Angela Merkel und ihre Bundesregierung beschließen weiter munter Beschränkungen für ganz Deutschland. Dabei befindet sich das Land bereits in der längsten Stillegungsphase seit Anbeginn der Zeiten. Seit gut einem Jahr kämpfen wir gemeinsam – oder auch jeder für sich allein – gegen das Coronavirus. Aber leider ohne wirkliche Erfolge verzeichnen zu können. Die Kritik an Angela Merkel und ihrer Coronapolitik wird immer größer, so berichtet es der Merkur heute morgen.
Ist der Corona-Zielwert wirklich “illusorisch”? Das ist die Kritik an Angela Merkel
Der Virologe Klaus Stöhr hat dem Merkur seine Einschätzung zu Merkels Coronapolitik gegeben. Und die sieht nicht sonderlich rosig aus. Seiner Meinung nach wurden und werden viel zu viele falsche Entscheidungen getroffen.
Stöhrs größter Kritikpunkt an der Coronastrategie der Bundesregierung: Es ist keine Strategie. “Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown” sagt er im Interview mit dem Merkur. Recht hat er. Den meisten Deutschen kamen die letzt Monate vor wie ein ewiger Murmeltiertag.
Die Fußballmetapher ist umso frustrierender, (Normalerweise heißt es ja “Nach dem Spiel ist vor dem Spiel”) denn obwohl alles andere gerade dicht ist und Deutschland in eine Kollektivdepression gefallen zu
Wer ist Klaus Stöhr?
Er ist einer der erfahrensten Seuchenbekämpfer der Welt. Er koordinierte und leitete schon das Influenza-Programm der WHO zu Sars-Viren. Wenn man in Coronazeiten einer Fachmeinung vertrauen kann, dann unter anderem seiner. sein scheint, werden die Spiele der Bundesliga und so weiter wieder fortgeführt.
Schlechte Nachrichten für alle Hoffnungsvollen
Die jetzige Coronastrategie der Bundesregierung beruht darauf, eine Inzidenz von 50 zu erreichen. Die Idee dahinter ist, dass die Gesundheitsämter dann wieder nachverfolgen könnten, wer sich wo wann angesteckt hat. Diese Zahl hält Stöhr für komplett illusorisch. Seiner Meinung nach müsse die Bundesregierung wissen, dass das im Winter nicht zu schaffen sei und sie reines Wunschdenken in die Köpfe der Menschen pflanze.
Warum ist die 50er-Inzidenz reines Wunschdenken & illosorisch?
Das sind die Gründe, die es laut dem Virologen unmöglich machen, in den nächsten Monaten die Zahlen so weit zu drücken. Angela Merkel müsste das eigentlich wissen. Ob sie selbst noch daran glaubt, oder ob sie nur die Fassade aufrecht hält?
- Die Zahlen sind bereits zu hoch: Das Virus ist flächendeckend verbreitet und die Dunkelziffer ist 3 bis 5 mal höher.
- Es ist kalt: In den kalten Monaten kann sich das Virus besser verbreiten als in den warmen Monaten.
- Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen das Gleiche: Auch nach mehreren Lockdowns lagen die Inzidenzen in Nachbarländern bei weit über 100. Irland hatte es beispielsweise geschafft, eine 50er-Inzidenz zu erreichen. Nach den Lockerungen sprang sie aber wieder auf 900.
Eine handfeste Alternative zu der aktuellen Coronapolitik gibt aber selbst Stöhr nicht. Er sagt aber, dass wir einen Kompromiss aus allen Meinungen und allen Wissensquellen brauchen, wenn es um die Coronaregelungen gibt. Außerdem, so Stöhr, könne man es den Menschen nicht einprügeln. Stattdessen brauchen wir jemanden, der es in die Köpfe der Menschen schafft und sie intrinsisch dazu bringen kann, sich coronakonform zu verhalten.
Warum sind eigentlich alle so genervt? Weil Angela Merkel bereits davon spricht, dass wir bis Ostern im Lockdown sitzen werden.
Alle warten weiterhin sehnsüchtig auf den Impfstoff. Auch wenn es derzeit Probleme mit der Lieferung gibt, ist das unsere größte Hoffnung auf eine schnelle Normalisierung. Das passiert laut Angela Merkel, wenn wir uns nicht impfen lassen.