Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (63) entlässt den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker. Valery Gergiev (68) war zuvor der Aufforderung Reiters, sich vom russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) und dessen Angriffskrieg zu distanzieren, nicht nachgekommen.
„München trennt sich von Chefdirigent Valery Gergiev“, bestätigt Reiter. Damit werde es „ab sofort keine weiteren Konzerte der Münchner Philharmoniker unter seiner Leitung geben“. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt hatte den Dirigenten aufgefordert, „sich eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt“. Gergiev habe sich allerdings nicht geäußert.
Kein „klares Signal“ von Gergiev
Reiter erklärt, dass er erwartet habe, Gergiev überdenke und revidiere seine „sehr positive Einschätzung des russischen Machthabers“. Dies habe der 68-Jährige nicht getan. In der momentanen Lage wäre laut Reiter „aber ein klares Signal für das Orchester, sein Publikum, die Öffentlichkeit und die Stadtpolitik unabdingbar gewesen, um weiter zusammenarbeiten zu können“. Damit bleibe „nur eine sofortige Trennung“. Ein Nachfolger für den Dirigenten ist bisher nicht bekannt. „Alles weitere werden wir so schnell wie möglich klären“, so Reiter.
Kurz zuvor hatte sich unter anderem laut eines Berichts der „Süddeutschen Zeitung“ auch die Künstleragentur Gergievs von ihm getrennt. Weitere internationale Häuser hatten zuletzt ebenso Konsequenzen gezogen, darunter die Carnegie Hall und die Mailänder Scala.