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In diesen beiden deutschen Städten fühlen sich Frauen am unsichersten

Diese Studie macht betroffen: Frauen fühlen sich in Deutschlands Großstädten nicht sicher. Jede Fünfte Befragte wurde sogar schon mal belästigt, verfolgt oder bedroht.

Frauen nicht sicher
Eine Umfrage ergab jetzt, dass sich besonders Frauen in Großstädten nicht sicher fühlen. Foto: Unsplash/Alexander Popov / Unsplash/Alexander Popov

Mädchen und Frauen fühlen sich in deutschen Großstädten nicht sicher. Das ist das erschreckende Ergebnis der Umfrage „Safe in the City?“ von Plan International Deutschland

„Damit geht es Mädchen und Frauen in vermeintlich sicheren Städten wie Berlin, Hamburg, München oder Köln ähnlich wie Mädchen und Frauen, die in scheinbar gefährlicheren Metropolen wie Kampala, Lima oder Delhi leben,“ heißt es darin.

Beschimpfungen, Drohungen, sexuelle Belästigung oder die Angst vor Übergriffen – Frauen sehen sich demnach mit Problemen konfrontiert, die für Jungen oder Männer oft keine Rolle spielen. Was man dagegen tun kann, liest du hier.

Besonders auf der Straße fühlen sich Frauen nicht sicher

Knapp 1000 Mädchen und Frauen im Alter von 16 bis 71 Jahren wurden nach ihrem Sicherheitsgefühl befragt. Dafür konnten sie auf einer interaktiven Karte Pins setzen, die sie als sicher oder unsicher empfanden.

Dabei kam heraus, dass sich die Befragten hauptächlich auf der Straße nicht sicher (54 %) fühlen. Aber auch öffentlichen Verkehrsmitteln (19%) und Grünanlagen (18%) empfinden die Frauen als unsicheren Ort. 

Als häufigste Ursache sich nicht sicher zu fühlen, nannten die Teilnehmerinnen die Anwesenheit von bestimmten Personengruppen – beispielsweise im Zusammenhang mit öffentlichem Drogen- oder Alkoholkonsum. Auch fehlende Beleuchtung in Parks oder einsame Wege erzeugen ein unsicheres Gefühl und werden von den Betroffenen gemieden. Außerdem nannten die Frauen verlassene Gegenden als Auslöser für ein unsicheres Gefühl, da hier im Falle eines Übergriffs keine Hilfe verfügbar wäre.

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Bahnfahren empfinden viele Frauen in Deutschland als nicht sicher. Vor allem abends oder nachts.(Photo: istock.com/Maksym Belchenko)

Straßen, Bus und Bahn besonders unsicher

Schaut man sich die Großstädte im Vergleich an, wird deutlich: Frauen haben überall sehr ähnliche Schwierigkeiten und Ängste. Trotzdem sind Tendenzen zu erkennen. In Berlin fühlen Mädchen und Frauen auf der Straße am unsichersten, besonders an den touristischen Punkten wie dem Alexanderplatz oder in Friedrichshain.

In Hamburg fühlen sich die Befragten vor allem am Hauptbahnhof und auf der Reeperbahn nicht sicher. In Köln wurde im vergleichweise oft die öffentlichen Verkehrsmittel als unsicher empfunden. Aber auch die Innenstadt, wie zum Beispiel am Neumarkt, gilt bei Frauen als unsicheres Pflaster. In München wurden vorallem Parks wie der Englische Garten als nicht sicher eingeschätzt.

Unsichere Orte für Frauen
An diesen Orten fühlen sich Frauen besonders unsicher.(Photo: Grafik wmn)

Sexuelle Belästigung in Berlin und Hamburg gehört fast zum Alltag dazu

Ein entscheidender Faktor, der die Frauen besonders unsicher macht, ist die sexuelle Belästigung. Vor allem in Hamburg und Berlin gaben knapp 30 % an, schon einmal sexuell belästigt worden zu sein. In München waren es etwa 20 %, Köln nur rund 17 %.

Bei internationalen Vergleich tut sich ein erschreckendes Ergebnis auf: Mädchen und Frauen aus deutschen Großstädten fühlen sich nicht sicherer als die in den Hauptstädten von Peru, Uganda oder Indien. Tatsächlich bewerteten die Befragten jeweils 85 und 83 % Orte von Hamburg und Köln als unsicher. Damit liegen sie fast gleichauf mit Kampala (80 %), Madrid (84 %) und Lima (89 %). Berlin und München wurden dagegen mit 72 und 77 % bewertet.

Das muss sich ändern, damit sich Frauen sicherer fühlen

Die Studie hat gezeigt: Mädchen und Frauen fühlen sich im öffentlichen Raum deutscher Metropolen nicht sicher und können sich dadurch nicht frei bewegen. Um dieses Problem zu ändern, gebe es laut den Initiatoren der Umfrage mehrere Lösungsansätze. So müssen öffentliche Plätze und Parks durch mehr Beleuchtung und das Kürzen von Sträuchern sicherer gemacht werden. 

Vorallem aber müssen veraltete Rollenbilder aufgebrochen und schädliche Stereotype verändert werden. „Denn“, so heißt es im Fazit der Studie, „diese suggerieren Männern in unserer Gesellschaft häufig, dass sie das Recht hätten, Mädchen und Frauen zu bedrängen, ihnen anzügliche Sprüche nachzurufen oder sie zu beleidigen.“

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