Er ist Musiker, Schauspieler, Kabarettist und Buchautor: Rainald Grebe (50). In einem umfangreichen und mitunter sehr intimen Interview mit der „Berliner Zeitung“ hat Grebe über sein vielseitiges Schaffen gesprochen und dabei anvertraut, dass er nicht wisse, wie lange er diesem noch nachgehen könne. „Ich schaue mal, wie lange ich noch mache. Ich bin ein bisschen krank“, so der 50-Jährige.
Es ist eine gewaltige Untertreibung. Denn Grebe leidet eigener Aussage nach an der Autoimmunkrankheit Vaskulitis, „die bei vielen das Leben verkürzt“, weiß Grebe. Früher kam diese Diagnose sogar einem unmittelbaren Todesurteil nach wenigen Monaten gleich, inzwischen ist sie zwar behandel- aber nicht heilbar. „Die Diagnose liegt schon eine Weile zurück, die war im Jahr 2014. Und 2017 kamen die ersten Schlaganfälle.“ Sechs dieser Schlaganfälle habe er seither erlitten, den bislang letzten davon im Januar dieses Jahres. „Ich dachte, ich werde nicht mehr. Dass ich hier sitze, das ist schon eine Zugabe.“
„Ich bin glücklich, bisher davongekommen zu sein“, sagt Grebe. Um der Krankheit entgegenzuwirken, trinke er inzwischen keinen Alkohol mehr und bewege sich viel. Dennoch „könnte [es] in diesem Jahr passieren, dass ich nur noch im Rollstuhl sitze“. Rückhalt findet er bei seiner Familie, sein Schicksal verarbeitet er auch mit seinen Werken und lässt es in seine Kunst einfließen – „seitdem ist das Todesthema in meine Liedzeilen hineingetropft“.