Im September 2021 hat das ehemalige Topmodel Linda Evangelista (56) erstmals enthüllt, aufgrund einer seltenen Nebenwirkung eines kosmetischen Eingriffs „für immer deformiert“ zu sein. Mehr noch: die „Entstellung“ habe sie „depressiv“ und schließlich zu einer „Einsiedlerin“ gemacht, schrieb Evangelista damals auf Instagram.
Ihren physischen wie psychischen Leidensweg schildert die 56-Jährige nun detailliert als Titelstar des „People“-Magazins und will sich so zurück ins Leben kämpfen: „Ich kann so nicht mehr leben, im Verborgenen und in Scham. Ich kann nicht mehr mit diesem Schmerz leben. Ich bin bereit, endlich darüber zu sprechen.“
Und sie zeigt ihren Körper nun erstmals auch auf Bildern, die „People“ in seiner neuesten Ausgabe veröffentlicht. Drei Monate nach ihrer Behandlung seien ihr demnach die Schwellungen an Kinn, Hüften und Brustbereich aufgefallen. Also genau die Bereiche, die sie „verkleinern wollte, wuchsen und verhärteten sich plötzlich. Dann wurden sie taub.“
Seltene Nebenwirkung
„Ich habe versucht, es selbst wieder zu richten“, erinnert sich Evangelista an das Jahr 2015 zurück. „Ich dachte, ich hätte etwas falsch gemacht. Ich erreichte einen Punkt, an dem ich gar nichts mehr gegessen habe. Ich dachte, dass ich meinen Verstand verliere.“ Erst 2016 habe sie sich deswegen zu ihrem Arzt getraut, der ihr schließlich die Diagnose Paradoxe Adipöse Hyperplasie (PAH) stellte.
Es handelt sich dabei um eine Nebenwirkung, die in deutlich unter einem Prozent der Fälle beim nicht-invasiven Eingriff „Fat Freezing“ auftreten könne, dem sich auch Evangelista unterzogen hatte. Das Gewebevolumen nimmt durch sie an der behandelten Stelle zu statt ab. „Er sagte mir, dass keine noch so strenge Diät und kein noch so hartes Training das jemals wieder gut machen könnten“, lautete die Hiobsbotschaft von Evangelistas Arzt.
Seither habe sie sich auch herkömmlichen Fettabsaugungen unterzogen, enthüllt sie. Doch selbst nach einem zweiten Eingriff im Jahr 2017 sei das Problem nicht verschwunden, im Gegenteil. Nach wie vor könne sie sich nicht ohne Kompressionskleidung fortbewegen, weil sich die betroffenen Stellen sonst wundscheuern würden.
„Ich schaue nicht mehr in den Spiegel“
Auf 50 Millionen US-Dollar habe sie dem Bericht zufolge den Mutterkonzern des Unternehmens verklagt, bei dem sie den Eingriff vornehmen ließ. Auch, weil sie seither nicht mehr ihrem Modeljob nachgehen könne und sie sich im Nachhinein nicht ausreichend über potenzielle Nebenwirkungen informiert fühlte. Die Gegenseite widerspreche diesem Vorwurf.
Unter Tränen habe Evangelista „People“ verraten: „Ich habe es geliebt, auf dem Laufsteg zu sein. Jetzt graut es mir davor, Menschen zu treffen, die mich kennen.“ Sie selbst schaue nicht mehr in den Spiegel – „das sieht nicht mehr nach mir aus.“ Nichtsdestotrotz wolle sie mit ihrer nun öffentlichen Geschichte „anderen Menschen helfen, die sich in derselben Situation wie ich befinden. Das ist mein Ziel.“