Dieser Konsens dürfte viele hart treffen: Bund und Länder haben sich noch vor dem Corona-Gipfel darauf verständigt, den Bewegungsradius der Bürger einschränken zu wollen. Wer sich nun nicht mehr als 15 Kilometer von seinem Wohnort entfernen darf.
Nur 15 Kilometer Bewegungsradius!
Heute wird nicht nur von den MinisterpräsidentInnen und Kanzlerin Merkel entschieden, wie lange die Corona-Lockdown-Maßnahmen nach dem eigentlich angedachten 10. Januar noch gehen sollen. Auch über die Wiedereröffnungen von Geschäften, Gastronomien und Schulen wird debattiert. Bereits gestern ist aber durchgesickert, dass es wohl noch mindestens bis Ende des Monats einen harten Lockdown geben wird. Lockerungen liegen noch immer in weiter Ferne.
Doch das ist nicht alles: Nach mehreren Medienberichten haben sichdie Ministerpräsidenten der Länder bereits vor dem Gespräch mit der Bundeskanzlerin darauf verständigt, den Bewegungsradius der Bürger einzuschränken. Dies ist dann möglich, wenn die in den Städten oder Kreisen die 7-Tage-Inzidenz von 200 überschreitet.
Wo also die Rate höher als 200 Ansteckungen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt, kann sich eventuell nicht weiter als 15 Kilometer von seinem Wohnort entfernen.
Kein Jojo-Effekt hervorrufen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich bereits gestern gegen vorschnelle Lockerungen ausgesprochen. Im ARD-Morgenmagazin warnte er davor, einen sogenannten „Jojo-Effekt“ hervorzurufen. Es sei bereits in anderen Ländern passiert, dass zu schnelle Lockerungen „wieder in den Lockdown zurückfallen“. Kretschmers Meinung nach ist “dieser Jojo-Effekt viel schlimmer, als wenn wir jetzt eine gewisse Zeit lang Nerven behalten, konsequent bleiben, und versuchen, die Zahlen weiter zu reduzieren.“
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) sieht die gleichen Probleme und forderte bereits am Sonntag, dass die Menschen sich auch innerhalb Deutschlands lieber in ihrer Region aufhalten. Er sprach beispielsweise davon, dass die Menschen einen Bewegungsradius von gut 15 Kilometer einhalten sollten und ihre nähere Umgenung besser kennenlernen.
Als ob uns das ständige Spazierengehen in 2020 nicht bereits zu absoluten Experten in unserer Region gemacht hätte.
Und: Gestern meldeten die Restaurants und Kneipen an, dass sie am 11. Januar trotz weiter bestehenden Lockdown-Regeln zu öffnen, Gäste zu begrüßen und zu bedienen. Ihnen zufolge wurden bereits krasse Regelungen getroffen, an die die allermeisten Gastronomen sich halten. Hygienekonzepte wurden entwickelt und alle Abstandsregeln wurden genau im Auge behalten.
Wir haben übrigens mit einer Gastronomin gesprochen. Im Interview erklärt sie wmn, wie sich die Krise für die angefühlt hat und wie sie in die Zukunft blickt.