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Drosten: „Herdenimmunität ist hochriskant“

Neben älteren Menschen sind nach Drosten auch viele andere gefährdet. Welche das sind & warum eine Herdenimmunität gefährlich sein kann.

Drosten, Mundschutz
Dr. Drosten und die Bundesregierung sollen von Coronaskeptikern auf Schadenssersatz verklagt werden. Foto: xim.gs via www.imago-images.de / xim.gs via www.imago-images.de

Es wird immer wieder davon gesprochen dem Virus durch eine Herdenimmunität entgegenzuwirken. Für den Berliner Virologen Christian Drosten ist das jedoch keine Option. Woran das liegt und wie es gelingt, den Virus langfristig einzudämmen, erfährt du hier.

Was genau bedeutet Herdenimmunität?

Es wird von Herdenimmunität gesprochen, wenn ein großer Teil der Bevölkerung nach einer Infektion oder Impfung immun geworden ist und sich der Virus nicht mehr so gut ausbreiten kann.

Das Problem: Eine unkontrollierte Durchseuchung würde zu einer eskalierenden Zunahme an Todesopfern führen. Denn selbst bei strenger Isolierung von älteren Menschen würde es noch weitere Risikogruppen geben, die zu zahlreich wären, um sie aktiv abzuschirmen.

Ein erhöhtes Risiko, an dem Coronavirus zu erkranken gilt nämlich auch für Menschen mit Diabetes, Übergewicht, bei Krebserkrankungen, einer Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen, chronischen Lungenerkrankungen, nach einem Schlaganfall, einer Transplantation oder während der Schwangerschaft.

Es kommen daher einige Gruppen hinzu, die bei einer Herdenimmunität ebenfalls gefährdet wären

Menschen, Corona
Nicht nur ältere Menschen sind besonders gefährdet.(Photo: Felipe Teixeira/Shutterstock)

Eine Herdenimmunität ohne Impfstoff wäre hochriskant

Nach der Gesellschaft für Virologie ist man sich nicht sicher, wie lange eine durch Infektion erworbene Immunität anhalten würde. Diese anzustreben, ohne einen Impfstoff entwickelt zu haben, wäre daher gesellschaftlich, medizinisch und ökonomisch gesehen hochriskant.

Virologe Christian Drosten sowie andere Kollegen stellen sich daher gegen die Forderungen, die Corona-Beschränkungen aufzuheben und lediglich den Schutz besonders gefährdeter Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.

Damit beziehen sie sich auf die sogenannte Great-Barrington-Erklärung die drei Forscher aus den USA und Großbritannien verfasst haben.

In dem Text heißt es: „Der einfühlsamste Ansatz, bei dem Risiko und Nutzen des Erreichens einer Herdenimmunität gegeneinander abgewogen werden, besteht darin, denjenigen, die ein minimales Sterberisiko haben, ein normales Leben zu ermöglichen, damit sie durch natürliche Infektion eine Immunität gegen das Virus aufbauen können, während diejenigen, die am stärksten gefährdet sind, besser geschützt werden.“

Fazit: Es müssen nicht nur offensichtliche Risikogruppen geschützt werden

Die Herdenimmunität würde dazu führen, das bestimmte Risikogruppen, die bisher nicht im Fokus standen, an dem Virus schwer erkranken können. Das Konzept der Herdenimmunität ist daher bisher nicht zu empfehlen und sollte nach der Gesellschaft für Virologie nicht in Erwägung gezogen werden.

Mehr Informationen zu dem Thema Herdenimmunität findest du hier.

Deswegen wollen Forscher Freiwillige mit dem Coronavirus infizieren.

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