Seine ikonische Stimme gilt bis heute als unverwechselbar, er ist eine Legende der Rockmusik: Freddie Mercury. Der Komponist und Sänger der britischen Kultband Queen starb am 24. November 1991 – heute vor 30 Jahren. Noch immer ist der nur 45 Jahre alt gewordene Musiker unvergessen. Diese fünf Fakten über das Ausnahmetalent sollten Musikfans kennen:
Seine Herkunft: Aus Farrokh Bulsara wird Freddie Mercury
Freddie Mercury wurde am 5. September 1946 als Farrokh Bulsara in Sansibar geboren. Damals war die Insel britisches Protektorat. Mercurys Wurzeln lagen in Indien, denn seine Familie stammte von dort. In seiner Schulzeit im indischen Bundesstaat Bombay erhielt er seinen Spitznamen Freddie, den er auch für seinen späteren Künstlernamen beibehielt. Bis Ende der 1960er Jahre nannte er sich noch Freddie Bulsara.
Erst mit Gründung von Queen 1970 ersetzte er seinen Nachnamen durch Mercury. Was es damit auf sich hat, ist nicht wirklich durchschaubar. Queen-Gitarrist Brian May (74) soll einmal erklärt haben, dass die Namenswahl auf dem Song „My Fairy King“ basiere. Darin heißt es: „Mother Mercury / Look what they’ve done to me / I cannot run, I cannot hide“, zu Deutsch etwa „Mutter Merkur, schau, was sie mir angetan haben, ich kann nicht wegrennen, ich kann mich nicht verstecken“. Dabei soll es sich um Freddie Mercurys eigene Mutter handeln, weswegen er schließlich den Namen Mercury wählte.
Seine Stimme und die Beziehung zur klassischen Musik
Zu Freddie Mercurys Markenzeichen gehörte nicht nur sein extravaganter Look mit Schnurrbart, sondern auch seine Stimme: Sie umfasste vier Oktaven und machte ihn zu einer Ikone. Außerdem war er einer der wenigen Rocksänger, die eine Vorliebe für klassische Musik haben. Mercurys Interesse galt dabei vor allem der Oper. 1988 veröffentlichte er gemeinsam mit der Opernsängerin Montserrat Caballé (1933-2018) das Album „Barcelona“. In einer Radiosendung hatte der Rocker zuvor erzählt, dass Caballés Stimme für ihn die faszinierendste überhaupt sei.
Große Bedeutung für die LGBTQ-Community
Freddie Mercury gilt heutzutage als queere Ikone. Und das, obwohl er sich zeit seines Lebens so gut wie nie öffentlich über seine Sexualität geäußert hat. Bekannt ist lediglich, dass er in seiner Münchner Zeit oft im Glockenbachviertel in der Schwulenszene unterwegs war. Die bayerische Hauptstadt war von 1979 bis 1985 sein Hauptwohnsitz. Er führte in diesen Jahren eine Beziehung mit einem Münchner Gastronom.
Nach seiner Rückkehr nach London war er von 1985 bis zu seinem Tod mit Jim Hutton (1949-2010) liiert. In seinen früheren Jahren hatte Mercury auch Beziehungen zu Frauen. Die bekannteste davon ist wohl Mary Austin (70): Mit ihr als Lebenspartnerin erlebte der Sänger in den 70er Jahren den internationalen Durchbruch von Queen. Mitte der 70er Jahre war jedoch Schluss zwischen den beiden. Ihre Freundschaft hielt jedoch bis zu Mercurys Tod. Mary Austin vererbte er angeblich unter anderem einen Großteil seines Vermögens und sein Anwesen in Kensington.
Ausflüge mit Prinzessin Diana
Freddie Mercury soll sich sehr gut mit Prinzessin Diana (1961-1997) verstanden haben. Sie hatten angeblich sehr viel Spaß miteinander, wie die britische Schauspielerin Cleo Rocos (59) 2013 in ihrem Buch „The Power of Positive Drinking“ ausplauderte. Mercury, Diana und Rocos sollen demnach gemeinsam mit Comedian Kenny Everett (1944-1995) einmal in eine Londoner Schwulenbar gegangen sein – Lady Di war dabei mit einer Armeejacke, Mütze und Sonnenbrille verkleidet. Zuvor sollen die vier Champagner getrunken und Folgen der TV-Serie „Golden Girls“ geschaut haben. Rocos‘ Ausführungen zufolge habe sich Diana so amüsiert, dass sie gesagt habe: „Wir müssen das wieder machen!“
„The Show Must Go On“: Freddie Mercurys großes Vermächtnis
Am 24. November 1991 starb Freddie Mercury an den Folgen einer Lungenentzündung. Schon in den Jahren zuvor war er schwer an AIDS erkrankt. Sein Mythos und sein Vermächtnis leben bis heute weiter. Knapp vier Jahre nach seinem Tod erschien das Queen-Album „Made in Heaven“. Darauf sind die letzten Aufnahmen von Mercury zu hören. 2018 kam das gefeierte Biopic „Bohemian Rhapsody“ über den Künstler mit Rami Malek (40) in der Hauptrolle in die Kinos.
Auch nach Mercurys Tod lösten sich Queen nicht auf, sondern starteten getreu ihrem Song „The Show Must Go On“ immer wieder neue Projekte. Seit 2012 geht die Band um Brian May und Roger Taylor (72) regelmäßig mit dem Sänger Adam Lambert (39) auf Tour. 2022 kommt die Gruppe für einige Konzerte auch nach Deutschland: Im Juni spielen Queen Shows in Berlin, Köln und München.
Wichtig ist der Band dabei, dass die Kollaboration stets Queen + Adam Lambert heißt, denn der Sänger soll kein Ersatz für Freddie Mercury sein. „Freddie ist nicht zu ersetzen“, bestätigte Lambert auch selbst 2020 im Gespräch mit dem „Spiegel“. „Er war einzigartig. Mir war von Beginn an klar, dass es nicht darum gehen würde, seine Rolle zu übernehmen. Das kann absolut keiner. Ich sehe unsere Show eher als Feier und Würdigung seiner großen Lebensleistung.“