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Nachhaltiger Urlaub? Tipps für eine umweltbewusste Reise

Klimaschutz und Umweltbewusstsein nehmen einen immer größeren Stellenwert in unserem Alltag ein – so auch beim Reisen. Urlaub lässt sich vor allem innerhalb des Heimatlandes umweltfreundlich gestalten. Manche Reiseziele sind bereits für ihre Nachhaltigkeit bekannt.

Norderney ist ein beliebtes Reiseziel - große Teile der Nordseeinsel stehen unter Naturschutz.. © Kleeschulte Photography/Shutterstock.com
Norderney ist ein beliebtes Reiseziel - große Teile der Nordseeinsel stehen unter Naturschutz.. © Kleeschulte Photography/Shutterstock.com

Ist „Sanfter Tourismus“ die Zukunft des Reisens? Unter dem Begriff versteht sich die Rücksichtnahme auf die Natur, das intensive Erleben der Umgebung und die Anpassung an die Kultur des Reiselandes. Immer mehr Deutsche machen sich deshalb bei ihrer Urlaubsplanung Gedanken über die Nachhaltigkeit ihrer Reise. Die wohl einfachste Art, die Ferien nachhaltig zu gestalten, ist der Urlaub im eigenen Land.

Urlaub in Deutschland: Wenig Stress und besser für die Umwelt

Urlaub in Deutschland klingt für viele im ersten Moment abschreckend – die Angst vor Langeweile ist groß. Dabei besticht das Land mit vielfältigen Urlaubsregionen, von den Bergen bis ans Meer. Eine weite Anreise ist zudem meist nicht nötig. Das spart nicht nur CO2 durch unnötige Flüge ein, sondern reduziert in den meisten Fällen auch Stress. Wer mit Bus oder Bahn verreist, muss sich schließlich keine Sorgen um frühzeitige Gepäckaufgabe und Check-in am Flughafen machen.

Aufregende Deutschlandurlaube sind jedoch auch ganz ohne öffentliche Verkehrsmittel planbar. Eine mehrtägige Fahrradtour, etwa an der Ostseeküste oder entlang des Rheins, bietet sich für eine sportliche Auszeit an. Als sanftere Alternative dient der Jakobsweg. Ein Teilstück des Pilgerwegs startet im baden-württembergischen Hechingen und führt bis nach Meßkirch. Auf 74 Kilometern in vier Etappen kommen Körper und Seele zur Ruhe.

„Nachhaltige Reiseziele“: Augen auf bei der Buchung

Wer dennoch lieber an einem Ort verweilen möchte, sollte bei der Buchung darauf achten, dass der Zielort sich für nachhaltigen Tourismus einsetzt. Der Nördliche Schwarzwald wurde vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz 2016 als „nachhaltiges Reiseziel“ zertifiziert. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb gewann 2016/17 den Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusdestinationen.

Seit 2009 ist das Wattenmeer UNESCO-Weltnaturerbe. Die rund 11.500 Quadratkilometer große Fläche verbindet Deutschland, Dänemark und die Niederlande und ist durch seine Biodiversität von großer Bedeutung. Die Region zählt mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten – Nordsee, Ostsee und Inseln wie Sylt oder Rügen sind beliebte Urlaubs- und Kurorte. Die Mehrheit der dort angesiedelten Klein- und mittelständischen Betriebe legt hohen Wert auf eine nachhaltige Unternehmenspolitik.

Kurort Norderney: Wie ein Speditionsbetrieb die E-Mobilität vorantreiben will

So auch Georg Fischer, der auf der Nordseeinsel Norderney einen Speditionsbetrieb in vierter Generation leitet. In seinem Fuhrpark befinden sich 35 Fahrzeuge von MAN. Die neueste Ergänzung: drei vollelektrische Transporter. Mit den eTGE wolle Fischer in seiner Heimat für Veränderung sorgen: „Norderney ist ein Luftkurort und Heilbad. Da wollte ich mit zu den Ersten gehören, die elektrisch fahren.“ Mit den E-Fahrzeugen transportieren seine Mitarbeiter beispielsweise die Gepäckstücke der Gäste von der Fähre bis zum Hotel.

2020 schaffte es Norderney als einziger deutscher Ort unter die Top 100 der nachhaltigsten Destinationen weltweit. Der Osten der Insel ist kaum bebaut und steht größtenteils unter Naturschutz. Gäste können ihren Urlaub inmitten von Salzwiesen und kleinen Wäldchen nachhaltig genießen. Norderneys umweltfreundliches Image ist in ganz Deutschland bekannt. Spediteur Fischer ist sich deshalb sicher: „Wenn wir hier mit gutem Beispiel vorangehen, dann strahlt das aus.“

Doch auch der nächste Stadturlaub könnte ab sofort nachhaltiger werden. Start-ups wie Beyond Bookings haben es sich zum Ziel gesetzt, die E-Mobilität in der Hotellerie voranzutreiben. Das Unternehmen aus Frankfurt vermittelt individuelle E-Flotten an Hotels – diese können die Fahrzeuge ihren Gästen zur Verfügung stellen. Vier Hotelketten und mehrere kleine Hotelbetriebe sind laut „Frankfurter Rundschau“ bereits Kunden des Unternehmens.

Fazit

Wer guten Gewissens Urlaub machen will, hat in Deutschland viele Optionen. Die Wahl sollte dabei auf Orte fallen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung des lokalen Tourismus engagieren. Natürlich gibt es auch außerhalb der Landesgrenzen Reiseziele, die im Einklang mit der Umwelt stehen. Ob das die Anreise mit dem Flugzeug ausgleicht, bleibt jedoch fraglich. Am Ende gilt wie so oft das alte Sprichwort: Daheim ist es am schönsten.

(aha/spot)

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