firmen noch ein Ding der Unmöglichkeit. Nike macht aber schon seit 2019 vor, dass es durchaus funktionieren kann und auch funktionieren muss – denn viele Menschen können ohne diese Kleidung nicht ins Wasser. Um mehr Diversität in den Schwimmmarkt zu bringen, setzt Nike sich jetzt in dieser Branche noch mehr durch.

Nike’s Modest Swimwear für muslimische Frauen setzt Zeichen

Nach der großen Debatte rund um das Verbot von Badekappen für Schwarze und afroamerikanische Frauen ist es schön, gibt es für ethnische Minderheiten gute Nachricht aus dem Schwimmsport. Der Sportartikelhersteller Nike bringt neue neue Modest Swimwear heraus will so für einen Diversitäts-Push und für mehr Inklusion im Sport sorgen.

Bereits im vergangenen Jahr revolutionierte Nike mit dem Victory-Anzug die Schwimmmoden-Welt. Hierbei handelt es sich um ein innovatives Kopf-bis-Fuß-System, mit dem man nahtlos durchs Wasser gleiten kann. Jetzt soll die Victory 2.0-Kollektion auf den Markt kommen: Eine Linie mit Badeanzügen, die den ganzen Körper bedecken, um Schwimmerinnen zu empowern.

95 Prozent der schwarzen Erwachsenen in England gehen nicht schwimmen

Das Ziel von Nike ist unglaublich wichtig, denn laut der der britischen Zeitung Metro.co.uk gehen 95 Prozent der schwarzen Erwachsenen und 80 Prozent der schwarzen Kinder in England nicht schwimmen. Eins von vier Kindern verlässt in diesem Kontext die Grundschule ohne zu wissen, wie man schwimmt.

Nike möchte gegen diesen Umstand ändern und hat nun Tuniken, Schwimmleggins und einen Hijab herausgebracht, der mit den anderen Schwimmteilen gematcht werden kann, sodass Frauen sich komplett bedecken können und gleichzeitig eine volle Reichweite an Bewegung im Wasser erhalten.

Doch Nike arbeitete nicht alleine. Zusammen mit der Organisation Muslim Sisterhood kreierten sie tolle Kampagnen-Bilder und holten sich von den Mitglieder:innen Ratschläge, um die Produkte wirklich inklusiv zu machen.

„Schwimmen ist eine Aktivität, aus der muslimische Frauen oft ausgeschlossen werden“

Lamisa von Muslim Sisterhood erklärte auf der Nike Swim Instagram-Seite, warum die Kampagne so wichtig ist. „Schwimmen ist eine Aktivität, aus der muslimische Frauen oft ausgeschlossen werden aufgrund unserer Sittsamkeitsbestimmungen. Deshalb wollten wir eine Kampagne kreieren, die Altersinklusiv ist und zeigt, dass jeder schwimmen und das Wasser genießen kann.“

Sie selbst sagt, dass sie nie gelernt habe zu schwimmen, da sie nie die richtige Schwimmkleidung trug. „Schwimmkleidung zu haben, die deine persönlichen Ansprüche auf technischem und praktischen Level trifft, ist ermutigend.“

Für die Kampagne wurden Models in verschiedenen Altersklassen, Ethnizitäten und Körpertypen gecastet. Die Muslim Sisterhood sagt, dass die Models aus realen Gemeinschaften stammen, sodass die Authentizität noch höher und noch mehr gegeben ist. „Sport und Schwimmen ist nichts, was vom Alter abhängig sein sollte: Wir wollten sehen, dass jede:r Spaß hat und aktiv ist, egal, ob das eine Mutter und ihr Baby ist oder Freund:innen, die zusammen planschen.“

Modest Swimwear sorgt für mehr Möglichkeiten

Durch die Modest Swimwear von Nike wird vielen Frauen das Schwimmen mit ihren eigenen Werten und Kriterien ermöglicht. Anstatt den Sport an sich für die Sittsamkeit zu opfern, können muslimische Frauen und Frauen im Allgemeinen nun das Wasser richtig genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben oder die ganze Zeit zu versuchen, ihren Hijab an Ort und Stelle zu behalten.

Das könnte dich auch noch interessieren:

Gegen Rassismus stark machen: 5 Tipps

Gegen Rassismus stark machen: 5 Tipps

Rassismus gibt es überall und ist nicht nur durch Polizeigewalt erkennbar, sondern auch durch alltägliche Momente, die z.B. Menschen mit Migrationshintergrund erleben. So kann man sich gegen Rassismus engagieren!