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Unglaubliche frauenfeindliche Werbung: Diese erkämpft sich den Titel des Negativpreises

Auch dieses Jahr wurde wieder der Negativpreis für die schlimmste frauenfeindlichste Werbung vergeben. Welche das Treppchen erklomm, erfährst du hier.

schockierte Frau
Ja, es ist schockiert, aber auch im Jahr 2021 gibt es leider noch frauenfeindliche Werbung. Diese hat es auf Platz eins geschafft. Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Man sollte meinen, dass im Jahr 2021 keine frauenfeindliche Werbung mehr produziert wird. Doch leider ist unsere Gesellschaft noch nicht so weit fortgeschritten, dass diese Art von Werbung komplett aus den Köpfen der Welt verbannt wurde. Die Organisation Terre des Femme hat dieses Jahr wieder den Negativpreis des „Zornigen Kaktus“ verliehen. Und diese frauenfeindliche Werbung hat es in sich.

Frauenfeindliche Werbung: Leider immer noch aktuell

Auch wenn in der Werbebranche immer mehr Diversität in Ethnizität und Sexualität zu sehen ist, gibt es immer noch frauenverachtende Werbung, die die ganze Kiste der veralteten Frauenklischees öffnet. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femme macht es sich deshalb schon seit 2014 zur Aufgabe mit dem „Zornigen Kaktus“ einen Negativpreis an die frauenfeindlichste Werbung zu verleihen.

Seit sieben Jahren küren sie mithilfe einer Jury und einer Online-Abstimmung die schlimmste, frauenfeindlichste Werbung aus Deutschland. Diese bedienen sich starker sexistischer Klischees oder sind schlichtweg frauenverachtend.

Unglaubliche frauenfeindliche Werbung: Diese erkämpft sich den Titel des Negativpreises

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Auch dieses Jahr wurde wieder der Negativpreis für die schlimmste frauenfeindlichste Werbung vergeben. Welche das Treppchen erklomm, erfährst du hier.

Terre des Femmes: Gegen Alltagssexismus

Mit dieser Aktion will Terre des Femmes nicht nur ein Kopfschütteln erzeugen, sondern auch auch den Alltagssexismus gegenwärtig machen, dem so viele Frauen ausgeliefert sind. Unter anderem möchte die Frauenrechtsorganisation mit dem „Zornigen Kaktus“ auch Unternehmen wachrütteln und ihnen aufzeigen, dass veraltete und sexistische Werbe-Slogans einfach nicht mehr cool sind und auch für die Verbraucher:innen nicht mehr aktuell.

Denn das Unternehmen macht durch diese Werbung auch keinen Gewinn: Potenzielle Kund:innen werden immer kritischer und aufgeweckter und lassen sich mittlerweile nicht mehr alles gefallen – schon gar nicht die weibliche Bevölkerungsgruppe.

Frauenfeindliche Werbung: Das ist Platz 1

„Putzsklaven zu verkaufen. Wenn jemand Anderes deinen Job macht.“ Groß und breit steht es auf dem Plakat, auf welchem Putzroboter und eine sehr laszive Frau zu sehen ist, die unschuldige und mit wehenden Haaren in die Kamera schaut.

Bei vielen Werbungen, die Terre des Femmes zur Auswahl teilte, waren sich die Abstimmer:innen nicht einig, ob diese nun provokant oder sexistisch sein sollen. Bei Platz eins waren sich jedoch alle einig und das zurecht: Das „Putzsklaven“-Plakat verdient ohne mit der Wimper zu zucken den „Zornigen Kaktus“. Unter dem abzustimmenden Instagram-Post befindet sich die besagte Werbung auf der zweiten Slide.

Laut der Jury war nicht nur die Darstellung problematisch, sondern das gesamte Plakat an sich: „Die Worte ‚Sklave’ und ‚zu verkaufen’ verharmlosen das rassistische System der Sklaverei, das Wort ‚Putzsklaven‘ lässt zudem mit erschreckender Ignoranz außer Acht, dass Tausende Menschen – meist Zugewanderte, meist Frauen – in Deutschland als unterbezahlte Putzkräfte arbeiten müssen. Und nicht zuletzt: Die Darstellung der Frau bedient das Klischee des Frauchens, das nur noch zum Sex verfügbar zu sein hat, jetzt, wo der Saugroboter das Putzen erledigt.“

Frauenfeindliche Werbung
Auch, wenn dies keine aktuelle frauenfeindliche Werbung ist: Es gibt sie schon lange und wird sie anscheinend auch noch eine Weile geben. Foto: IMAGO / photothek via canva

Den Saugroboter-Hersteller iRobot trifft hier allerdings keine Schuld. Verantwortlich für diese Design-Entscheidung ist der Landhandel Surmühle, der diese Saugroboter vertreibt. iRobot hat tatsächlich auch auf die Verleihung reagiert und sich direkt von der sexistischen Werbung in einem Kommentar auf Instagram abgrenzt: „iRobot war weder an der Erstellung noch der Verbreitung dieser Anzeige beteiligt. iRobot lehnt diese Botschaft ausdrücklich ab. iRobot nimmt diese Angelegenheit sehr ernst und führt weitere Untersuchungen durch, um sicherzustellen, dass diese Anzeige entfernt wird und unsere Logos und Produkte nicht missbraucht oder in einer Weise dargestellt werden, die unseren Richtlinien und Werten widerspricht.“

Sexistische Werbung ist kein Einzelfall in Deutschland

Wie der Instagram-Post zur Abstimmung allerdings zeigt, ist diese Werbung kein Einzelfall eines kleinen Dorfunternehmens. Die zahlreichen Einreichungen zeigen, dass in den Köpfen von vielen Deutschen immer noch frauenverachtende Darstellungen und sexistische Klischees verankert sind. Dass damit auch noch Werbung gemacht wird, ist schockierend.

Auch wenn Terre des Femmes eine Organisation ist, die viel in der Kritik steht und mit Vorsicht zu genießen ist, ist es wichtig, auf frauenfeindliche Werbung und deren Falschheit aufmerksam zu machen.

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