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Klimawandel: Die reichsten 10 % machen 50 % unserer CO2-Emissionen aus

Eine neue Oxfam-Studie bestätigt, was sich viele bereits gedacht haben: Die Reichen verschmutzen das Klima viel stärker als arme Schichten. Aber sie müssen an den Folgen leiden.

Klimawandel, Demonstration
Am Klimawandel ledien die Armen, während Reiche ihn nähren. Foto: unsplash.com/Francesca Di Pasqua /

Die Folgen des Klimawandels werden immer verheerender. Umweltkatastrophen, Dürren und Missernten häufen sich, Waldbrände werden immer bedrohlicher. Erst vor wenigen Tagen musste der Yosemite-Nationalpark in den USA wegen starker Rauchentwicklung schließen. 

Die Schuldfrage ist eigentlich geklärt. Bestätigt wird sie durch einen neuen Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam.

Reiche schaden dem Klima am meisten

In dem Bericht nimmt Oxfam den Zeitraum zwischen 1990 und 2015 genauer unter die Lupe, in dem sich die weltweiten Emissionen weltweit verdoppelten. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache:

Die reichsten zehn Prozent sind für über die Hälfte des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Allein das reichste Prozent verursacht 15 Prozent CO2 und pustet damit mehr als doppelt so viele Emissionen in die Atmosphäre wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Die kommen auf nur sieben Prozent. In Deutschland sind die Werte etwas überschaubarer, folgen aber dem internationalen Trend.

Trump reich
Sind es nur die Superreichen, die unser Klima verpesten?(Photo: Imago Images)

Wer sind diese Reichen 10%?

Bevor wir jetzt alle auf die Barrikaden gehen um Trump, Gates oder Zuckerberg zu enteignen, lasst und doch einen genaueren Blick auf den Begriff „die reichsten 10%“ werfen. Wie viel muss man denn verdienen, um da mitzuspielen?

Laut dem Economic Policy Institute musst du mindestens folgende Jahresgehälter haben, um ganz oben mitzuspielen:

  • Top 1 % = 737.697 $ ( €)
  • Top 5 % = 309.348 $ ( €)
  • Top 10 % = 158.002 $ ( €)

Mit einem sechsstelligen Jahresgehalt ist man also schon bei den oberen 10 % angekommen. Und hier sollte auch unser Augenmerkt liegen. Denn es sind nicht nur Superreiche mit ihren Privatjets und Yachten, die den Klimawandel unterstützen, sondern auch unsere Mittelschicht.

In der Oxfam Untersuchung lag Deutschland entsprechend auf Platz vier der Länder mit dem höchsten CO2 Verbrauch pro Haushalt. Vor uns liegen nur noch Großbritannien, Canada und die USA.

SUV Fahrer sauer
Es fährt sich ungemütlich mit SUV-Dränglern im Nacken.(Photo: istock.com/DrGrounds)

Politik & Reichtum: Die Schuldigen sind leicht gefunden

Die Oxfam-Expertin Ellen Ehmke sieht grobe politische und wirtschaftliche Fehler. Konsum- und Wachstumsversprechen spalten die Menschen in Gewinner und Verlierer. Die arme Mehrheit leidet unter Luxus-SUVs und Kurzstreckenflügen der reichen Minderheit. 

Hungerkatastrophen, Ernteausfälle, schmelzende Polkappen, steigende Meeresspiegel und die Ausdehnung der Wüsten betreffen vor allem die ärmeren Länder. Deren Bevölkerung setzt sich in körperlich anstrengenden Berufen der Hitze aus. 

2003 starben 70.000 Mensch in Europa an der Hitzewelle. Dazu sind sie schlecht ausgestattet, wohnen in schlecht gedämmten Wohnungen, oft an viel befahrenen Straßen oder Flughäfen und haben damit ein höheres Risiko für Lungenschäden und psychische Erkrankungen.

Tram, öffentliche Verkehrsmittel
Ideen für die Zukunft: Weniger Autos, mehr Öffis.(Photo: istock.com/golero)

Weniger Verkehr, gerechte Steuerpolitik

Genau hier setzt Oxfam an. Besonders kritisieren sie den Flugverkehr und SUVs, die zwischen 2010 und 2018 zweitgrößter Emissionstreiber waren. Oxfam fordert, den CO2-Verbrauch der Reichen stärker einzuschränken. 

Schon seit Jahren werden höhere Steuern auf Benzin und Diesel sowie Subventionierungen für klimaschonende Autos diskutiert. Gerade die würden allerdings eher den Armen schaden und den Reichen nützen.

Vorschläge, wie zum Beispiel die öffentliche Infrastruktur auszubauen, stoßen auf mehr Gegenliebe. Auch Steuern für klimaschädliche SUV und häufiges Fliegen wären laut Ehmke ein erster Schritt.

Mehr nachhaltige Ideen?

In Österreich ist das angekommen. Dort wurde in diesem Jahr das Umweltticket eingeführt.

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