Natalia Wörner (54) macht sich für das Klinikpersonal stark. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) fragt die Schauspielerin: „Warum gibt es neben dem Geklatsche noch immer keine ganz konkreten und jetzt auch schon durchgesetzten Formen von besserer Bezahlung für alle Menschen, die in den Kliniken einen Dauermarathon absolvieren und jetzt schon wieder in der Situation sind, dass sie unter der Belastung zusammenbrechen?“
Die 54-Jährige fügte hinzu: „Viele Menschen in den Intensivstationen sagen völlig zu Recht: Leute, wir können nicht mehr, wir sind physisch, psychisch und emotional so ausgelaugt und überfordert.“ Es sei nun mal ein Fakt, dass 80 oder mehr Prozent derjenigen, die jetzt auf den Intensivstationen liegen, Ungeimpfte sind.
„Ich ärgere mich maßlos darüber“
Sie wolle als Schauspielerin „überhaupt nicht so tun, als ob ich einen Film mache und danach weiß, wie es jemandem geht. Ich habe nur den Hauch einer Ahnung bekommen, was die Menschen in den Kliniken leisten“. Weiter erklärte der TV-Star: „Aber aus dieser Perspektive frage ich mich: Wie soll es eine Ärztin noch erklären, wenn sie Mutter von zwei Kindern ist und jeden Tag Menschen behandeln muss, die aus welchen Gründen auch immer diesen Schutz für sich und die Gemeinschaft ablehnen und in Kauf nehmen, dass andere mit ihnen und durch sie wahnsinnig gefährdet sind? Ich ärgere mich maßlos darüber.“
Wörner ärgere sich aber auch über die Politik, „dass man all diesen Menschen außer diesem im Rückblick blöden Geklatsche keine andere Würdigung und auch keine andere finanzielle Form von Fairness entgegenbringt. Die Leute sind unterbezahlt und komplett ausgesaugt. Das ist für mich einfach nicht akzeptabel“.
Corona-Drama im TV
Am Montag ist Wörner im Corona-Drama „Die Welt steht still“ (ZDF, 20:15 Uhr) zu sehen. Sie spielt die Intensivmedizinerin Dr. Carolin Mellau, deren Leben auf den Kopf gestellt wird. Carolin wird Mitglied des Krisenstabs und ist rund um die Uhr im Einsatz, um die Klinik in Rekordzeit auf den drohenden Ernstfall vorzubereiten. Als Anästhesistin, die die COVID-19-Infizierten intubiert, trägt sie ein hohes Infektionsrisiko.
Gleichzeitig geht es auch in Carolins Familie drunter und drüber: Ihr Mann Stefan, der Oboe in einem Kammerorchester spielt, muss seine Konzertreise absagen und darf seine Musikschüler nicht mehr unterrichten. Er sitzt von einem Tag auf den anderen ohne Einkommen zu Hause…