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Kochsalzlösung verimpft: Experten raten, sich lieber 3 Mal als kein Mal impfen zu lassen

Nachdem eine Frau in Friesland Kochsalzlösung statt dem Vakzin verabreichte, raten Experten dazu, sich bei Ungewissheit einfach ein drittes Mal impfen zu lassen.

Impfbereitschaft erhöhen
Laut Expert:innen wäre es medizinisch nicht bedenklich, im Zweifel einfach drei Mal geimpft zu werden. Foto: Imago/ Westend61

Zwischen März und April soll eine Krankenschwester im Kreis Friesland mutmaßlich über 8000 Menschen mit einer Kochsalzlösung statt mit dem Corona-Vakzin geimpft haben. Über 2000 betroffene Menschen haben sich bereits zur Nachimpfung angemeldet, wie der Tagesspiegel bereits am 11. August berichtete. Ob Betroffene bei ihrer Impfung zuvor tatsächlich leer ausgingen oder nicht, wäre dabei laut Expert:innen im Hinblick auf die bevorstehende Impfreaktion nicht besorgniserregend. Lieber solle man sich drei Mal als kein Mal impfen lassen.

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Kochsalzlösung statt Impfstoff – 8557 Menschen betroffen

Am 21. April war die Rede davon, dass besagte Krankenschwester eine Impfampulle fallen gelassen haben soll. Diese ersetzte sie angeblich zur Vertuschung durch Kochsalzlösung. Mittlerweile ist klar, dass die Frau im Zeitraum zwischen dem 5. März und dem 20. April mutmaßlich 8557 Spritzen mit Kochsalzlösung statt mit der Impfdosis aufgezogen haben soll.

Die betroffenen Personen werden nun nach und nach per Post und Mail benachrichtigt, um ihre fehlenden Impfungen nachzuholen. Das Problem dabei ist, dass sich bereits nach einer Impfung Antikörper bilden. Antikörpertests können demnach nur bedingt Auskunft darüber geben, ob die Betroffenen, die in diesem Zeitraum geimpft wurden, das Vakzin oder die Kochsalzlösung erhielten.

Antikörper sind nach nur einer Dosis gering vorhanden. Foto: Imago/PhotoAlto

Eine dritte Spritze mit dem Vakzin ist aus medizinischer Sicht kein Problem

Landrat Sven Ambrosy erklärte im NDR: „Wir müssen den Schaden von diesen Menschen abwenden, auch wenn wir nicht wissen, wie viele Menschen wirklich betroffen sind“. So sollen auch nach positivem Antikörpertest alle Betroffenen ein weiteres Mal geimpft werden.

Nach Rücksprache mit dem RKI (Robert-Koch-Institut) und der STIKO (Ständige Impfkommission) wäre das unter medizinisch Betrachtung keineswegs bedenklich, betont der Präsident des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Matthias Pulz.

Die zu erwartenden Impfreaktionen würden in etwa so ausfallen wie nach der zweiten Impfung, „vielleicht etwas ausgeprägter“, ergänzt Pulz. Auch die stellvertretende Corona-Krisenstabsleiterin Claudia Schröder rät eindringlich: „Rund 8500 Menschen stehen nun vor der Frage: ‚Soll ich mich erneut impfen lassen?‘ Wir können nur absolut dazu raten.

Im Übrigen ist eine aufgezogene Spritze mit Kochsalzlösung medizinisch unbedenklich, betont Wolfgang Schweiger online in der Süddeutschen. Allerdings fehlen Zahlen darüber, ob sich Betroffene in der Zwischenzeit aufgrund der ausbleibenden Impfung mit Corona infiziert haben. So erklärte es eine Sprecherin aus Hannover im Tagesspiegel.

Kochsalzlösung: Die Ermittlungen gegen die Krankenschwester laufen

Dass die Frau versucht haben soll, heruntergefallene Vakzin-Ampullen zu vertuschen, wird unlängst angezweifelt. Die Polizei ermittelt nun gegen die Frau. Sie fand bereits heraus, dass sie unter anderem in den sozialen Medien impfkritische und Corona-kritische Texte geteilt haben soll.

Mittlerweile hat das Fachkommissariat für politisch motivierte Kriminalität die Ermittlungen übernommen. So erklärte es Peter Beer, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, auf einer Pressekonferenz. Laut Beer schweigt die Krankenschwester zu den Vorwürfen.

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