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Nach Todesschuss: „Rust“-Waffenmeisterin verklagt Requisiten-Lieferant

Wer trägt die Schuld am Tod von „Rust“-Kamerafrau Halyna Hutchins? Die Waffenmeisterin des Streifens verklagt nun einen Requisiten-Lieferanten.

Halyna Hutchins verlor am Set von "Rust" am 21. Oktober 2021 ihr Leben.. © Fred Hayes/Getty Images for SAGindie
Halyna Hutchins verlor am Set von "Rust" am 21. Oktober 2021 ihr Leben.. © Fred Hayes/Getty Images for SAGindie

Noch immer wird die Antwort auf die Frage gesucht, wer für den fatalen Todesschuss am Set des Westerns „Rust“ die Verantwortung trägt, der Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) aus dem Leben riss. Rund drei Monate nach der Tragödie vom 21. Oktober 2021 erhebt die Waffenmeisterin des Films, Hannah Gutierrez Reed, in Form einer Klage vor dem Gericht von New Mexico schwere Vorwürfe gegen einen Requisiten-Lieferanten. Das berichtet die US-Seite „The Hollywood Reporter“.

Der Requisiteur, so die Anschuldigung in der Klageschrift, habe Behälter mit Dummy-Patronen geliefert, in denen sich auch scharfe Munition befand. Aus der Klageschrift zitiert die Branchenseite: „Hannah und das komplette ‚Rust‘-Team vertrauten auf die Angaben des Beschuldigten, dass dieser ausschließlich Dummy-Munition bereitstellt. Da dies angeblich nicht der Fall gewesen sein soll, habe „der Angeklagte ohne Kenntnis von Hannah Gutierrez Reed für gefährliche Zustände am Filmset gesorgt, die ein absehbares Verletzungsrisiko für zahlreiche Menschen verursachten“.

Das sagt die Gegenseite

Die Klage ist gegen Seth Kenney gerichtet, dem Chef des Unternehmens PDQ Arm & Prop, das die Filmproduktion mit diversen Requisiten belieferte. Er gab schon Ende des vergangenen Jahres an, ausschließlich „die Waffen, Platzpatronen und 50 Dummy-Patronen bereitgestellt“ zu haben. Die scharfe Patrone, die zum tragischen Tod von Hutchins führte, stamme hingegen definitiv nicht von seiner Firma.

Dem widerspricht Gutierrez Reed vehement und gibt laut „The Hollywood Reporter“ an, die Kugel aus einem Behälter genommen zu haben, auf dem „Dummy-Patronen“ stand. Einen möglichen Erklärungsansatz für diese konträren Aussagen lieferte bereits Anfang November 2021 der Anwalt der Waffenmeisterin. Er sprach bei der Sendung „US Today“ von der Möglichkeit der „Sabotage“. Demnach sei es auch vorstellbar gewesen, dass ein Dritter heimlich eine echte Patrone in den Behälter legte. Von dieser Möglichkeit ist in der Klageschrift jedoch offenbar nicht mehr die Rede.

Auch Vorwürfe gegen Baldwin

Doch auch gegen Hauptdarsteller Alec Baldwin (63), der den fatalen Schuss abfeuerte, erhebt Gutierrez Reed laut des Berichts Vorwürfe. Er habe am 15. Oktober, kurz vor dem Vorfall, nicht auf ihre Aufforderung reagiert, den sogenannten „Crossdraw“, also das Ziehen der Waffe über Kreuz, zu trainieren. Genau bei diesem Manöver von Baldwin soll sich jedoch der Schuss gelöst haben, der Hutchins tötete.

Es sind nicht die ersten schweren Anschuldigungen gegen den Schauspieler. Zuvor hatten schon der „Rust“-Chefbeleuchter Serge Svetnoy sowie Script Supervisor Mamie Mitchell Zivilklage gegen Baldwin eingereicht. Der Star weist jedwede Schuld von sich.

(stk/spot)