Günther Jauch feiert am 13. Juli Geburtstag. Der Moderator von „Wer wird Millionär?“ wird 65 Jahre alt. Bereits seit 1999 führt er durch die RTL-Quizsendung. Seine Karriere begann Jauch jedoch nicht vor den TV-Kameras.
Journalistenschule vor Jurastudium
Günther Jauch, geboren 1956 in Münster, wuchs hauptsächlich in Berlin-Lichterfelde auf. In Berlin-Steglitz absolvierte er sein Abitur und begann ein Jurastudium in seiner Heimatstadt. Doch parallel verfolgte er einen anderen Berufswunsch: 1975 brach er sein Studium ab und wechselte an die Journalistenschule in München. Zwei Jahre später schloss er sie ab und begann eine Tätigkeit als Sportmoderator beim Hörfunk des Bayerischen Rundfunks. Von 1983 bis 1985 war er Hörfunk-Korrespondent in Bonn.
Radio-Moderation neben Thomas Gottschalk
Ein weiteres, parallel angefangenes Studium (Politik und Neuere Geschichte) brach Jauch aufgrund seiner anderen Tätigkeit ab. Ab 1985 wurde er mit einem bekannten Kollegen die Stimme einer Radioshow: Bis 1989 moderierte er mit Thomas Gottschalk (71) die „B3-Radioshow“. Gottschalk übernahm den Nachmittag, Jauch folgte von 16 bis 17:30 Uhr. Thomas Gottschalk legte auf und unterhielt, Günther Jauch informierte. Durch die Sticheleien während ihrer improvisierten Übergaben wurde das Duo bekannt.
Sprung zum Fernsehen und seinem Stammsender RTL
Im Alter von 29 Jahren wechselte Jauch ins TV. Er war zunächst als Reporter und Moderator für den SDR, den BR und das ZDF tätig. Bei letzterem moderierte er von 1987 bis 1989 die Sendung „Na siehste!“. Bereits 1988 führte er erstmals durch „das aktuelle sportstudio“. 1990 folgte der Wechsel zu RTL – wo er sich fortan zum Gesicht des Privatsenders mauserte.
Entwicklung zum Sender-Liebling
Von 1990 bis zu seinem Abschied im Januar 2011 führte Günther Jauch mit großen Erfolg durch das TV-Magazin „stern TV“. Er begrüßte namhafte Gäste wie Angela Merkel (66), Gerhard Schröder (77), Céline Dion (53), Sylvester Stallone (75), David Copperfield (64) oder Claudia Schiffer (50). Jauchs großes Erbe übernahm Steffen Hallaschka (49). 1999 kam für Jauch die Tätigkeit als Moderator von „Wer wird Millionär?“ hinzu. Spätestens ab da gehörte er zu den beliebtesten Moderatoren im Land.
Mit Witz und Begeisterungsfähigkeit führt er bis heute durch die Quizshow. 2019 verriet er im Interview mit n-tv, wie er seine Zukunft als „WWM“-Moderator einschätzt: „Das nächste Jubiläum wäre ja in fünf Jahren, dann gehe ich so langsam auf die 70 zu. Das kann ich mir nur schwer vorstellen, aber ich lasse mich einfach überraschen.“ Ein Jubiläum hat Jauch zumindest kürzlich feiern können: RTL organisierte für ihn eine Überraschungsshow zur 1.500. Sendung.
Auch in der Sportberichterstattung setzte RTL Jauch schon ein. Von Januar 2000 bis Dezember 2006 moderierte er etwa zusammen mit Dieter Thoma (51) Wettbewerbe im Skispringen. Einen Ausflug in den Polittalk absolvierte Jauch von 2011 bis 2015: Er moderierte seine eigene Sonntagabend-Talkshow im Ersten.
Vom Moderator zum Kandidat
Günther Jauch wechselt auch gerne die Seite: Dass er sich durch seine vielen Jahre bei „WWM“ ein beträchtliches Allgemeinwissen angehäuft hat, beweist er seit 2009 in „5 gegen Jauch“. Darin wird er von einem Team bestehend aus fünf Kandidaten herausgefordert, die die Fragen gemeinschaftlich beantworten können, während Jauch alleine ran muss. Ab dem 31. Juli 2021 werden samstags drei neue Folgen gezeigt.
In „Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle“ duellierte er sich von 2013 bis 2017 gemeinsam mit Gottschalk gegen Kandidaten. Seit 2018 gibt es den Nachfolger „Denn sie wissen nicht, was passiert“, in dem die beiden Moderatoren mit Barbara Schöneberger (47) abwechselnd gegen Promis antreten. 2021 musste er für drei Ausgaben passen: Jauch hatte Anfang April bekannt gegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe und konnte aufgrund der Quarantänepflicht nicht dabei sein. Per Videoschalten in der Sendung hielt er die Öffentlichkeit über seine Erkrankung auf dem Laufenden. Der Ausfall war für Arbeitstier Günther Jauch etwas Besonderes: Er fiel erstmals seit 31 Jahren bei einem Moderationsjob krankheitsbedingt aus.