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Glatte Lüge? Astrazeneca-Impfstoff wirkt weniger als 10%

Weniger als 10 %: Bei einer Personengruppe wirkt der Impfstoff fast gar nicht. Diese Nachricht geht gerade durch alle Medien. Ist das kompletter Stuss?

Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer
Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wird als wirkungslos verschrien. Aber was ist da wirklich Wahres dran? Foto: Getty Images/Scott Olson /

Es ist doch zum Mäusemelken: Da gibt es endlich Alternativimpfstoffe zu Pfizer/Biontech und die deutschlandweiten Impfungen können theoretisch weitergehen und dann das: Der Impfstoff von Astrazeneca ist offenbar bei einer besonders wichtigen Personengruppe beinahe wirkungslos. So berichten es zumindest einige Online-Magazine.

Der Impfstoff von Astrazeneca ist wirkungslos? Oder doch nicht?

Dabei ist es genau diese Gruppe, die es zu schützen gilt. Angeblich sind es die Senioren, die auf den Impfstoff offenbar fast gar nicht anspringen. Laut Bild und Handelsblatt sind es gerade einmal 10 % der über 65-Jährigen, die durch den Impfstoff die nötigen Antikörper bilden. Was die beiden Blätter da sagen, scheint aber keineswegs auf irgendwelche handfesten Beweise gestützt zu sein. 

Was sagt Atrazeneca zu den Anschuldigungen?

Schon jetzt regen sich Vertreter von Astrazeneca über die Anschuldigungen auf. Zurecht, wenn es wirklich medienwirksame Lügen waren, die Blätter verbreiteten.
Ein Sprecher wird vom Science Media Center Reuters folgendermaßen zitiert: „Berichte, dass die Wirksamkeit des AstraZeneca / Oxford-Impfstoffs bei Erwachsenen über 65 Jahren nur 8% beträgt, sind völlig falsch.

In Großbritannien unterstützte der JCVI die Verwendung in dieser Population, und MHRA bezog diese Gruppe ohne Dosisanpassung in die Genehmigung für die Notfallversorgung ein. Im November haben wir in The Lancet Daten veröffentlicht, die belegen, dass ältere Erwachsene eine starke Immunantwort auf den Impfstoff zeigten, wobei 100% der älteren Erwachsenen nach der zweiten Dosis spike-spezifische Antikörper erzeugten.“

Der Sprecher von Astrazeneca spricht also von 100% der über 65-Jährigen, die Antikörper nach der Impfung entwickelten. Wenn das stimmt, dann ist die Information über einen unwirksamen Impfstoff eine glatte Lüge. 

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Das sind die bis heute bekannten Nebenwirkungen der neuen Impfstoffe.

Alles spricht für die Fehlinformation über Atrazeneca

Schon im November 2020 war Astrazeneca Impfstoff für wirksam erklärt worden. Das hatte eine Studie der Universität Oxford berichtet:  „Es wurde gezeigt, dass der von Teams der Universität Oxford entwickelte ChAdOx1 nCov-2019-Coronavirus-Impfstoff bei gesunden Erwachsenen im Alter von 56 bis 69 Jahren und über 70 Jahren eine robuste Immunantwort auslöst.” so ein Sprecher der Universität.

Warum sollte man also nun den Impfstoff von Astrazeneca in den Dreck ziehen?

Wir wollen uns nicht anmaßen, darüber Hypothesen aufzustellen. Es sollte allerdings jedem klar sein, dass bereits genug Fehlinformationen über Impfstoffe, Corona und Krankheitsverläufe in Umlauf sind. Da brauchen wir nicht noch zusätzliche Gerüchte. Ein wirkliches Problem scheinen bei Astrazeneca wie bei allen anderen Impfstoffloieferanten allerdings die Lieferketten zu sein. Die EU bekommt nämlich weit weniger Impfstoff geliefert als ursprünglich angedacht. Statt 80 Millionen Impfstoffdosen sollen es bis Ende März nur 31 Millionen werden.

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