Wiedersehen mit Georg Uecker (59): Der ehemalige „Lindenstraße“-Star lief bei der Premiere des Musicals „Ku’damm“ am Sonntag in Berlin freudestrahlend über den roten Teppich im Theater des Westens. Der 59-Jährige zeigte sich in letzter Zeit wieder öfter im Blitzlichtgewitter. Auch die Premiere der Kinokomödie „Es ist nur eine Phase, Hase“ und die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises im September in Köln hatte er sich nicht entgehen lassen. Und auch bei den Salzburger Festspielen genoss er den öffentlichen Auftritt sichtlich.
HIV- und Krebsdiagnose
Georg Uecker wurde mit seiner Rolle in der Kultserie „Lindenstraße“ (1985-2020) bekannt. Ab Folge sechs war er mit einer mehrjährigen Unterbrechung von 1986 bis 1991 und von 1995 bis 2020 als schwuler Arzt Carsten Flöter zu sehen.
Im Sommer 2016 bestätigte Uecker, dass er schon seit mindestens 25 Jahren HIV-positiv sei. „Tatsache ist, dass ich HIV-positiv bin“, sagte er damals in einem Interview mit dem Magazin „Schwulissimo“. Er vermute, dass er bereits mehr als 30 Jahre mit dem Virus infiziert sei, wisse es aber definitiv seit 25 Jahren. „Dank der Pharmaindustrie und einer in jeglicher Hinsicht positiven Lebenseinstellung“ gehe es ihm mittlerweile gut, wie Uecker in dem Interview weiter zu verstehen gab. Er sei „völlig fit und fest entschlossen, ein schriller Alter zu werden“, fügte er hinzu.
Anfang 2018 machte der Schauspieler in seiner Autobiografie „Ich mach dann mal weiter“ zudem seine Krebserkrankung öffentlich. Im Frühjahr 1993 bekam er nicht nur die Diagnose HIV, sondern gleichzeitig von den Ärzten auch mitgeteilt, dass er an Krebs erkrankt sei. Fünf Jahre später war die Krankheit besiegt: „Ich bin jetzt seit 25 Jahren krebsfrei“, heißt es in seinem Buch.
Dreifaches Coming-out
Lange hatte sich der Schauspieler dagegen entschieden, öffentlich über diese Themen zu sprechen: „Ich habe das nie geheim gehalten“, erklärte Uecker einmal im Interview mit spot on news dazu. „Ich bin offen damit umgegangen, aber nicht öffentlich. Meine Familie, Freunde und Kollegen wussten Bescheid. Als öffentliche Person muss man aber offenbar immer alles doppelt und dreifach machen. Ich hatte auch schon ein privates Coming-out als schwuler Mann, eines als Carsten Flöter laut Drehbuch, dann folgte das dritte Coming-out in der Öffentlichkeit.“