Vor fünf Jahren starb die italienische Schauspiellegende Bud Spencer (1929-2016). Rund um den Star, der insbesondere durch seine zahlreichen gemeinsamen Filme mit Landsmann Terence Hill (82) berühmt wurde, existiert bis heute ein wahrer Kult – und der trägt seit jeher die ungewöhnlichsten Früchte. Diese vier besonderen Ehren wurden Spencer, der mit bürgerlichem Namen Carlo Pedersoli hieß, zu Lebzeiten und nach seinem Tod zuteil – neben zahlreichen anderen…
In Schwäbisch Gmünd wird im Bud Spencer Bad geplanscht
Nach dem Corona-Lockdown sind Freibadbesuche vielerorts seit Kurzem wieder möglich. So auch in Schwäbisch Gmünd, wo sich Einheimische und Besucher jedes Jahr im Bud Spencer Bad abkühlen können. Hinter dem besonderen Namen der Schwimmstätte verbirgt sich eine ebenso besondere Geschichte, über die bereits kurz nach dem Tod des Schauspielers die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtete.
Als junges Mitglied des italienischen Schwimmteams hatte Carlo Pedersoli die Stadt in Baden-Württemberg im Jahr 1951 besucht und dort im Rahmen eines Länderwettbewerbs seine Bahnen gezogen. Der 1929 in Neapel geborene Athlet, der vor seiner Karriere im Filmgeschäft als professioneller Schwimmer zahlreiche Erfolge verbuchen konnte, war damals noch ein Unbekannter. Ein Jahr später änderte sich das dank seiner ersten Teilnahme an den Olympischen Spielen in Helsinki. 1956 trat er auch im australischen Melbourne als Olympionike an.
Einen bleibenden Eindruck hinterließ der gut gebaute Pedersoli allerdings schon 1951 – insbesondere angeblich bei der Damenwelt. Die Geschichte seines Besuchs in Schwäbisch Gmünd kennt heute so ziemlich jeder Einwohner der Stadt östlich von Stuttgart.
Nicht verwunderlich war es deshalb, als 2011 in den sozialen Netzwerken Tausende von Menschen dafür stimmten, einen neuen Tunnel in Schwäbisch Gmünd nach Bud Spencer zu benennen. Den Verantwortlichen ging das jedoch zu weit, weshalb man sich wenig später unter großem Medieninteresse mit dem Superstar selbst auf einen Kompromiss einigte: Statt des Tunnels wurde das Freibad „Bud Spencer Bad“ getauft. Zur offiziellen Zeremonie im Dezember des Jahres reiste der damals 82-Jährige sogar höchstpersönlich an.
Heiß begehrte Gedenk-Briefmarken und „Vier Käse für ein Halleluja“-Pizza
2017, ein Jahr nach seinem Tod, wollte die „Bild“-Zeitung des Italieners in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post gedenken und brachte einen selbst gestaltbaren Briefmarkenbogen mit Bud-Spencer-Motiven heraus. Die Euphorie bei den Fans des ikonischen Filmstars war groß. So groß, dass unter dem Ansturm der Interessenten kurz nach dem Start der Aktion die Server zusammenbrachen – wie „Bild“ berichtete, sogar schon „nach wenigen Sekunden“.
Die Aktion wurde trotz des holprigen Starts später dennoch ein großer Erfolg. In den Besitz der begehrten Briefmarken mit dem Konterfei des Leinwandhelden kamen kurz nach dem Serverzusammenbruch noch viele Fans. Denn auch nachdem der Fehler behoben war, waren noch so einige der begehrten Sondermarken verfügbar.
Zunächst nur für den limitierten Zeitraum von vier Monaten sollte es ab November 2020 eine besondere vegetarische Pizza der Marke Gustavo Gusto im Tiefkühlfach geben. Unter dem Namen „Vier Käse für ein Halleluja“ bietet der Hersteller Franco Fresco die kulinarische Kreation jedoch offenbar noch immer an – möglicherweise aufgrund des großen Erfolgs? Die Packung kommt in vier Versionen daher, jede mit einem anderen Motiv aus dem Film „Vier Fäuste für ein Halleluja“ aus dem Jahr 1971.
Der Film mit Bud Spencer und Filmpartner Terence Hill feiert 2021 sein 50-jähriges Jubiläum und ist einer der bekanntesten des kultigen Hau-Drauf-Duos – weshalb die Zusammenarbeit mit der Tiefkühlmarke zustande kam. Die Rückseite der Pizzakartons bietet den Fans zudem eine kleine Überraschung: ein QR-Code, mit dem man an dem Augmented-Reality-Spiel „Beat the beans“ („Hau die Bohnen“) teilnehmen kann und die Chance auf attraktive Gewinne erhält. Allerdings nur noch bis Ende Juni.
Die deutsche Hauptstadt widmet ihm gleich ein ganzes Museum
Zu Bud Spencers fünftem Todestag am 27. Juni wird er auch in der deutschen Hauptstadt ein weiteres Mal geehrt – mit der Eröffnung eines eigenen Museums. Im Römischen Hof (Unter den Linden 10) sind nun täglich Hunderte „einzigartige Exponate aus dem Privatleben von Schauspieler Carlo Pedersoli und der großen Filmkarriere seines Alter Egos Bud Spencer“ zu sehen, heißt es auf der offiziellen Webseite des „Bud Spencer Museum“.
Zu den größten Ausstellungsstücken gehören ein rotgelber VW Buggy (Fans werden sein „gelbes Häubchen“ wiedererkennen) und ein restaurierter Ford Escort MK1 aus „Zwei wie Pech und Schwefel“. Außerdem sind das berühmte Eiswägelchen für Pistazieneis und der Flipperautomat aus „Zwei sind nicht zu bremsen“ und eine lebensgroße Bud-Spencer-Statue zu sehen. Die private Sammlung war Ende 2019 zum ersten Mal in Neapel gezeigt worden und würdigt auch die unbekannteren Seiten des italienischen Stars.
Neben diesen Beispielen existieren einige weitere besondere Auswüchse des Kults rund um Bud Spencer (und Terence Hill). Dazu zählt unter anderem der Online-Versand „PuffinKraft“, der in Anlehnung an den Film „Zwei Asse trumpfen auf“ aus dem Jahr 1981 unter anderem Lebensmittel und Kleidung anbietet. Seit dem Jahr 2001 findet zudem jedes Jahr an einem Ort in Deutschland das „Spencer Hill Festival“ statt. Bei dem internationalen Fantreffen werden beispielsweise Filme des Duos Bud Spencer/Terence Hill gezeigt und Bands spielen Songs aus den dazugehörigen Soundtracks. 2021 findet es vom 2. bis 12. September im Brandenburgischen Templin statt.